

Katharina Starlay ist Modedesignerin, Imageberaterin und Mitglied im Deutschen Knigge-Rat. In Vorträgen, Seminaren und individuellen Beratungen coacht sie rund um Kleiderstil und Businessknigge. Seit 2002 berät sie auch Unternehmen für deren Außenauftritt und entwickelt Stil-Leitfäden sowie Firmenkleidung. Sie schreibt Bücher (zuletzt erschienen: Erfolgreich über 50: Stilvoll älter werden ) und publiziert über Stilthemen: Starlay.de.
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So mancher ist schon hungrig nach Hause gegangen, um sich keine Blöße zu geben - ein anderer hat es heldenhaft versucht und ist zumindest gefühlt bei dem Versuch gescheitert, Champagner, Häppchen und Händereichen unter einen Hut zu bekommen.
Kleckse auf der Kleidung, Kräuter zwischen den Zähnen und das größte aller Finger-Food-Teilchen zwischen den Kaumuskeln genau in dem Moment, in dem eine wichtige Person, die man treffen möchte, vorbei segelt: Die Liste der Fettnäpfchen und Angst-Szenarien ist lang, wenn es um den Auftritt auf gesellschaftlichem Parkett geht. Was lauert - was funktioniert im Salon?
Die Zeit der Empfänge, Verleihungen und Multiplikatoren-Treffen bricht nämlich mit der gleichen Zuverlässigkeit über uns herein wie Weihnachten und Ostern. Aber nicht alle fühlen sich wohl dabei.
Während die einen solche Events frequentieren als hätten sie kein Zuhause und sich dort zu bewegen verstehen als handele es sich um einen Wohlzimmer-Plausch bei Kerzenschein, beschleicht die anderen ein Gefühl von Unbehagen, sobald die Einladung ins Postfach flattert. Intelligente, charismatische und durchaus eloquente Persönlichkeiten fühlen sich auf einmal mund-tot, wenn das soziale Sehen-und-Gesehen-Werden ruft.
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Gibt es einen Tipp gegen die innerliche Starre, die einen erfassen kann, sobald man solch einen Tempel der Selbstdarstellung betritt? Vielleicht nur diesen: Fast jedem geht es innerlich so - die anderen sind nur besser darin, es zu verbergen und haben vorangegangene Empfänge genutzt, um Menschen kennenzulernen, bei denen sie nun für einen unverbindlichen Talk ankern können. Je öfter man also geht, desto leichter wird es.
"Das große leere Nichts", das manche befürchten, kann sich dann genauso gut in Wohlgefallen auflösen und zu echt netten Gesprächen führen. Von den Salonlöwinnen und -löwen lässt sich außer Selbstbewusstsein aber noch einiges abschauen. Was haben die, was wir (noch) nicht haben, das im Salon funktioniert?
Small Talk: Vorbereitung ist weise. Wer sich über die aktuellen Branchen-News informiert kann mehr zu dem beitragen, was an so einem Abend besprochen wird - etwa welcher Promi gerade einen Preis gewonnen hat. Unterhaltsam sind außerdem Themen von allgemeinem Interesse wie die aktuelle Veranstaltung, das Essen, die Anreise oder Stadt, in der das alles stattfindet. Das "kleine Gespräch" ist und will nie mehr sein als ein erstes Kennenlernen und Beschnuppern, deshalb sollten Sie Persönliches von Privatem unbedingt trennen. Keiner will bei der ersten Begegnung vom Tod Ihres Hundes erfahren oder, ob Sie gerade Ärger mit dem Nachbarn haben. Das wäre fürs erste zu privat.
Händedruck: In unserer Kultur ist er in der Regel die einzige körperliche Berührung mit einem Gesprächspartner, deshalb lohnt es sich, ihn zu kultivieren. Er sollte im Idealfall verbindlich und trocken-warm - aber nie aufdringlich sein. Gute Vertriebs-Chefs werden mit ihren Leuten deshalb auch das intern trainieren: Sich unverabredet die Hand zu reichen und sich Rückmeldung zu geben, wie es sich anfühlt.
Sich vorstellen: Die Hierarchie gibt den Ausschlag. Da aber anfangs jeder Unbekannte aus Gründen der Wertschätzung und des Entgegenkommens "höhergestellt" ist, stellt man sich in modernen Kreisen, in denen kein Gastgeber die Rolle des Bekanntmachens übernimmt, einfach selbst vor. Einen Doktortitel dürfen Sie dabei weglassen, der steht ja vermutlich auf Ihrer Visitenkarte.
Der Balanceakt: Noble Getränke und bonsai-artige Köstlichkeiten? Gute Veranstalter servieren bewusst so kleine Portionen, damit der Mund erst gar nicht überfüllt wird. Snacks in der Größe einer Maulsperre sollten Sie genauso ignorieren wie Tomatenspaghetti beim Businesslunch. Die Portiönchen taugen zudem besser dazu, sie neben dem obligaten Champus auf einer Serviette in der linken Hand zu balancieren und die rechte noch frei für einen Händedruck zu haben.
In den Mantel helfen: Heutzutage helfen sich Frauen und Männer gegenseitig in den Mantel, weil es eine wertschätzende Geste ist, die Verrenkungen ersparen soll. Die wenigsten wissen aber, wie es geht: Orientieren Sie sich an den Händen des anderen und bieten die Armlöcher bitte auf dieser Höhe an - nicht auf Schulterhöhe.
Lächeln: Dafür muss man nicht George Clooney sein. Es ist aber von Vorteil, sich einen Abend lang wie er (oder wahlweise ein anderes Erfolgsmodell) zu fühlen - denn schließlich sind auf so einem Event alle unglaublich smart, erfolgreich, ziemlich wichtig und auf der Gewinnerseite des Lebens. Sie auch.
Händedruck: In unserer Kultur ist er in der Regel die einzige körperliche Berührung mit einem Gesprächspartner, deshalb lohnt es sich, ihn zu kultivieren. Er sollte im Idealfall verbindlich und trocken-warm - aber nie aufdringlich sein. Gute Vertriebs-Chefs werden mit ihren Leuten deshalb auch das intern trainieren: Sich unverabredet die Hand zu reichen und sich Rückmeldung zu geben, wie es sich anfühlt.
Foto: Michael Kappeler/ dpaLächeln: Dafür muss man nicht George Clooney sein. Es ist aber von Vorteil, sich einen Abend lang wie er (oder wahlweise ein anderes Erfolgsmodell) zu fühlen - denn schließlich sind auf so einem Event alle unglaublich smart, erfolgreich, ziemlich wichtig und auf der Gewinnerseite des Lebens. Sie auch.
Foto: LOIC VENANCE/ AFPAugen auf beim Business Lunch! Es gibt nämlich Nahrungsmittel, deren Verzehr unmöglich mit Eleganz zu bewältigen ist. Ein knuspriges halbes Hähnchen kann köstlich sein. Aber fürs Business ist es leider tödlich, wenn Ihr Geschäftspartner mitansehen muss, wie Sie mit fettigem Kinn Fleisch von zarten Knochen reißen. Hier sind die schlimmsten Lunch-Fallen, in die Sie tappen können. Und deren ästhetisch verträglichere Alternative. Guten Appetit!
Halbes Hähnchen: Was immer Sie tun: Bestellen Sie beim Business Lunch niemals ein halbes Hähnchen. Sie werden es nicht genießen können. Denn mit Ihrem Besteck kommen Sie nicht weit ¿ und wenn Sie die Finger zu Hilfe nehmen, haben Sie fettige Hände und ein fettiges Kinn, und den Geruch werden Sie auch nicht mehr los. Das Schlimmste: Am Ende der Mahlzeit liegt unweigerlich ein trauriges, unappetitliches Gerippe auf Ihrem Teller, ein memento mori der Vergeblichkeit jedweden menschlichen Strebens. Kein gutes Signal an ihren Geschäftspartner. Bestellen Sie lieber ...
... ein Hähnchenbrustfilet. Die Meta-Botschaft an Ihren Geschäftspartner: Ich gebe mich nur mit dem Besten zufrieden, und das kann ich auch elegant bewältigen.
Spaghetti: Nicht erst seit Loriots berühmtem Nudelsketch der Klassiker unter den Wie-mache-ich-mich-lächerlich-Gerichten: Spaghetti, am besten noch mit reichlich Sauce. Es gibt so viele Möglichkeiten, an einem Teller Nudeln zu scheitern. Egal, welches Instrument Sie benutzen, Sie sehen nicht gut dabei aus. Wenn Sie die Nudeln wickeln, spratzt Ihnen die Fliehkraft Sauce aufs Hemd. Und wenn Sie die Gabel mit dem Nudelwickel zum Mund führen, verteilen Sie den Rest der Sauce großflächig um die Lippen herum. Aber wenn Sie sie schneiden, sieht das nach Kinderteller aus, und richtig zu fassen kriegen Sie sie nicht mehr. Sie können nur verlieren! Wenn Sie Pasta möchten, bleiben Sie lieber bei ...
...Tortellini. Die eleganten gefüllten Teigtäschlein ergeben sich der Gabel willig, und ihre Füllung verteilt sich erst im Mund. Problemlos.
Glasnudelsuppe: Ach, auf der Speisekarte liest sie sich so harmlos, aber die Schwierigkeiten zeigen sich erst, wenn es zu spät ist. Wenn Sie Pech haben, kommt die Glasnudelsuppe auch noch mit einem dieser kurzen chinesischen Porzellanlöffel. Dann haben Sie gar keine Chance. Denn die Natur der Glasnudel ist es, ungreifbar zu sein: Sie ist immer ein Stückchen zu lang, rutscht deshalb von jedem Löffel unweigerlich ab und zurück in die Suppe. Dort schlägt sie, und zwar immer, auf einem Fettauge auf, das auf Ihre Bluse spritzt. Wenn Sie aufgeben, stehen Sie hungrig auf, während in Ihrer Schale noch knietief die Nudeln stehen. Wenn Sie aber, von Hunger getrieben, die Nudeln zu fassen versuchen, bieten Sie Ihrem Gegenüber ein Schauspiel, das er oder sie so schnell nicht vergessen wird. Besser, Sie bestellen ...
... eine schöne gebundene Suppe. ¿ Die Konsistenz ist besser zu bewältigen, Sie werden satt und geben sich keine Blöße. Hoffentlich.
Ganze Fische: There is something fishy about this. Wenn Sie einen ganzen Fisch bestellen, bekommen Sie auch einen ganzen Fisch, und das ist ein Problem. Denn auf das Zerlegen müssen Sie sich konzentrieren, und während Ihr Gegenüber sich fragt, ob an Ihnen ein Unfallchirurg verloren gegangen ist (oder, schlimmer noch, ob an Ihnen nun wahrlich kein Unfallchirurg verloren gegangen ist), kommt der Smalltalk zum Erliegen. Der allerdings dann wieder aufflammt, wenn die Umstehenden sich gegenseitig gute Tipps geben, wie man Ihnen helfen kann, weil Sie an einer Gräte zu ersticken drohen. Meiden Sie beim Business Lunch die ganze Forelle! Wählen Sie lieber ...
... Lachsfilet. Oder ein beliebiges anderes grätenfreies Fischfilet. Das zerfällt quasi von selbst in mundgerechte Stücke.
Burger: Kennen Sie diese rührenden Kennenlern-Geschichten, wo sich das Paar unsterblich ineinander verliebt hat, als sie gemeinsam Hamburger essen waren? Nein? Kein Wunder. Das liegt nämlich daran, dass es diese Geschichten nicht gibt. Denn es gibt kaum ein Nahrungsmittel, das Sie so übel aussehen lässt wie der Hamburger. Während Sie vorne hineinbeißen und die Saucenbestandteile Ihr Gesicht verwüsten, quillt der Rest der Sauce seitlich auf die unschön zupackenden Hände. Der Fleischklops indes sucht, meist erfolgreich, sein Heil in der Flucht nach hinten. Kurz: Das sieht gar nicht gut aus. Nie. Wenn es Fast Food sein muss, wählen Sie lieber ...
...Currywurst. Denn die Tradition gebietet es, dass die Wurst bereits vorkonfektioniert in handlichen kleinen Stücken serviert wird. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man mit der Sauce ein bisschen aufpasst.
Grillspieß: Mögen Sie Situationskomik? Dann bestellen Sie einen Grillspieß zum Business Lunch! Nach dem Garprozess kann das Holz des Spießes durch die Restfeuchte in Fleisch und Gemüse ein wenig aufquellen ¿ das erhöht den erforderlichen Krafteinsatz für das Lösen des Garguts vom Spieß, und es kann ein munterer Katapulteffekt entstehen. Wenn Sie Glück haben, merken Sie den Widerstand rechtzeitig und können gaaaanz vorsichtig zu Werke gehen. Mit hochrotem Kopf hebeln Sie an Ihrer Gabel herum und hoffen, dass sich das Ding doch endlich bewegen möge¿ aber nicht zu sehr. Ihr Gegenüber indes fragt sich, warum Sie nicht essen und was eigentlich mit Ihnen los ist. Wenn Sie aber partout nicht auf acrylamidgeschwängerte Brataromen verzichten wollen, warum nicht eine ...
... Frikadelle bestellen? Da kann Ihnen nicht viel passieren: Das Fleisch ist mürbe, da schon gehackt, der Aufwand des Zerteilens gering, die Freude beim Verzehr groß.
Wrap: Wenn Sie noch einen Beweis brauchen, dass die Welt es böse meint mit Ihnen, hier ist er: Der Wrap. Wraps sind ein Hauptnahrungsmittel junger, einsamer Großstädter und wahrscheinlich eine der Hauptursachen städtischer Einsamkeit, weil man einen Wrap nicht elegant essen kann. Denn es gibt nur eine Haltung, in der man sich dem Wrap gefahrlos nähern kann: In senkrecht von oben herabstoßender Raubvogel-Pose. Beim seitlichen Abbeißen verliert der Wrap seine Hüllenstabilität und beginnt zu streuen. Überflüssig zu erwähnen, dass die Papiertüte, die die flüssigen Bestandteile nach unten hin auffangen soll, während Sie von oben auf den Wrap herabstoßen, Sie verraten wird. Es wird schiefgehen. Alles, alles wird schiefgehen, wenn Sie einen Wrap bestellen. Bleiben Sie lieber beim Klassiker: Nämlich ...
... Pizza. Überrascht? Klar, wenn Sie eine konferenztischgroße Pizza achteln und das sich sofort mitsamt zerlaufendem Käse in Richtung Boden senkende Achtel freihändig zum Mund führen wollen, geht auch das schief. Aber Sie können unseren Profi-Tipp beherzigen: Nähern Sie sich einer Pizza niemals ohne Messer und Gabel. Dann geht alles gut.
Grüner Salat: Was glauben Sie, woher die Redewendung ¿Da haben wir den Salat¿ kommt? Eben. Grüner Salat mag gesund sein, aber er ist nicht Ihr Freund beim Business Lunch. Und sein Kumpel Rucola ist noch schlechtere Gesellschaft für Sie. Denn: Während Sie im vergeblichen Bemühen, die Blätter auf ein mundöffnungskompatibles Format zu falten, sich und Ihre Umgebung mit Dressing besprenkeln, plant der Salat schon seine nächste Intrige: Sich zwischen Ihren Zähnen festzusetzen, sobald er es in Ihren Mund geschafft hat. Das kleine grüne Salatfähnchen, das Ihrem Geschäftspartner künftig bei jedem Ihrer Sätze zwischen den oberen Vorderzähnen entgegenwinkt, kann er nicht ignorieren, aber es fällt auch schwer, es anzusprechen. Fast noch tückischer: Unsichtbare Salatreste zwischen den hinteren Zähnen, an denen Sie auffällig unauffällig herumsaugen, während Ihr Gegenüber sich fragt, woran Sie wohl leiden mögen. Bestellen Sie lieber ...
... Bulgur. Handlich, appetitlich, seit Jahren unfallfrei.
Nigiri Sushi: Sushi ist nicht gleich Sushi. Eselbrücke für den Business lunch: Nie giri! Denn beim Nigiri Sushi wird der Reis zu einer Rolle zusammengedrückt und mit Fisch oder Meeresfrüchten belegt. Manchmal kommt noch ein Algenstreifen drumherum, was die Sache nicht besser macht. Ach ja, eines noch: Und sie müssen natürlich die Stäbchen benutzen, in der Hoffnung, dass das Sushi nicht auseinanderfällt, bis es sicher in Ihrem Mund gelandet ist. Schaffen Sie das? Ja? Oder nur vielleicht? Wir glauben: Auch "Vielleicht" ist schon eine sehr optimistische Variante. Bestellen Sie beim Japaner lieber ...
... Maki Sushi. Das sind die freundlichen kleinen Röllchen mit dem Algenblatt außen herum, das den Reis sicher zusammen hält. Gut, um die Stäbchen kommen Sie hier auch nicht herum. Aber wenigstens fällt das Zeug nicht gleich auseinander, wenn es wieder auf den Teller plumpst.
Berliner: Kommen wir zum Nachtisch. Oder zur Gebäckaufbewahrung. Manchmal geht man ja vielleicht auch nur um die Ecke zum Bäcker, um noch schnell einen kleineren Deal einzutüten. Aber hier lauern schlimme Gefahren: Der Berliner aka Krapfen. Schon mal einen in der Hand gehabt? Ganz schlechte Idee. Entweder sind die fettigen Freunde mit Zucker bestreuselt oder mit nicht minder klebrigem Guss bepappt. Aber das Ungemach, das Ihren Händen damit droht, ist nichts gegen die Sauerei, die die Marmeladenfüllung Ihrem Gesicht antun wird. Denn die Füllung ist nie genau dort, wo Sie sie erwarten. Nie! Wenn Sie etwas Süßes wollen, bestellen Sie lieber einen ...
... Eisbecher, den Sie dekorativ löffeln können. Bitte keine Eiskugeln in der Waffel. Wir zitieren abermals eine Redewendung: Einen an der Waffel haben. Und was man erstmal an der Waffel hat, hat man dann kurze Zeit später auf dem Sakko.
Croissant: Für den Lunch eher unüblich, aber es gibt ja auch geschäftliche Verabredungen zum Frühstück. Denken Sie noch nicht mal daran, zum Croissant zu greifen! Das Croissant ist Ihr Feind. Es ist unmöglich, es mit Würde zu verspeisen, und während es sich dem Verzehr widersetzt, wird es Ihnen schaden, wo es kann. Es wird Fettflecken machen, es wird unglaublich krümeln, und die Krümel werden auch wieder Fettflecken machen. Sie können nicht gegen ein Croissant gewinnen. Essen Sie lieber ...
... ein normales Brötchen. Das ist sicher, und Sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren: Das Geschäft. Und den Belag. Pro-Tipp: Bloß kein Mohnbrötchen. Sie wollen schließlich nicht aussehen, also ob Sie an jedem ihrer Zähne mindestens drei kariöse Stellen hätten.
Eiskalte Sodagetränke: Sieht es nicht verführerisch aus, das Colaglas mit den kühlen Kondenswassertropfen? Herrlich, oder? Ja, zweifelsohne, aber vergessen Sie es. Denn wenn Sie ein eiskaltes Getränk mit viel Kohlensäure hinunterstürzen, sammelt sich das Gas in ihrem Bauch. Es wird einen Weg hinaus finden. Dieser Weg wird nicht geräuschlos sein. Trinken Sie lieber ...
... stilles Wasser. Merke: Im Zweifelsfall lieber Spaßbremse als Objekt der Belustigung sein.
Cappuccino: Darf es nach dem Essen noch ein Kaffee sein? Ja, natürlich ¿ denn Sie sind mit Ihren Gesprächen noch nicht ganz durch, da kommt die kleine Verlängerung des Business Lunch sehr gelegen. Aber passen Sie mit dem Milchschaum auf. Der haftet gut rund um den Mund ¿ und weil das Besteck schon abgeräumt ist, können Sie nicht mehr unauffällig die blanke Messerklinge als Spiegel benutzen, sondern müssen mit dem schändlichen Milchbart herumlaufen, bis Sie am späten Nachmittag endlich eine mitfühlende Kollegin beiseite nimmt. Trinken Sie lieber ...
... schwarzen Kaffee. Oder normalen Milchkaffee ohne Schaum. Oder gleich einen doppelten Espresso. Das ist auch besser fürs Image: konzentriert und nicht zu süß. Genau so wollen Sie ja schließlich auch wirken!