Ein Duz-Freund: VW-Digitalchef Johann Jungwirth möchte gern für alle "JJ" sein
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Katharina Starlay
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Katharina Starlay ist Modedesignerin, Imageberaterin und Mitglied im Deutschen Knigge-Rat. In Vorträgen, Seminaren und individuellen Beratungen coacht sie rund um Kleiderstil und Businessknigge. Seit 2002 berät sie auch Unternehmen für deren Außenauftritt und entwickelt Stil-Leitfäden sowie Firmenkleidung. Sie schreibt Bücher (zuletzt erschienen: Erfolgreich über 50: Stilvoll älter werden ) und publiziert über Stilthemen: Starlay.de.
Lassen sich Kundenorientierung und die Augenhöhe mit der nachwachsenden Generation tatsächlich am Duz-Faktor messen? Jedenfalls drängt sich diese Annahme auf, wenn man so manche Unternehmensentscheidung betrachtet.
Repräsentanten in betont lässiger Kleidung statt Azubis im steifen Anzug, Duz-Verordnung von oben statt feinfühliger Anrede-Kultur: Die Jagd auf Kunden und geeigneten Nachwuchs ist in die nächste Runde gegangen.
Firmen, die sich dem nicht anschließen möchten, Menschen, welche das Sie in der Geschäftssprache schätzen gelernt haben und jungen Leuten, die auf eine Karriere bei mehr als einem einzigen Arbeitgeber zielen, stellt sich aber bis heute die Frage, wie die Anrede im Business elegant funktioniert.
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Desaster beim Business Lunch: Diese Gerichte sollten Sie besser nicht bestellen
Der Blick über den Kanal nämlich ist trügerisch; zu groß die Versuchung, das britische You mit einem Du zu übersetzen. Das aber haben Briten nicht im Sinn, wenn Sie einen Geschäftspartner mit dem Vornamen ansprechen. Außerhalb der kumpelhaften Pub-Kultur wird das englische Wort nämlich noch immer als Höflichkeitsanrede verstanden. Etwas leichter haben es die Franzosen mit dem Vous oder die Spanier mit Usted - da ist der Tenor auch beim Gebrauch des Vornamens unmissverständlich. Internationalität vom Feinsten.
Nun kommen aber auch neue Jahrgänge in den Unternehmen an, deren Eltern Chauffeur-Dienste von der Schule zum Musikunterricht und von dort zu Fußball oder Ballett geleistet haben. Laura, Jan, Lukas, Sarah und Tim - die beliebtesten Namen ihres Jahrgangs - können selbst kaum etwas dafür, dass sie große Aufmerksamkeit für ihre Person für etwas ganz Natürliches halten.
Im Geschäftsleben aber treffen sie nun auf die Kinder der geburtenstarken Jahrgänge, in denen der einzelne nicht so wichtig war. Jene, die noch zu Fuß, mit dem Bus oder der U-Bahn zur Schule kamen, auch bei schlechtestem Wetter. Sabine, Thomas, Michael und Claudia - ihrerseits beliebteste Namen eines Jahrgangs dreißig Jahre früher - empören sich oft über das Selbstverständnis, mit dem sich junge Erwachsene Rechte herausnehmen und Meinungen äußern. Generationengemisch vom Feinsten.
Wie läuft es nun mit dem Du und dem Sie? Und was passt in der eigenen Firma?
Folgendes will überlegt werden:
Die Art der Anrede
Vor einigen Jahren eröffnete Möbelgigant Ikea in Hamburg ein neues Möbelhaus. Etliche Anwohner fanden das Projekt nicht gut - und duzten das für die kumpelhafte Ansprache seiner Kunden bekannte Unternehmen demonstrativ zurück
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Entsprechend der Zielgruppe entsteht die Frage, welche Ansprache Wohlbefinden auslöst - so wie ein einschlägiger Wohnwelten-Anbieter seine Kunden von je her duzt und sie damit unmittelbar im gefühlten Wohnzimmer des Verkaufsgeschehens erreicht.
Aber nicht alle lieben den vertraulichen Approach und bleiben lieber beim Nachnamen mit Sie. In der Praxis bewährt sich mittlerweile auch in der Deutschen Sprache die Anrede mit Vornamen und Sie. Erstens lässt es sich entspannt auf den internationalen Umgang übertragen, zweitens fühlt jeder Mensch mit seinem Vornamen eine instinktiv engere Verbundenheit als mit dem Nachnamen und drittens lassen sich hier die Generationen verbinden.
Das Gespräch zwischen Thomas und Laura, Michael und Tim oder auch Claudia und Muhammad kann so einen verbindlichen und gleichzeitig entspannten Ton erhalten.
Das Naturell der Beziehung
Aktiv im Sportverein: In den Kursen wird meist geduzt - und wenn man dort jemanden trifft, dem man auch beruflich begegnet, kann das zu Konflikten führen
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Es kommt vor, dass man Menschen in einem privaten Rahmen begegnet, mit denen aber schon eine geschäftliche Verbindung besteht. Beispielsweise könnten Sie Ihren Zahnarzt beim Vereinssport treffen, wo meistens geduzt wird. Oder Ihr Nachbar arbeitet bei einer Firma, die neu in Ihrem Kundenportfolio ist. Dann wird die professionelle Distanz zum Thema. Hilfreich für eine Klärung ist die Überlegung, welches die Hauptbeziehung ist - und ob ein Du der qualifizierten Arbeit im Weg stehen muss.
Die Richtung des Duz-Vorschlags
Azubis und ihr Ausbilder: Der einzige, der hier stilgerecht ein Du vorschlagen könnte, wäre der Mann in Mittelblau
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In Zeiten der Gleichberechtigung überlegen sich viele, wer nun wem das Du anbietet? Und ob man ein Duz-Angebot ablehnen darf? Bis heute gilt: Hierarchie toppt Geschlecht und Alter. Also: Der Ältere bietet dem Jüngeren das Du an - es sei denn, der Jüngere ist der Chef.
Bleibt die Frage, ob man sich aus der Affäre ziehen kann, wenn man das Sie bevorzugt? Trotz der hierarchischen Struktur der Spielregeln sollen sich schließlich beide wohlfühlen. Bringen Sie es also am besten zur Sprache, indem Sie um noch etwas Aufschub bitten und betonen, dass Sie sich Zeit lassen möchten, weil Ihnen der andere wichtig ist.
Der richtige Zeitpunkt
Hetzen Sie sich nicht. Der Weg vom Sie zum Du ist einfacher als umgekehrt - und will überlegt sein.
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Der nämlich ist Empfindungssache. Gerade im Umgang mit Menschen, die man besonders schätzt und hoch achtet, kann es schön sein, sich auf ein späteres Du zu freuen und diese Vorfreude auszukosten. Darum bringen sich viele, die direkt mit dem Duzen einsteigen. Wenn Sie dann miteinander an den Punkt kommen, ist die neue Anrede umso wertvoller und verbindend.
26 BilderDesaster beim Business Lunch: Diese Gerichte sollten Sie besser nicht bestellen
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Augen auf beim Business Lunch! Es gibt nämlich Nahrungsmittel, deren Verzehr unmöglich mit Eleganz zu bewältigen ist. Ein knuspriges halbes Hähnchen kann köstlich sein. Aber fürs Business ist es leider tödlich, wenn Ihr Geschäftspartner mitansehen muss, wie Sie mit fettigem Kinn Fleisch von zarten Knochen reißen. Hier sind die schlimmsten Lunch-Fallen, in die Sie tappen können. Und deren ästhetisch verträglichere Alternative. Guten Appetit!
Halbes Hähnchen: Was immer Sie tun: Bestellen Sie beim Business Lunch niemals ein halbes Hähnchen. Sie werden es nicht genießen können. Denn mit Ihrem Besteck kommen Sie nicht weit ¿ und wenn Sie die Finger zu Hilfe nehmen, haben Sie fettige Hände und ein fettiges Kinn, und den Geruch werden Sie auch nicht mehr los. Das Schlimmste: Am Ende der Mahlzeit liegt unweigerlich ein trauriges, unappetitliches Gerippe auf Ihrem Teller, ein memento mori der Vergeblichkeit jedweden menschlichen Strebens. Kein gutes Signal an ihren Geschäftspartner. Bestellen Sie lieber ...
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... ein Hähnchenbrustfilet. Die Meta-Botschaft an Ihren Geschäftspartner: Ich gebe mich nur mit dem Besten zufrieden, und das kann ich auch elegant bewältigen.
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Spaghetti: Nicht erst seit Loriots berühmtem Nudelsketch der Klassiker unter den Wie-mache-ich-mich-lächerlich-Gerichten: Spaghetti, am besten noch mit reichlich Sauce. Es gibt so viele Möglichkeiten, an einem Teller Nudeln zu scheitern. Egal, welches Instrument Sie benutzen, Sie sehen nicht gut dabei aus. Wenn Sie die Nudeln wickeln, spratzt Ihnen die Fliehkraft Sauce aufs Hemd. Und wenn Sie die Gabel mit dem Nudelwickel zum Mund führen, verteilen Sie den Rest der Sauce großflächig um die Lippen herum. Aber wenn Sie sie schneiden, sieht das nach Kinderteller aus, und richtig zu fassen kriegen Sie sie nicht mehr. Sie können nur verlieren! Wenn Sie Pasta möchten, bleiben Sie lieber bei ...
Glasnudelsuppe: Ach, auf der Speisekarte liest sie sich so harmlos, aber die Schwierigkeiten zeigen sich erst, wenn es zu spät ist. Wenn Sie Pech haben, kommt die Glasnudelsuppe auch noch mit einem dieser kurzen chinesischen Porzellanlöffel. Dann haben Sie gar keine Chance. Denn die Natur der Glasnudel ist es, ungreifbar zu sein: Sie ist immer ein Stückchen zu lang, rutscht deshalb von jedem Löffel unweigerlich ab und zurück in die Suppe. Dort schlägt sie, und zwar immer, auf einem Fettauge auf, das auf Ihre Bluse spritzt. Wenn Sie aufgeben, stehen Sie hungrig auf, während in Ihrer Schale noch knietief die Nudeln stehen. Wenn Sie aber, von Hunger getrieben, die Nudeln zu fassen versuchen, bieten Sie Ihrem Gegenüber ein Schauspiel, das er oder sie so schnell nicht vergessen wird. Besser, Sie bestellen ...
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... eine schöne gebundene Suppe. ¿ Die Konsistenz ist besser zu bewältigen, Sie werden satt und geben sich keine Blöße. Hoffentlich.
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Ganze Fische: There is something fishy about this. Wenn Sie einen ganzen Fisch bestellen, bekommen Sie auch einen ganzen Fisch, und das ist ein Problem. Denn auf das Zerlegen müssen Sie sich konzentrieren, und während Ihr Gegenüber sich fragt, ob an Ihnen ein Unfallchirurg verloren gegangen ist (oder, schlimmer noch, ob an Ihnen nun wahrlich kein Unfallchirurg verloren gegangen ist), kommt der Smalltalk zum Erliegen. Der allerdings dann wieder aufflammt, wenn die Umstehenden sich gegenseitig gute Tipps geben, wie man Ihnen helfen kann, weil Sie an einer Gräte zu ersticken drohen. Meiden Sie beim Business Lunch die ganze Forelle! Wählen Sie lieber ...
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... Lachsfilet. Oder ein beliebiges anderes grätenfreies Fischfilet. Das zerfällt quasi von selbst in mundgerechte Stücke.
Burger: Kennen Sie diese rührenden Kennenlern-Geschichten, wo sich das Paar unsterblich ineinander verliebt hat, als sie gemeinsam Hamburger essen waren? Nein? Kein Wunder. Das liegt nämlich daran, dass es diese Geschichten nicht gibt. Denn es gibt kaum ein Nahrungsmittel, das Sie so übel aussehen lässt wie der Hamburger. Während Sie vorne hineinbeißen und die Saucenbestandteile Ihr Gesicht verwüsten, quillt der Rest der Sauce seitlich auf die unschön zupackenden Hände. Der Fleischklops indes sucht, meist erfolgreich, sein Heil in der Flucht nach hinten. Kurz: Das sieht gar nicht gut aus. Nie. Wenn es Fast Food sein muss, wählen Sie lieber ...
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...Currywurst. Denn die Tradition gebietet es, dass die Wurst bereits vorkonfektioniert in handlichen kleinen Stücken serviert wird. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man mit der Sauce ein bisschen aufpasst.
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Grillspieß: Mögen Sie Situationskomik? Dann bestellen Sie einen Grillspieß zum Business Lunch! Nach dem Garprozess kann das Holz des Spießes durch die Restfeuchte in Fleisch und Gemüse ein wenig aufquellen ¿ das erhöht den erforderlichen Krafteinsatz für das Lösen des Garguts vom Spieß, und es kann ein munterer Katapulteffekt entstehen. Wenn Sie Glück haben, merken Sie den Widerstand rechtzeitig und können gaaaanz vorsichtig zu Werke gehen. Mit hochrotem Kopf hebeln Sie an Ihrer Gabel herum und hoffen, dass sich das Ding doch endlich bewegen möge¿ aber nicht zu sehr. Ihr Gegenüber indes fragt sich, warum Sie nicht essen und was eigentlich mit Ihnen los ist. Wenn Sie aber partout nicht auf acrylamidgeschwängerte Brataromen verzichten wollen, warum nicht eine ...
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... Frikadelle bestellen? Da kann Ihnen nicht viel passieren: Das Fleisch ist mürbe, da schon gehackt, der Aufwand des Zerteilens gering, die Freude beim Verzehr groß.
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Wrap: Wenn Sie noch einen Beweis brauchen, dass die Welt es böse meint mit Ihnen, hier ist er: Der Wrap. Wraps sind ein Hauptnahrungsmittel junger, einsamer Großstädter und wahrscheinlich eine der Hauptursachen städtischer Einsamkeit, weil man einen Wrap nicht elegant essen kann. Denn es gibt nur eine Haltung, in der man sich dem Wrap gefahrlos nähern kann: In senkrecht von oben herabstoßender Raubvogel-Pose. Beim seitlichen Abbeißen verliert der Wrap seine Hüllenstabilität und beginnt zu streuen. Überflüssig zu erwähnen, dass die Papiertüte, die die flüssigen Bestandteile nach unten hin auffangen soll, während Sie von oben auf den Wrap herabstoßen, Sie verraten wird. Es wird schiefgehen. Alles, alles wird schiefgehen, wenn Sie einen Wrap bestellen. Bleiben Sie lieber beim Klassiker: Nämlich ...
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... Pizza. Überrascht? Klar, wenn Sie eine konferenztischgroße Pizza achteln und das sich sofort mitsamt zerlaufendem Käse in Richtung Boden senkende Achtel freihändig zum Mund führen wollen, geht auch das schief. Aber Sie können unseren Profi-Tipp beherzigen: Nähern Sie sich einer Pizza niemals ohne Messer und Gabel. Dann geht alles gut.
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Grüner Salat: Was glauben Sie, woher die Redewendung ¿Da haben wir den Salat¿ kommt? Eben. Grüner Salat mag gesund sein, aber er ist nicht Ihr Freund beim Business Lunch. Und sein Kumpel Rucola ist noch schlechtere Gesellschaft für Sie. Denn: Während Sie im vergeblichen Bemühen, die Blätter auf ein mundöffnungskompatibles Format zu falten, sich und Ihre Umgebung mit Dressing besprenkeln, plant der Salat schon seine nächste Intrige: Sich zwischen Ihren Zähnen festzusetzen, sobald er es in Ihren Mund geschafft hat. Das kleine grüne Salatfähnchen, das Ihrem Geschäftspartner künftig bei jedem Ihrer Sätze zwischen den oberen Vorderzähnen entgegenwinkt, kann er nicht ignorieren, aber es fällt auch schwer, es anzusprechen. Fast noch tückischer: Unsichtbare Salatreste zwischen den hinteren Zähnen, an denen Sie auffällig unauffällig herumsaugen, während Ihr Gegenüber sich fragt, woran Sie wohl leiden mögen. Bestellen Sie lieber ...
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... Bulgur. Handlich, appetitlich, seit Jahren unfallfrei.
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Nigiri Sushi: Sushi ist nicht gleich Sushi. Eselbrücke für den Business lunch: Nie giri! Denn beim Nigiri Sushi wird der Reis zu einer Rolle zusammengedrückt und mit Fisch oder Meeresfrüchten belegt. Manchmal kommt noch ein Algenstreifen drumherum, was die Sache nicht besser macht. Ach ja, eines noch: Und sie müssen natürlich die Stäbchen benutzen, in der Hoffnung, dass das Sushi nicht auseinanderfällt, bis es sicher in Ihrem Mund gelandet ist. Schaffen Sie das? Ja? Oder nur vielleicht? Wir glauben: Auch "Vielleicht" ist schon eine sehr optimistische Variante. Bestellen Sie beim Japaner lieber ...
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... Maki Sushi. Das sind die freundlichen kleinen Röllchen mit dem Algenblatt außen herum, das den Reis sicher zusammen hält. Gut, um die Stäbchen kommen Sie hier auch nicht herum. Aber wenigstens fällt das Zeug nicht gleich auseinander, wenn es wieder auf den Teller plumpst.
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Berliner: Kommen wir zum Nachtisch. Oder zur Gebäckaufbewahrung. Manchmal geht man ja vielleicht auch nur um die Ecke zum Bäcker, um noch schnell einen kleineren Deal einzutüten. Aber hier lauern schlimme Gefahren: Der Berliner aka Krapfen. Schon mal einen in der Hand gehabt? Ganz schlechte Idee. Entweder sind die fettigen Freunde mit Zucker bestreuselt oder mit nicht minder klebrigem Guss bepappt. Aber das Ungemach, das Ihren Händen damit droht, ist nichts gegen die Sauerei, die die Marmeladenfüllung Ihrem Gesicht antun wird. Denn die Füllung ist nie genau dort, wo Sie sie erwarten. Nie! Wenn Sie etwas Süßes wollen, bestellen Sie lieber einen ...
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... Eisbecher, den Sie dekorativ löffeln können. Bitte keine Eiskugeln in der Waffel. Wir zitieren abermals eine Redewendung: Einen an der Waffel haben. Und was man erstmal an der Waffel hat, hat man dann kurze Zeit später auf dem Sakko.
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Croissant: Für den Lunch eher unüblich, aber es gibt ja auch geschäftliche Verabredungen zum Frühstück. Denken Sie noch nicht mal daran, zum Croissant zu greifen! Das Croissant ist Ihr Feind. Es ist unmöglich, es mit Würde zu verspeisen, und während es sich dem Verzehr widersetzt, wird es Ihnen schaden, wo es kann. Es wird Fettflecken machen, es wird unglaublich krümeln, und die Krümel werden auch wieder Fettflecken machen. Sie können nicht gegen ein Croissant gewinnen. Essen Sie lieber ...
Foto: Johannes Eisele/ picture-alliance/ dpa
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... ein normales Brötchen. Das ist sicher, und Sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren: Das Geschäft. Und den Belag. Pro-Tipp: Bloß kein Mohnbrötchen. Sie wollen schließlich nicht aussehen, also ob Sie an jedem ihrer Zähne mindestens drei kariöse Stellen hätten.
Foto: Federico Gambarini/ picture alliance / dpa
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Eiskalte Sodagetränke: Sieht es nicht verführerisch aus, das Colaglas mit den kühlen Kondenswassertropfen? Herrlich, oder? Ja, zweifelsohne, aber vergessen Sie es. Denn wenn Sie ein eiskaltes Getränk mit viel Kohlensäure hinunterstürzen, sammelt sich das Gas in ihrem Bauch. Es wird einen Weg hinaus finden. Dieser Weg wird nicht geräuschlos sein. Trinken Sie lieber ...
... stilles Wasser. Merke: Im Zweifelsfall lieber Spaßbremse als Objekt der Belustigung sein.
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Cappuccino: Darf es nach dem Essen noch ein Kaffee sein? Ja, natürlich ¿ denn Sie sind mit Ihren Gesprächen noch nicht ganz durch, da kommt die kleine Verlängerung des Business Lunch sehr gelegen. Aber passen Sie mit dem Milchschaum auf. Der haftet gut rund um den Mund ¿ und weil das Besteck schon abgeräumt ist, können Sie nicht mehr unauffällig die blanke Messerklinge als Spiegel benutzen, sondern müssen mit dem schändlichen Milchbart herumlaufen, bis Sie am späten Nachmittag endlich eine mitfühlende Kollegin beiseite nimmt. Trinken Sie lieber ...
Foto: Sean Gallup/ Getty Images
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... schwarzen Kaffee. Oder normalen Milchkaffee ohne Schaum. Oder gleich einen doppelten Espresso. Das ist auch besser fürs Image: konzentriert und nicht zu süß. Genau so wollen Sie ja schließlich auch wirken!
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Aktiv im Sportverein: In den Kursen wird meist geduzt - und wenn man dort jemanden trifft, dem man auch beruflich begegnet, kann das zu Konflikten führen
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Azubis und ihr Ausbilder: Der einzige, der hier stilgerecht ein Du vorschlagen könnte, wäre der Mann in Mittelblau
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Hetzen Sie sich nicht. Der Weg vom Sie zum Du ist einfacher als umgekehrt - und will überlegt sein.