Zum Schnäppchenpreis
Österreich verkauft Alpengipfel
Griechenland versilbert seine Inseln, Österreich seine Berge: Das Alpenland verkauft zwei Tiroler Gipfel zu einem Schnäppchenpreis. Der zuständige Bürgermeister ist davon allerdings wenig begeistert und gibt schon mal eine Warnung an die neuen Eigentümer ab.
Alpen in Tirol: Wer seinen eigenen Berg haben will, muss 121.000 Euro hinblättern
Foto: Johann Groder/ dpa
Wien/Innsbruck - Die beiden Tiroler Gipfel "Große Kinigat" und "Roßkopf" sind für zusammen 121.000 Euro im Internet des staatlichen Immobilienverwalters ausgeschrieben. Dort wird ein Grundstück unter anderem als einer der "schönsten Aussichtspunkte der Karnischen Alpen und damit ein gern bestiegener Berggipfel" beworben.
Der heimische Bürgermeister ist von dem Schnäppchenangebot in seiner Nähe wenig angetan. "Warum man die Gipfel jetzt verkaufen will, ist mir schleierhaft", sagt Ortschef Josef Außerlechner gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA. In diesem Gebiet sei nämlich nichts zu holen, die rund 1,2 Millionen Quadratmeter seien Ödland: "In Griechenland verkauft man Inseln, in Österreich die Berge." Seine Gemeinde habe Interesse angemeldet, könne aber nur einen symbolischen Obolus von einigen tausend Euro aufbringen.
Nach einem Bericht der "Kleinen Zeitung" gibt es aber bereits 20 weitere Interessenten. Für mögliche neue Nachbarn hat der Bürgermeister schon eine Warnung parat: "Einzäunen und Abschotten geht natürlich nicht", verteidigt er das Wandergebiet.