Die besten Resorts der Gewürzinsel Sehnsuchtsziel Sansibar
Wir kennen Sansibar vor allem als Gewürzinsel, als exotisches Eiland voller mythischer Geheimnisse. Als Ferienparadies ist der Archipel im Indischen Ozean vor der Küste Afrikas noch immer eher ein Geheimtipp.
Erstklassige Hotelanlagen, die Ruhe und Abgeschiedenheit bieten, locken aber eine zahlungskräftige Klientel aus aller Welt an. Hier ist eine Auswahl der besten Resorts von manager-magazin-de-Autor Detlef Berg.

Elf Villen mit privaten Pools: White Sands Luxury Villas & Spa
Foto: White Sand VillasWhite Sands Luxury Villas & Spa
Marcel Glaser ist passionierter Kite-Surfer. Für ihn gibt es nichts Schöneres als sich mit dem Kite-Board übers Wasser treiben zu lassen. "Ich war schon an vielen Stränden der Welt, aber das hier ist für mich der beste Spot", erklärt der 28jährige Österreicher. Die Rede ist von einem Strandabschnitt zwischen Paje und Jambiani Beach an der Ostküste von Sansibar. "Hier kannst Du 90 Minuten lang immer auf einer Welle abreiten, entweder parallel zum Strand oder draußen am Riff", erzählt er begeistert. "Dort gibt's auch tolle Wellen, bis zu drei Meter hoch und perfekt fürs Wave Riding."
Ein ausgesprochener Könner in Sachen Kite-Surfing ist auch Andre Niznik. Als der französisch-polnische Geschäftsmann vor einigen Jahren nach einem Safari-Urlaub in Tansania diesen Strandabschnitt auf Sansibar entdeckte, war für ihn klar, dass er genau hier seinen Lebenstraum von einem eigenen Feriendomizil verwirklichen will.
Kurzentschlossen kaufte er ein vier Hektar großes Grundstück und investierte weitere sechs Millionen Dollar in Gebäude und Infrastruktur. Entstanden ist ein luxuriöses Boutique-Hotel mit elf Villen - alle mit Meerblick und privaten Pools. Sie haben jeweils zwei Einheiten: Living Room und gegenüber einen Ruhebereich mit Dachterrasse, Outdoor-Dusche und Wanne unterm Sternenhimmel.
Star-Architekt Neil Rocher hat nicht nur ökologisch gebaut, sondern auch viele landestypische Elemente einbezogen. "Doors to Zanzibar" heißt das Restaurant, weil zwei alte geschnitzte Türen zur Einrichtung gehören. "Wir haben sie zufällig in einem Ramschladen in Stone Town gefunden", erzählt Natalia. Die Tochter von Andre Niznik kümmert sich vor Ort um das Hotel und weiß um die Bedeutung der wertvollen Kunstwerke: "Früher wurden beim Bau eines Hauses immer zuerst die Türen bestellt, erst später entstand das Gebäude dazu. Jede Pforte ist anders. Reiche Kaufleute bevorzugten Türen mit aufwändigen Darstellungen ihrer Waren. Sie waren so eine Art Visitenkarte. Indische Händler dagegen wählten zumeist einfache Symbole und mit Messingbeschlägen verstärkte Türen zur Abwehr von Elefanten, die es aber hier nie gab."

Dachterrasse: Die Häuser haben alle viel Platz im Außenbereich
Foto: White Sand VillasHerrenhaus in der Altstadt: Park Hyatt Hotel Zanzibar

Neubau mitten im Weltkulturerbe: Park Hyatt Hotel Zanzibar
"Es hat viel Kraft gekostet, das Hotel pünktlich im März diesen Jahres zu eröffnen", sagt Marcela Herrendörfer. "Auf Sansibar ticken die Uhren eben anders als bei uns", meint die aus Deutschland stammende Hotelchefin. Was entstanden ist, kann sich allerdings sehen lassen. Das Hotel vereint ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit einer modernen Residenz und liegt in der historischen Altstadt von Stone Town, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
"Mambo Msiige, der alte Teil der Anlage, befand sich in einem bedauerlichen Zustand und musste aufwändig restauriert werden", erzählt Herrendörfer. "Typische architektonische Elemente wie die geschnitzten Türen und die hölzernen Balkone mussten komplett restauriert oder stilgerecht durch Kopien ersetzt werden."
Zum historischen Gebäude hinzugefügt wurde die ebenfalls ganz in Weiß gehaltene Zamani Residenz. Insgesamt stehen jetzt 67 modern eingerichtete Zimmer und Suiten zur Auswahl. Sie verfügen über einen Balkon mit faszinierendem Ausblick auf den Indischen Ozean und den Dhow Harbour mit seinen traditionellen Fischerbooten.
Auch vom Infinity Pool sowie den Terrassen haben Gäste Blick auf Meer. In Sachen Kulinarik empfiehlt sich der im opulenten Kolonialstil eingerichtete "Dining Room", der arabische, persische und portugiesische Küche sowie regionale Grillspezialitäten bietet. Leichte Mahlzeiten und Snacks gibt es im "Living Room". Für Liebhaber von Fischgerichten und Meeresfrüchten ist die "Pool Bar" die richtige Adresse.

Freie Sicht zum Horizont: Der Infinity Pool
Foto: Hyatt Hotel
Schneeweißes Abba-Anwesen: Kilindi Zanzibar Resort

Abba-Sänger Benny Anderson ließ das Anwesen ursprünglich bauen: Kilindi Zanzibar Resort
Foto: KilindiSansibar ist sicher nicht der Platz, den man mit der schwedischen Popgruppe Abba in Verbindung bringen würde. Doch Benny Andersson war es, der sich im Jahr 2007 im Norden der Gewürzinsel ein privates Feriendomizil in einem von Gaudi inspirierten Baustil errichten ließ. Drei Jahre später verkaufte er das in einen 22 Hektar großen Park eingebettete Anwesen an die tansanische Elewani Gruppe. Seither sind die schneeweißen 15 Pavillons besonders bei prominenten Gästen aus aller Welt begehrt. Hier können sie ganz privat und völlig ungestört ihren Urlaub verbringen. "Einige Gäste sehe ich nur kurz beim Einchecken und dann nicht mehr. Sie tauchen ab, sind wie Gefangene in ihren Zimmern. Wir bringen Ihnen auch das Essen in den Pavillon", sagt Hoteldirektor Peter Jaob.
Es ist allerdings ein luxuriöses Gefängnis - jedes der Häuser hat eine komfortable Lounge, eine Sonnendeck-Veranda mit Blick aufs Meer sowie einen komplett aus Stein gemauerten Pavillon, in dem sich das Schlafzimmer befindet. Sogar die Schränke und Sitzbänke wurden aus dem vor Ort abgebauten cremefarbenen Stein gefertigt.
Zu jeder Einheit gehört zudem ein privater Pool, und für eine Spa-Anwendung kommt der Masseur auch aufs Zimmer. "Außerdem steht rund um die Uhr ein Butler zur Verfügung, der sich um die Wünsche der Gäste kümmert, und so müssen unsere Gäste ihre kleine Anlage während ihres Aufenthaltes auch gar nicht verlassen", sagt Jaob. Die meisten Besucher genießen einfach das "Nichtstun", machen Touren mit dem Kajak oder gehen am Strand spazieren. Im Haupthaus gibt es ein Restaurant mit schöner Terrasse. Auf Wunsch wird für ein romantisches Dinner auch ein festlich gedeckter Tisch direkt am Strand aufgebaut. Ein 25 Meter langer Pool und ein Spa mit Africology-Produkten runden das Angebot der Hotelanalge ab.

Weiße Villen in fröhlicher Abgeschiedenheit: Kilindi Zanzibar Resort
Foto: Kilindi
Luxus unterm Grasdach: Essque Zalu Zanzibar

Traditionelle Grasdächer: Essque Zalu Zanzibar
Foto: EssqueMarkenzeichen dieser luxuriösen Herberge ist das traditionelle mit Gräsern gedeckte Makuti-Dach. Es überspannt die gesamte Eingangshalle mit Rezeption, diversen Shops und dem Restaurant Market Kitchen. Rund 30 Meter hoch ist die Konstruktion, die ein wenig an das Opernhaus von Sydney denken lässt. Da die Halle offen ist, weht immer ein angenehm frischer Wind vom nahen Meer durch die beeindruckende Halle. Faszinierend ist auch die sich anschließende Poollandschaft mit einem großen Meereswasser-Infinitypool, der direkt in die Weiten des Indischen Ozeans überzugehen scheint.
Die hier naturbelassene Bucht an der Nordostküste Sansibars ist durch die starken Gezeitenunterschiede allerdings nicht der perfekte Platz fürs Schwimmen im Meer. Ein wahrer Logenplatz ist das Jetty, das auf Stelzen in den Ozean gebaut ist.
Hier können die Gäste neben arabisch inspirierter Küche und frischen Meeresfrüchten auch einfach nur einen gut gemixten Cocktail zur Abendstimmung genießen. Feinschmecker kommen im Gourmetrestaurant A la Carte auf ihre Kosten, in dem traditionelle Speisen neu interpretiert und auch internationale Klassiker angeboten werden. Insgesamt bietet die 2011 eröffnete Anlage 49 luxuriöse Suiten und Villen im Stil afrikanischer Hütten. Zehn Bungalows haben dabei direkten Blick auf den Ozean, die anderen sind in eine gepflegte Gartenanlage eingebettet und verfügen ebenfalls über eine Terrasse. Für größere Familien gibt es außerdem drei Villen, die auf rund 300 Quadratmetern nicht nur drei Schlafzimmer, sondern auch eine Küchenzeile und einen privaten Plunge Pool bieten.

Auf Stelzen über den Ozean: Das Jetty im Essque Zalu Zanzibar
Foto: EssqueResidenz für den Bruder des Sultans: Mashariki Palace Hotel

Weiter Blick: Das Mashariki Palace Hotel hat dicke Mauern, die für angenehmes Klima sorgen
Foto: Mashariki PalaceHier wird Geschichte lebendig. Der Palast, 1850 als Residenz für den Bruder des Sultans erbaut, präsentiert sich nach einer umfassenden Restaurierung wieder in alter Pracht. Heute gibt es 18 Zimmer, jedes ist individuell eingerichtet. Die Räume im Erdgeschoss sind sehr hoch und gehen zum Innenhof, andere sind etwas kleiner, haben aber Balkone oder Terrassen. Einige Zimmer bieten sogar Ausblicke auf das Meer.
Typisch für alle Räume sind die dicken Mauern, die für angenehme Temperaturen sorgen. Zur zeitgemäßen Ausstattung gehören aber auch Klimaanlagen sowie moderne Kommunikationstechnik. Die arabischen Betten und die mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Türen sind dann wieder eine Referenz an die Historie des Palastes. Nur wenige Schritte von allen Sehenswürdigkeiten von Stone Town entfernt gelegen, gehört dieses Haus zum Weltkulturerbe.
Das bedeutet auch, es gibt viele verwinkelte Gänge, steile Treppen, keinen Aufzug und auch keinen Pool. Dafür punktet das Ensemble mit einer fantastischen Dachterrasse, von der aus sich ein faszinierender Ausblick auf den Indischen Ozean, die Dächer der Altstadt mit ihren Moscheen, Kirchen und engen Gassen sowie die Forodhani Gärten ergibt. Serviert werden neben kühlen Getränken auch kleine Speisen wie Tapas. Das One Table Restaurant - hier gibt es nur einen einzigen Tisch auf einer lauschigen Terrasse - ist ein besonders romantischer Platz für frisch Verliebte oder Honeymooner.

Schön schattig: Hier kann man den Sonnenuntergang genießen
Foto: Mashariki Palace