

Hamburg - Die Monaco Yacht Show ist eine Bootsmesse für Superreiche - in der Welt der Superyachten das wichtigste Event des Jahres. Mehr als 100 der teuersten Yachten der Welt liegen bis zum 28. September in Port Hercule vor Anker und warten auf Käufer oder zahlende Gäste.
Händler, Schiffsbauer, Designer und Innenausstatter werben um Kundschaft, darunter auch die Hamburger Werft Blohm + Voss, die schon die 163 Meter lange "Eclipse" für den Milliardär Roman Abramowitsch und die "Lady Moura" für Nasser Ar-Raschid baute und dieses Jahr Presseberichten zufolge ihre Mega-Yacht "Graceful" zeigen will.
Unter der Schirmherrschaft von Prinz Albert II. findet die Yacht Show bereits zum 23. Mal statt. Der Veranstalter Informa Group richtet sich erklärtermaßen an die Zielgruppe der "UHNWIs": Ultra high net-worth individuals, zu deutsch: Super-Superreiche.
Die Kundschaft legt beim Bootsbau vor allem Wert auf Individualität. Von der Stange gekauft wird hier gar nichts, man lässt fertigen - gerne Extras wie eine Badeplattform mit Drei-Mann-U-Boot (auf der Sofia, gebaut von Moonen), einen eigenen Trakt auf Deck mit Privatkabinen und -bädern für den Schiffsbesitzer und seine Familie, man mag Massageräume, Bars und Bade und Balkone.
Ein der schnellsten Yachten der Show wird nach Angaben des Veranstalters die 65 Meter lange Lady M der Werft Palmer Johnson sein, die es auf bis zu 28 Knoten bringt. Mercedes Benz wagt sich auf Neuland (oder vielmehr Neuwasser) vor: Mercedes Benz Style zeigt die ultramoderne Motoryacht Silberpfeil.
Die größte Yacht der diesjährigen Show ist mit 88 Metern Länge die Quattroelle, gabaut von Lürssen; die italienische Werft CRN bringt zur Feier ihres 50. Jubiläums ihr Flaggschiff Chopi Chopi mit; jede der Kabinen hat ihren eigenen Balkon, manche haben einen Whirlpool, und das Badedeck misst stolze 100 Quadratmeter. Der niederländische Anbieter Amels bringt die 60 Meter lange Event, die durch ihre bogenförmiges, extravagantes Design ins Auge sticht, ersonnen vom britischen Gestalter Tim Heywood.
Port Hercule: Einmal im Jahr gehen hier die teuersten und edelsten Luxusyachten vor Anker - die Monaco Yacht Show ist eine Bootsmesse der Superlative...
... bei der Schiffseigner, Werften und Ausstatter um die Gunst des äußerst zahlungskräftigen Publikums buhlen.
Sofia: Die von der Werft Moonen gebaute Luxusyacht besitzt als Extra eine großzügige Badeplattform mit einem Drei-Mann-U-Boot
Paraffin: Die 60 Meter lange Luxusyacht des Schiffsbauers Feadship's Royal Van Lent Shipyard kann man chartern. Meist ist sie im Mittelmeer und in der Karibik unterwegs. Jacuzzi-Pool und Gym gehören zum Komfortangebot an Bord. Außerhalb der Saison kann man das Schiff schon ab 285.000 Euro in der Woche mieten.
Quattroelle: Das mit 88 Metern Länge größte Schiff der diesjährigen Monaco Yacht Show wurde von Lürssen gebaut. Für wen, ist allerdings nicht bekannt. Im Essraum steht ein Tisch für 20 Personen, es gibt einen Kinosaal an Bord und eine Lounge mit Steinway-Flügel.
Windfall: Die 2012 gebaute Motoryacht ist 29 Meter lang und wurde von der südafrikanischen Werft Southern Wind konstruiert. An Bord: Drei Suiten für bis zu sieben Chartergäste.
Ulysses: Die 2006 gebaute Luxusyacht ist knapp 60 Meter lang und mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet - vom großen Jacuzzi-Pool über überdachte Terrassen, Hubschrauberlandeplatz und Panorama-Bar. Wer rund 27 Millionen Euro übrig hat, kann das Schiff erwerben.
Red Square: Das 72 Meter lange Schiff wurde 2011 von Dunya Yachts konstruiert. Auf dem Hauptdeck erfreut ein großer Infinity-Pool die Gäste. Ein Kino, Hubschrauberlandeplatz und begehbare Kleiderschränke gehören auch hier zum Standard. Die Red Square bringt es auf bis zu 18 Knoten Geschwindigkeit.
Namaste: Die 2008 von Tamsen Yachts gebaute Motoryacht ist rund einen Meter breiter als die meisten Schiffe ihrer Länge von 40 Metern. Es gibt zwei Lounges an Bord, eine Bibliothek und, natürlich, das obligatorische Jacuzzi. Man kann sie chartern - für ab rund 126.000 Euro außerhalb der Saison.
Mar: Die rund 50 Meter lange Mar wurde 2008 von Ortona Navi gebaut. Das Charterschiff kostet ab 150.000 Euro die Woche - dafür hat man aber auch einen Weinkeller an Bord, einen mit Onyx gepflasterten Duschraum, Jacuzzi-Pool und Olivenholztüren in der Hauptsuite.
Le Must: Die flammneue Le Must wurde von Gulf Craft in den Emiraten für einen Privateigner gebaut. Innen ist sie eher konservativ ausgestattet, mit viel edlen Hölzern und Leder.
Lady Candy: Der chinesische Eigner hat das von Benetti in Livorno gebaute Schiff erst im Mai in Empfang genommen. Ihm waren große Fenster und viele großzügige Sitzgruppen wichtig - und überdachte, regengeschützte Sitzbereiche auf den Decks, da die Yacht viel in den tropischen Gefilden um Hong Kong herum unterwegs sein wird.
Issana: Diese 55-Meter-Yacht steht derzeit für rund 35 Millionen Euro zum Verkauf - 2005 gebaut und 2009 überarbeitet, hat sie fünf Kabinen für zehn Gäste und wurde mit dem World Superyacht-Award ausgezeichnet.
Ileria: Auch die ganz neue Ileria steht zum Verkauf - für rund 32 Millionen Euro bekäme man ein 50 Meter langes Luxusschiff, das bis zu 14 Passagiere beherbergen kann.
Felicita West: Nach Angaben des Eigners ist die zehn Jahre alte Charteryacht die größte und schnellste Aluminiumyacht der Welt - an Bord kümmert sich eine 12köpfige Crew um das Wohl der Passagiere.
Family Day: 14 Crewmitglieder, 14 Passagiere - das klingt nach einem entspannten Personalschlüssel. Die 65-Meter-Yacht hat fünf Aufzüge, ein Fitnessstudio, einen Sechs-Meter-Pool und soll knapp 40 Millionen Euro kosten.
Event: Die flammneue 60-Meter-Yacht wurde vom britischen Designer Tim Heywood gestaltet und von Amels gebaut - für 12 Passagiere in sechs Suiten, denen bis zu 15 Crewmitglieder gern behilflich bei allen Alltagssorgen sind.
Engelberg: Ebenfalls von Amels stammt diese 55-Meter-Yacht, die erst in diesem Jahr frisch vom Stapel lief. Ein riesiger Beachclub mit Findet-Nemo-Mosaik, von dem aus man entspannt ein Meerbad nehmen kann, und ein perfekt ausgestatteter Besprechungsraum für die geschäftlichen Meetings des Eigners zeichnen sie aus.
DB9: Gleich drei Pools bietet dieses 52-Meter-Yacht, einen davon mit Freiluftkino. Die Charterpreise beginnen ab 190.000 Euro in der Woche.
Cloud 9:2009 gebaut, ist diese 60-Meter-Yacht für bis zu 12 Chartergäste ausgelegt, mit Fitnessstudio, Büroräumen und Kinosaal. Wer sie mieten will, muss 315.000 Euro pro Woche berappen.
Chopi Chopi: Großen Wert wurde auf das Badedeck der bisher größten Luxusyacht von CRN gelegt - es misst stolze 100 Quadratmeter
J´Ade: Ebenfalls von CRN stammt diese Luxusyacht, die im April gelauncht wurde. Ausgestattet ist sie mit einer flutbaren Garage, von der aus ein elegantes kleines Riva-Motorboot, untermalt von Lichtspielen und Musik, ins Freie gleitet.
Silberpfeil: Auf der Monaco Yacht Show zeigt auch Mercedes Benz seine neue Yacht, die das Unternehmen zusammen mit Schiffsbauer Silver Arrows Marine entwickelt hat.
Neue Einblicke: Noch existiert die Mercedes-benz-Yacht nur als Modell, im kommenden Jahr möchte das Unternehmen aber ein Schiff im Hafen schwimmen sehen.
Lounge: Die Kabine der Mercedes-Benz-Yacht soll geräumig sein, die Fenser sind versenkbar.