
Warum Vielflieger nicht nur auf Miles & More setzen sollten Wie sich Flexibilität bei Meilenprogrammen auszahlt




Alexander Koenig ist Gründer von First Class & More (www.first-class-and-more.de), dem größten deutsch-sprachigen Beratungsportal für günstige Business und First Class Flüge sowie die optimale Nutzung von Vielflieger- und Hotelprogrammen. Zuvor war er viele Jahre als Unternehmensberater bei McKinsey und BCG tätig. In seiner Kolumne "Koenigs Klasse" greift er regelmäßig Themen auf, die für Vielflieger und -reisende interessant sind.
Ich stehe zugegebenermaßen noch etwas unter dem Einfluss der letzten Tage, denn hier gab es eine so außergewöhnliche Meilenaktion von Iberia, dass ich es für angebracht halte, eine Lanze für Meilenprogramme zu brechen, da diese sehr oft in der Kritik stehen. Lufthansa Miles & More reduziert Meilengutschriften um bis zu 70 Prozent, Etihad und Qatar Airways erhöhen die Preise für Prämienflüge teilweise massiv: Meldungen wie diese legen den Schluss nahe, dass Meilenprogramme von Airlines heutzutage kaum mehr etwas bringen. Doch diese Folgerung ist falsch.
Statusmeilen vs. Prämienmeilen
Denn es gibt bei Meilenprogrammen immer zwei Aspekte: Zum einen den Vielfliegerstatus , der mit besonderen Vorteilen etwa bei Check-in, Freigepäcksmengen, Sicherheitskontrollen, Lounge-Zugang und Boarding einhergeht. Dabei geht es um sogenannte Statusmeilen, die einzig und allein für die Statusqualifikation zählen. Hier gibt es zumindest bei den Qualifikationskriterien meist weniger Änderungen, denn das Thema Status ist ein sehr sensibles Thema und Statusvorteile werden in der Regel von Vielreisenden als der wichtigste Vorteil von Meilenprogrammen gesehen.
Zum anderen gibt es die Prämienmeilen und die damit verbundenen Einlösungsmöglichkeiten für Freiflüge und anderes. Hier erhöhen Airlines in der Regel alle paar Jahre die Preise für Flugprämien und entwerten damit das Programm - wie dieses Jahr wieder bei Etihad und Qatar Airways geschehen. Oder sie steigen auf umsatzbasierte Meilensammelsysteme um, bei denen insbesondere Urlaubsreisende mit günstigeren Flügen oft in die Röhre schauen.
Diversifikation ist der Schlüssel
Doch auch wenn sich die generelle Meilenlandschaft bei den Prämienmeilen verschlechtert hat, so gibt es eigentlich jedes Jahr immer wieder herausragende Aktionen und das Wichtigste hierbei ist es, ein bisschen über den Tellerrand hinauszuschauen. Man darf sich nicht nur auf das Lufthansa Miles & More Programm fokussieren. Um die maximale Rendite zu erzielen, muss man diversifizieren.
Es ist dasselbe Prinzip wie bei der Geldanlage. Wer alles Geld auf eine Aktie setzt, lebt gefährlich und ärgert sich, wenn er sieht, wie auf einmal andere Aktien eine Top-Performance hinlegen. Meilenprogramme sind alles andere als tot, aber es ist schwieriger, die sogenannten Sweet Spots, also die besten Sammel- und Einlösungsmöglichkeiten, für Meilen zu entdecken.
Eine unglaubliche Meilenaktion
Das beste Beispiel für Vorteile der Diversifizierung lieferte am vergangenen Wochenende Iberia mit ihrem Iberia Plus Programm. Wer von Freitag den 22.6. bis Sonntag den 24.6. Flüge auf iberia.com buchte und einen Iberia Plus Account hatte, der bekommt für jede dieser Buchungen bis maximal zehn Buchungen (auch one-ways waren erlaubt) jeweils 9000 Avios (= Meilen) innerhalb von zehn Tagen gutgeschrieben. Der Clou: Die Gutschrift soll auch erfolgen, wenn man die Flüge nicht antritt. Man darf sie nur nicht stornieren.
Findige User haben auf die Schnelle zehn one-way Flüge innerhalb von Spanien für jeweils 20 bis 30 Euro gebucht. Am Ende gibt es dann bis zu 90.000 Avios ab 200 bis 300 Euro. Das ist der erste Teil: Das optimierte Meilensammeln. Es lohnt sich, auf solche Aktionen zu warten. Und der zweite Teil ist das Meilen einlösen: Hier muss man die Sweet Spots in der Einlösungstabelle des Meilenprogramms für Freiflüge kennen.
Bei Iberia Plus sind beispielsweise Business Class Flüge an die USA Ostküste (New York, Boston) sehr günstig und kosten Return nur 68.000 Avios. Zum Vergleich: Bei Lufthansa Miles & More sind es 105.000 Meilen. Zudem liegen die Steuern und Gebühren bei Iberia bei ca. 250 Euro, bei Miles & More bei etwa 500 Euro. Wenn man jetzt die obige Aktion genutzt hat, kann man mit acht one-ways und ca. 200 Euro Einsatz die notwendigen Meilen generieren und einen USA Business Class Flug in den Big Apple für gerade einmal 450 Euro Return buchen. Das ist oft noch günstiger als ein Economy Class Ticket. Und es ist keinesfalls ein Einzelfall.
Legendär sind auch die lange Zeit möglichen Lufthansa First Class Flüge von Vancouver nach Frankfurt mit Lifemiles der südamerikanischen Fluglinie Avianca für unter 600 Euro. Insider kennen auch noch die 300 Euro Qatar Airways First Class Flüge nach Bangkok dank des Meilenprogramms von GOL, einer brasilianischen Fluggesellschaft. Bei allen galt es, flexibel zu sein und schnell zu reagieren.
Auch Miles & More bietet Optimierungsmöglichkeiten
Doch auch Miles & More hat ein dauerhaftes Schnäppchen zu bieten. So findet man unter www.meilenschnaeppchen.de jeden Monat fast 50 Prozent reduzierte Meilentickets zu ausgewählten Destinationen. Oft geht es schon für 40.000 Meilen in der Lufthansa Business Class nach Dubai. Diese Prämienmeilen kann man meist für nur 200 bis 300 Euro generieren, so dass sich am Ende ein Flugpreis von etwa 700 Euro für Lufthansa Business Class nach Dubai ergibt.
Für 55.000 Meilen geht es in der Business Class nach Nordamerika oder Indien, für 70.000 Meilen nach Asien. Das Ganze wird umso einfacher seit das Miles & More Meilenpooling . Dabei können zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder die Meilen gemeinsam einlösen.
Bei Miles & More sind schon seit längerem die besten Möglichkeiten, günstig Prämienmeilen zu sammeln, keineswegs in der Luft. Vielmehr kann man das Meilenkonto über Zeitungsabos, Finanzprodukte, Mobilfunkverträge, Shopping und die Miles & More Kreditkarte schnell füllen.
Fazit: Es lohnt sich nach wie vor, Meilenprogramme zu nutzen, denn neben dem Thema Vielfliegerstatus gibt es auch beim Prämienmeilen sammeln und Prämienmeilen einlösen immer wieder Sonderaktionen, die bei geschickter Ausnutzung zu Business Class oder First Class Flügen zu Economy Class Preisen führen.
Platz 10: Frankfurt am Main
Die Lufthansa-Basis punktet unter anderem mit einer guten Anbindung an den Schienenverkehr.
Quelle: Skytrax. Basis ist eine Umfrage, in deren Rahmen Fluggäste 13,73 Millionen Bewertungen für 550 Flughäfen abgegeben haben.
Platz 9: Zürich
Überproportional viele Pluspunkte sammeln die Schweizer beim Thema Gepäckausgabe.
Platz 8: London Heathrow
Im Ranking der besten Terminals hat London den Spitzenplatz für Terminal T2 gewonnen. Ganz vorn liegt London außerdem als Shopping-Airport.
Platz 7: Central Japan International Airport
Der Flughafen glänzt besonders bei der Sauberkeit, wo er Platz zwei belegt.
Platz 6: München
Die Bayern sind etwas zurückgefallen im Ranking - 2017 lag der Airport noch auf Platz 4, 2016 gar auf Platz 3. Als besonders gut gelten Hotels und Gastronomie am Flughafen.
Platz 5: Doha
Der Flughafen gilt als luxuriösester der Welt und ist architektonisch besonders anspruchsvoll. Fluggäste finden zudem ein exzellentes Freizeitangebot vor.
Platz 4: Hongkong
Besonders für sein großes kulinarisches Angebot wird der Flughafen gerühmt. Zudem gilt der Airport als extrem umsteigefreundlich.
Platz 3: Tokyo Haneda
In der Kategorie Sauberkeit liegt der Flughafen ganz vorn.
Platz 2: Incheon (Seoul)
Der Flughafen gewann die Unterdisziplin "beste Airport-Mitarbeiter".
Platz 1: Singapore Changi
Der Airport verteidigt seinen Spitzenplatz. Außer, dass der Flughafen reibungslos funktioniert, begeistert er viele Reisende mit einem Sonneblumen-Garten.
Mit den Crystal Cabin Awards werden jedes Jahr die besten Innovationen für die Flugzeugkabine ausgezeichnet. Auf der Shortlist standen in diesem Jahr 91 Konzepte aus 18 Ländern. Dieses Konzept für Nouvelle Bordcuisine hat leider keinen Award bekommen: Was auf den Ausklapptisch kommt, können sich Passagiere noch von zu Hause aus konfigurieren. Wann das Essen aufgewärmt wird, entscheidet jeder per Knopfdruck selbst. Das Getränk dazu kommt aus einer personalisierten Trinkflasche, die jeder Passagier noch am Boden nach dem Sicherheitscheck bekommt.
Dafür hat die "Business Class QSuite" von Qatar Airways die Jury überzeugt. Wie im Großraumabteil, nur um einiges luxuriöser, reisen Passagiere in der Suite, deren Sitzplätze sich zu einer gemeinsamen Tafel umwandeln lassen.
Der Award in der Kategorie "Kabinensysteme" ging an Rockwell Collins für die Trennwand zwischen Business- und Economy-Class. Sie ist hinter den Businessreisenden so gekrümmt, dass der dahinter sitzende Economygast noch genügend Platz für Beine und Handgepäck hat.
Auch Sehbehinderte sollen künftig vom Bordunterhaltungssystem im Flugzeug profitieren können. Die Firma Bluebox Aviation Systems hat ein System für Blinde entwickelt.
Als besonders zukunftsweisend bewerteten die Juroren die Software "3D Seat Map VR" von Renacen, die es Passagieren ermöglicht, während der Flugbuchung virtuell durch die Kabine zu blicken.
Und auch diese Ausziehmatratze wurde von der Jury mit einem Award gekürt: Für wache Business-Class-Passagiere ist der "Valkyrie"-Sitz von Rockwell Collins ein Platz zum Arbeiten, Essen und Loungen. Zur Schlafenszeit kommt eine Matratze aus der Konsole.
Studenten der britischen Cranfield University haben für ihre nachhaltige Idee des "E-Tom Smart" Wasserhahns einen Award erhalten: Durch Wasserzerstäubung spart er bis zu 90 Prozent der Ressource ein.
Auf einem virtuellen Kabinenrundgang können sich Passagiere schon vor dem Flug ihren Lieblingssitz ausgucken. Die "3D Seat Map" wurde vom spanischen Unternehmen Renacens beim Wettbewerb eingereicht - und hat in der Kategorie "Visionäre Konzepte" gewonnen. Den Fluglinien wiederum soll sie helfen, besondere Sitze wie an den Notausgängen oder Upgrades zu verkaufen.
Kabelstränge könnten in der Kabinenelektronik zukünftig der Vergangenheit angehören. Bei "Printed Electrics" werden Leitungen direkt aufgedruckt. Das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung erhielt den Award für diese Idee - und gleichzeitig produzierte es den Award in diesem Jahr im 3D-Druckverfahren.
Welcher Economy-Passagier möchte nicht gerne der Realität in der Kabine entkommen: Die Virtual-Reality-Brillen von Airbus helfen beim inneren Davonfliegen. Einen Award bekam Airbus dafür jedoch nicht.
In vielen Flughafenterminals sind sie längst eingerichtet: Gebetsräume. Über den Wolken allerdings ist der Platz zur inneren Einkehr rar. Boeing zeigt, wie rund um die Flugzeugtür Raum für einen "Prayer Space" ist.
Kein Kampf mehr um die Armlehnen: Auf den neuartigen Armlehnen von Aerofoam Industries ist Platz für zwei Ellenbogen.
Hier gibt es etwas auf die Ohren: Die lärmschluckenden Kopfstützen von Haeco halten unerwünschte Geräusche auf Abstand.
Live aus der Kabine: Welcher Passagier ist noch nicht angeschnallt? Wie ist die Qualität der Kabinenluft? Sind alle Gepäckfächer geschlossen? "ViatorAero" von Flite Trak sagt dem Kabinenpersonal Bescheid.
Platz, Privatsphäre, Komfort. So sieht die "First Cabin" der Innovationsberatung ACLA aus Los Angeles aus.
Das Kabinendesign "Family Airspace" für den Airbus A320 will Passagiere auf neue Art willkommen heißen. Dazu gehört auch ein besonderes Lichtkonzept.
Privatvorstellung über den Wolken: Zum "B787 VIP Interior Design" von Ameco, erdacht von jungen chinesischen Designern, gehört ein Kinosaal.
Als Waschraum kann man dieses luxuriöse Bordbadezimmer wohl nicht bezeichnen. Auch dieses luxuriöse Design stammt von Ameco.
Italienische Handarbeit: Auf diesen Business-Class-Sitzen von Iaobucci HF Aerospace können Passagiere sich stilvoll langmachen. Zur Komfortzone gehören außerdem ein Bildschirm, PC-Anschluss und USB-Buchsen.
Virtueller Assistent: "Boeing Onboard" heißt der Wettbewerbsbeitrag der amerikanischen Universität Cincinnati und verspricht dem Fluggast durch Einsatz von Augmented Reality Zugang zu allen relevanten Fluginformationen. Auch ein Webbrowser gehört zu diesem Concierge-Service.
Raus da: Außen angelegte Waschbereiche der Firma Jamco sollen die Verweildauer auf den Bordtoiletten verkürzen.
Der erste Gedanke nach dem Aufwachen: "In welchem Hotel bin ich hier eigentlich?" Doch beim Blick aus dem Fenster fällt es einem wieder ein: In der neuen First-Class-Suite des A380 von Singapore Airlines.
Platz 53: Das Flugunfallbüro Jacdec hat die 100 verkehrsstärksten Fluggesellschaften nach ihrer Sicherheit bewertet - die Thomas-Cook-Tochter Condor landet nur auf einem der hinteren Ränge.
Platz 22: Im vergangenen Jahr erreichte die Lufthansa noch Platz 12 im Ranking. Dieses Jahr rutscht die Airline zehn Plätze nach hinten. Allerdings wurde auch das Bewertungssystem in wesentlichen Punkten geändert, so dass ein Vergleich mit den Vorjahren schwierig ist.
Platz 16: Die sicherste deutsche Fluggesellschaft ist 2017 die Lufthansa-Billigtochter Eurowings gewesen.
Platz 10: Ab jetzt wird es international: Die Air Arabia aus den Vereinigten Arabischen Emiraten schafft es im aktuellen Ranking unter die Top Ten.
Platz 9 belegt die australische Jetstar Airways.
Auf dem 8. Platz landet der Billigflieger Spirit Airlines aus den USA.
Platz 7: Die Airline Etihad Airways aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kämpfte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz nach oben.
Den 6. Platz belegt die finnische Finnair.
Der Billiglflieger Easyjet aus Großbritannien schafft es auf Platz 5.
Platz 4: Die niederländische Fluggesellschaft KLM lag 2016 noch auf dem fünften Platz als sicherste Airline Europas. Von dem Unglück aus dem Jahr 1977 auf Teneriffa mit 583 Toten hat sich die Gesellschaft statistisch gesehen wieder erholt.
Platz 3: Richard Bransons Virgin Atlantic Airways aus Großbritannien schafft es mit einem Risiko-Index von 92,87 Prozent erstmals aufs Treppchen der sichersten Airlines der Welt. 2016 lag die chinesische Hainan Airlines auf diesem Platz.
Neu im Top-Ten-Ranking vertreten ist die norwegische Billigfluggesellschaft Norwegian Air Shuttle, die mit einem Risiko-Index von 93,26 Prozent Platz 2 belegt. 2016 belegte noch Air New Zealand diesen Rang.
Platz 1: Die arabische Airline Emirates war mit einem Risiko-Index von 93,61 Prozent 2017 die sicherste Airline der Welt. 2016 belegte die Fluggesellschaft noch Platz sieben. Hintergrund war eine Bruchlandung in Dubai im August 2016. Bei den Löscharbeiten starb einer der Feuerwehrleute.
Neue Business-Class der Lufthansa: Die geht erst 2020 an den Start. Überraschend ist es der Fluglinie aber schon jetzt gelungen, bei der wichtigen Branchenwertung von Skytrax als einzige europäische Fluglinie den begehrten fünften Stern nach Hause zu tragen. Die anderen ausgezeichneten Carrier kommen fast alle aus dem asiatischen Raum. Es sind:
ANA All Nippon Airways
Asiana Airlines
Cathay Pacific Airways
Etihad Airways
EVA Air
Garuda Indonesia
Hainan Airlines
Qatar Airways
und Singapore Airlines.