

Photo Courtesy of a21studio, Vertical Living, gestalten 2021
Bildband "Vertical Living" Vertikale Wohnvisionen

Auf gerade einmal 12,6 Quadratmetern steht dieser Monolith aus Stahlbeton in der südkoreanischen Stadt Seoul. Das schmale, geradlinige Einfamilienhaus Maxminimum lässt an der Breitseite aus transparentem Kunststoff großflächig Licht hinein und bietet eine Wohnfläche von immerhin 48 Quadratmetern – sogar mit Balkon.

Der Wohnraum innen wirkt ebenso aufgeräumt wie das Exterieur. Die Architekten von Archium Architects haben die Einrichtungsgegenstände bewusst zurückgenommen, um das "Gefühl von Raum" zu verstärken: So sind die Fenster rahmenlos, die Oberflächen einfarbig und sämtliche Holztüren frei von Zierleisten gehalten.

Das Workspace namens Archway Studios schmiegt sich an und – von außen unsichtbar: auch unter – einen der zahlreichen Bögen eines der typischen viktorianischen Eisenbahnviadukte in London. Die Architekten Undercurrent Architects nutzten eine besonders schlanke Stahlhülle aus dem Flugzeugbau, um den beengten Standort mit maximalem Raum zu füllen. Das rostig anmutende Äußere ...

... wird durch einen hellen, fast erhabenen Innenraum kontrastiert. Eine konkave Glasdecke fängt genug Tageslicht ein, um alle Bereiche der modernen Höhle auszuleuchten.

Das Resort in House von Alpes Green Design & Build im Danang ist der Gegenentwurf zu den typischen Wohnräumen im städtischen Vietnam, die oft geschlossen, beengt und stickig sind. Dieses Haus ist vollkommen auf Schutz vor der Hitze und Sonne Vietnams ausgelegt. So sorgt die perforierte Fassade des drei Etagen umfassenden Wohnhauses für einen natürlichen Luftstrom, ein schattiger, bepflanzter Dachgarten reduziert die Sonneneinstrahlung von oben.

Zur Kühlung tragen auch die verbauten Naturmaterialien wie Stein und Holz bei, nicht zuletzt der neun Meter lange Pool im Erdgeschoss. Die Übergänge zwischen den Stockwerken sind dank der offenen Treppen und einer Brücke fließend, die Räume sind mit Glasfronten statt Wänden abgetrennt, was eine einladende Atmosphäre unterstreicht.

Eine Grundfläche von drei mal neun Metern ist selbst für die eng bebaute Ho-Chi-Minh-Stadt winzig. Platz für einen Baum, der durch die Planken des Obergeschosses wächst, haben die Architekten von A21Studio beim Umbau des alten Hauses dennoch gelassen. Das Erdgeschoss des 3x9 House ist praktisch fensterlos, aber wird durch die Dachfenster mit Licht versorgt. Für ein großzügiges Raumgefühl sind Wohn-, Esszimmer und Küche hier kombiniert.
Photo Courtesy of a21studio, Vertical Living, gestalten 2021

An der Fassade des 3x9-Meter-Hauses heben sich hölzerne, horizontale Lamellen hervor, nur mit einigen Blumen verziert. Die schlichte Optik soll zugleich zeitgemäß wirken und die Farben und Formen der benachbarten Häuser widerspiegeln.

Die Grundfläche des Tsubomi House ("Knospenhaus") in Tokio beträgt, einschließlich der zum Haus gehörenden Konditorei, nur 26 Quadratmeter. Idee des kleinen Hauses ist die Erschaffung eines offenen Kommunikationsraumes, in dem sich die Bewohner schnell hin- und herbewegen können: Die zentrale Metalltreppe verbindet sieben kleine, unterschiedlich hohe Etagen – es gibt keine abgetrennten Privaträume. Vom Laden im Erdgeschoss ...

... verbindet die Treppe die Küche, den Essbereich auf 1,5 Ebenen, den Wohnraum auf zwei Ebenen und schließlich den Schlafbereich im Dachgeschoss, der von allen Familienmitgliedern geteilt wird. Yoshinori Sakano Architects haben das kleine Haus mit seiner wilden Zusammenstellung verschiedener Winkel gestaltet.

Vertical Living: Compact Architecture for Urban Spaces
Herausgeber: Die Gestalten Verlag, Januar 2021
Autor: gestalten
Hardcover, 272 Seiten, Englisch, 39,90 Euro
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