Singapore Airlines: Mit dem A350 von Singapur nach New York in 18 Stunden und 45 Minuten
Foto: LUIS ENRIQUE ASCUI/ REUTERSNach fünfjähriger Pause fliegt Singapore Airlines ab Herbst wieder den längsten Nonstop-Linienflug der Welt auf der Strecke Singapur-New York. Eine Langstreckenmaschine vom Typ Airbus A350-900ULR werde erstmals am 11. Oktober in Singapur starten, teilte die südostasiatische Fluggesellschaft mit.
Für die rund 16.700 Kilometer braucht der Airbus bis zu 18 Stunden und 45 Minuten. Zunächst soll es drei Flüge pro Woche geben. Ab dem 18. Oktober verkehren die Flüge dann täglich zwischen Singapur und dem Newark Liberty International Airport. Tickets sollen ab heute zu kaufen sein.
An Bord des Airbus sollen 161 Passagiere sein - 67 in der Business Class und 94 in der Premium Economy Class - mit größeren Sitzen und mehr Beinfreiheit. Die einfache Economy Class wird es laut Singapore Airlines nicht geben, da die Passagiere auf dem langen Flug nicht zu beengt sitzen sollen. Ein anderer Grund könnte sein, dass sich die Airline im Wettbewerb mit anderen Fluggesellschaften eine wohlhabende Kundschaft erschließen will.
Bislang hält Qatar Airways den Rekord des längsten Flugs der Welt. Die Airline fliegt mit einer Boeing von der katarischen Hauptstadt Doha ins neuseeländische Auckland und benötigt für die 14.535 Kilometer lange Strecke 17 Stunden und 40 Minuten.
Bereits 2013 bot die Airline einen Direktflug zwischen Singapur und New York an. Er wurde nicht mehr bedient, als die damals genutzte Airbus-Maschine ausgemustert wurde. Auch die gestiegenen Ölpreise machten die Strecke damals unrentabel.
Mit den Crystal Cabin Awards werden jedes Jahr die besten Innovationen für die Flugzeugkabine ausgezeichnet. Auf der Shortlist standen in diesem Jahr 91 Konzepte aus 18 Ländern. Dieses Konzept für Nouvelle Bordcuisine hat leider keinen Award bekommen: Was auf den Ausklapptisch kommt, können sich Passagiere noch von zu Hause aus konfigurieren. Wann das Essen aufgewärmt wird, entscheidet jeder per Knopfdruck selbst. Das Getränk dazu kommt aus einer personalisierten Trinkflasche, die jeder Passagier noch am Boden nach dem Sicherheitscheck bekommt.
Dafür hat die "Business Class QSuite" von Qatar Airways die Jury überzeugt. Wie im Großraumabteil, nur um einiges luxuriöser, reisen Passagiere in der Suite, deren Sitzplätze sich zu einer gemeinsamen Tafel umwandeln lassen.
Der Award in der Kategorie "Kabinensysteme" ging an Rockwell Collins für die Trennwand zwischen Business- und Economy-Class. Sie ist hinter den Businessreisenden so gekrümmt, dass der dahinter sitzende Economygast noch genügend Platz für Beine und Handgepäck hat.
Auch Sehbehinderte sollen künftig vom Bordunterhaltungssystem im Flugzeug profitieren können. Die Firma Bluebox Aviation Systems hat ein System für Blinde entwickelt.
Als besonders zukunftsweisend bewerteten die Juroren die Software "3D Seat Map VR" von Renacen, die es Passagieren ermöglicht, während der Flugbuchung virtuell durch die Kabine zu blicken.
Und auch diese Ausziehmatratze wurde von der Jury mit einem Award gekürt: Für wache Business-Class-Passagiere ist der "Valkyrie"-Sitz von Rockwell Collins ein Platz zum Arbeiten, Essen und Loungen. Zur Schlafenszeit kommt eine Matratze aus der Konsole.
Studenten der britischen Cranfield University haben für ihre nachhaltige Idee des "E-Tom Smart" Wasserhahns einen Award erhalten: Durch Wasserzerstäubung spart er bis zu 90 Prozent der Ressource ein.
Auf einem virtuellen Kabinenrundgang können sich Passagiere schon vor dem Flug ihren Lieblingssitz ausgucken. Die "3D Seat Map" wurde vom spanischen Unternehmen Renacens beim Wettbewerb eingereicht - und hat in der Kategorie "Visionäre Konzepte" gewonnen. Den Fluglinien wiederum soll sie helfen, besondere Sitze wie an den Notausgängen oder Upgrades zu verkaufen.
Kabelstränge könnten in der Kabinenelektronik zukünftig der Vergangenheit angehören. Bei "Printed Electrics" werden Leitungen direkt aufgedruckt. Das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung erhielt den Award für diese Idee - und gleichzeitig produzierte es den Award in diesem Jahr im 3D-Druckverfahren.
Welcher Economy-Passagier möchte nicht gerne der Realität in der Kabine entkommen: Die Virtual-Reality-Brillen von Airbus helfen beim inneren Davonfliegen. Einen Award bekam Airbus dafür jedoch nicht.
In vielen Flughafenterminals sind sie längst eingerichtet: Gebetsräume. Über den Wolken allerdings ist der Platz zur inneren Einkehr rar. Boeing zeigt, wie rund um die Flugzeugtür Raum für einen "Prayer Space" ist.
Kein Kampf mehr um die Armlehnen: Auf den neuartigen Armlehnen von Aerofoam Industries ist Platz für zwei Ellenbogen.
Hier gibt es etwas auf die Ohren: Die lärmschluckenden Kopfstützen von Haeco halten unerwünschte Geräusche auf Abstand.
Live aus der Kabine: Welcher Passagier ist noch nicht angeschnallt? Wie ist die Qualität der Kabinenluft? Sind alle Gepäckfächer geschlossen? "ViatorAero" von Flite Trak sagt dem Kabinenpersonal Bescheid.
Platz, Privatsphäre, Komfort. So sieht die "First Cabin" der Innovationsberatung ACLA aus Los Angeles aus.
Das Kabinendesign "Family Airspace" für den Airbus A320 will Passagiere auf neue Art willkommen heißen. Dazu gehört auch ein besonderes Lichtkonzept.
Privatvorstellung über den Wolken: Zum "B787 VIP Interior Design" von Ameco, erdacht von jungen chinesischen Designern, gehört ein Kinosaal.
Als Waschraum kann man dieses luxuriöse Bordbadezimmer wohl nicht bezeichnen. Auch dieses luxuriöse Design stammt von Ameco.
Italienische Handarbeit: Auf diesen Business-Class-Sitzen von Iaobucci HF Aerospace können Passagiere sich stilvoll langmachen. Zur Komfortzone gehören außerdem ein Bildschirm, PC-Anschluss und USB-Buchsen.
Virtueller Assistent: "Boeing Onboard" heißt der Wettbewerbsbeitrag der amerikanischen Universität Cincinnati und verspricht dem Fluggast durch Einsatz von Augmented Reality Zugang zu allen relevanten Fluginformationen. Auch ein Webbrowser gehört zu diesem Concierge-Service.
Raus da: Außen angelegte Waschbereiche der Firma Jamco sollen die Verweildauer auf den Bordtoiletten verkürzen.
Der erste Gedanke nach dem Aufwachen: "In welchem Hotel bin ich hier eigentlich?" Doch beim Blick aus dem Fenster fällt es einem wieder ein: In der neuen First-Class-Suite des A380 von Singapore Airlines.