Beziehungspflege zwischen Männerzirkeln und Establishment Die Tücken des Managerlebens in der Schweiz

Role-Model: Christoph Franz, Verwaltungsratschef des Pharmakonzerns Roche, hat das Nationalheiligtum Swiss gerettet. Inzwischen können die Schweizer mit ihm umgehen – und er mit ihnen.
Zug bleibt spitze. Da ist sich Beat Bachmann (58) sicher, als hätte er die Garantie dafür in einem Privatbanktresor hinterlegt. Der kahlköpfige Schweizer mit Brille und raumfüllender Freundlichkeit leitet die Kontaktstelle Wirtschaft des Schweizer Kantons (Werbeslogan: "Small world – big business"). Bachmann sieht sich als "Wirtschaftspfleger". Ein Kümmerer, der ausgefeilte Standortbedingungen und Superspartaxen offeriert: maximal 23 Prozent auf Einkommen, rund 12 Prozent auf Gewinne. Er selbst hat seinen Standort in der dritten Etage eines Zweckbaus, der Bahnhof liegt nah, eine halbe Stunde ist es auf der Schiene bis Zürich HB.
Zug ist die Schweiz der Schweiz, das kleine Wirtschaftsparadies im großen. Der Kanton führt 33.000 Firmen im Register, eine auf vier Einwohner, die Hälfte davon aus dem Ausland. 130 Nationalitäten leben in der Region. Die mit Abstand größte Gruppe sind die Deutschen; seit 2009 hat sich die Zahl der Niedergelassenen verdoppelt.
VIPs darunter? Klar. Capri-Sonne-Erfinder Hans-Peter Wild (78) ist ortsansässig ; der Ex-Metro-Manager Hans-Dieter Cleven (76) domiziliert in der Kantonsgemeinde Höhenberg – beide sind mittlerweile eingebürgert. Und da wäre noch der Steuerflüchtling Boris Becker (52), zurzeit London, der mit finanziellen Hechtsprüngen den Zuger Ruf beschädigt hat: "Hilfreich war es nicht, oder?", heißt das übersetzt ins Bachmann-Höflich.
Auch der Arbeitgeber von Matthias Rebellius (54) gehört seit 20 Jahren zum Zuger Inventar und hat sich bisher gut benommen. Der Siemens-Konzern betreibt nördlich des Bahnhofs ein riesiges Areal; 2018 steckten die Münchener über 200 Millionen Euro in einen neuen Campus.
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