

Nils Holger Moormann
Möbeldesign Das ultimative Homeoffice
Die Kreativität, so sagt Nils Holger Moormann (68), sei ein scheues Reh. Sie komme einfach nicht auf Kommando. Ein Glück, dass ihn 2020 eine Hamburger Firma (den Namen mag er nicht nennen) in einem Wettbewerb aufgefordert habe, ein Homeoffice zu entwerfen, das sowohl cool im Design als auch funktionstüchtig ist. Da flog dem Mann, zigfach preisgekrönt, flugs die Idee zu.
Herausgekommen ist "Der Vorstand" (der Name stammt von seiner Frau Silke, betont Moormann zum Thema Gendern, ebenfalls Designerin). Ein Geniestreich: Flunderflach an der Wand, aufgeklappt ein "beschützter Raum, der Rückzugsmöglichkeiten eröffnet". Ein Origami-Office, das in jeglicher Raumsituation ("Bloß nicht am Küchentisch arbeiten!") funktioniert. Er wollte dabei eine Decke mit verschiedenen Lichtstimmungen, eine Außenwand, die man mit Kunst dekorieren kann, Geräuschdämmung (samt Vorhang), Pinboard, Videowand, Memoboard – und eine hohe Wohlfühlqualität.
Mit ein, zwei Handgriffen soll alles parat sein. Aufklappen, einklappen. Der lustige Kreative, der sich selbst als "Reedermischpoke" beschreibt – Familie teils Hamburg, teils Australien und "zwangsverschickt" an den bayerischen Chiemsee –, setzt in seinen Arbeiten Materialien und Handwerker aus einem 30-Kilometer-Umkreis ein. "Der Hubert, der Paul und der Sepp helfen in Detailfragen bei der Produktion." "Der Vorstand" in Maßen: 37,5 x 95 x 230 Zentimeter eingeklappt, 170 x 95 x 230 Zentimeter ausgeklappt, viel Eschenholz. Deckenhöhe: 205,5 Zentimeter. Circa 9900 Euro, bestellbar unter www.moormann.de, ab Ende des Jahres lieferbar.
Moormanns next big thing: ein kleiner Sekretär.