Vorbei an Eisbergen und Fjorden bahnen sich Eisbrecher ihren Weg knirschend und krachend durch das zugefrorene Meer. Das Ziel: der Nordpol, Grönland, Spitzbergen oder die Antarktis. Auf Expeditionsschiffen können Urlauber eine ganz besondere Reise erleben.
Hamburg - Es hat sich immer noch nicht herumgesprochen: "Fressen eigentlich Eisbären auch Pinguine?", will der Passagier wissen und lässt seinen Blick über das Eis vor der Küste Grönlands schweifen. Der Erste Offizier des Expeditionsschiffes "MS Disko II" bleibt gelassen. "Würde er sicher gerne, wenn er könnte", antwortet er - aber Eisbären gebe es nur am Nordpol, Pinguine dagegen nur am Südpol.
Ein paar Tage später ist dem Gast die Frage etwas peinlich, er hat viel dazugelernt. "Expeditionsschiffe sind Orte des Lernens", sagt Nina Walde von Norden Tours in Hamburg, mit zehn solcher Schiffe größter Veranstalter dieser Art in Deutschland. Und immer mehr Gäste zieht es im Urlaub zur "Weiterbildung" in die Ferne per Schiff.
Die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen im Überblick (gültige Stimmen in Prozent) *
Wahl-
betei-
ligung
CDU CSU**
SPD
FDP
GRÜ
PDS
Sonst.
Regierung nach der Wahl
Nordrhein- Westfalen
14.05.00
56,7
37,0
42,8
9,8
7,1
-
3,3
SPD/GRÜ
Schleswig- Holstein
27.02.00
69,5
35,2
43,1
7,6
6,2
-
7,9
SPD/GRÜ
Berlin
10.10.99
65,5
40,8
22,4
2,2
9,9
17,7
7
CDU/SPD
Sachsen
19.09.99
61,1
56,9
10,7
1,1
2,6
22,2
6,5
CDU
Thüringen
12.09.99
59,9
51,0
18,5
1,1
1,9
21,3
6,1
CDU
Brandenburg
05.09.99
54,3
26,5
39,3
1,9
1,9
23,3
7
SPD-Koalition
Saarland
05.09.99
68,7
45,5
44,4
2,6
3,2
-
4,3
CDU
Bremen
06.06.99
60,1
37,1
42,6
2,5
8,9
2,9
6,0
SPD/CDU
Hessen
07.02.99
66,4
43,4
39,4
5,1
7,2
-
4,9
CDU/FDP
Mecklenburg- Vorpommern
27.09.98
79,4
30,2
34,3
1,6
2,7
24,4
6,8
SPD/PDS
Bayern
13.09.98
69,8
52,9
28,7
1,7
5,7
-
11,0
CSU
Sachsen- Anhalt
26.04.98
71,5
22,0
35,9
4,2
3,2
19,6
15,0
SPD (PDS-toleriert)
Niedersachsen
01.03.98
73,8
35,9
47,9
4,86
7,0
-
4,3
SPD
Hamburg
21.09.97
68,7
30,7
36,2
3,5
13,9
0,7
15,0
SPD/GRÜ
Baden- Württemberg
24.03.96
67,6
41,3
25,1
9,6
12,1
-
11,9
CDU/FDP
Rheinland- Pfalz
24.03.96
70,8
38,7
39,8
8,9
6,9
-
5,7
SPD/FDP
*) Nur eine Stimme in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, NRW, Saarland, Schleswig-Holstein; in Bayern: Gesamtstimmen = Addition von Erst- und Zweitstimmen; übrige Länder: Zweitstimmen **) CSU nur in Bayern
Es müssen nicht immer Minusgrade sein: Manchmal sind Expeditionsschiffe - wie hier die "Hanseatic" in der Südsee - auch in tropischen Gefilden unterwegs
Foto: GMS
Anlandung auf Petermen Island in der Antarktis: Expeditionsschiffe fahren zu Orten, an denen erst wenige Menschen gewesen sind
Foto: GMS
"Eisbär an Steuerbord": Wenn der Kapitän eine solche Durchsage macht, strömen die Passagiere meist schnell an die Reling
Foto: GMS
Heute, wo die Karibik fast schon ein Massenreiseziel ist und in jedem Hafen im Mittelmeer Kreuzfahrtschiffe im Dutzend liegen, locken die letzten einsamen Ziele: "Der Nordpol, Grönland, Spitzbergen, die chilenischen Fjorde und die Antarktis kommen besonders gut an", sagt Nina Walde. Auch Neufundland und Labrador, das Franz-Joseph-Land und Baffin Island reizen viele Gäste - oder eine Tour durch die gefährliche Nordwest-Passage, die Atlantik und Pazifik verbindet. Der Seeweg ist 5780 Kilometer lang und führt durch das Nordpolarmeer mit seinen zahllosen kleinen Inseln. Die erste Komplettdurchfahrt gelang dem Entdecker Roald Amundsen 1903 bis 1906 mit zwei Überwinterungen.
Eine Reise durch die Gletscherwelt Grönlands macht in diesem Sommer beispielsweise die "MS Alexander von Humboldt" von Phoenix Reisen. Das Expeditionsschiff begibt sich auf die Spuren der Wikinger, die 985 unter Erik dem Roten an der Südküste Grönlands gelandet waren.
Ziele der Tour sind etwa der Prins-Christians-Sund, die von Eisschollen bedeckte Bucht von Qaqortoq und die auf sieben Hügeln erbaute Hafenstadt Sisimiut. Es geht vorbei am kalbenden Eqip-Sermia-Gletscher und der Basaltinsel Disko. Der nördlichste Punkt der Reise ist die Fischerstadt Upernavik. Auch die "MS Vistamar" von Plantours und Partner, die "MS Deutschland" der Reederei Peter Deilmann und die "MS Black Prince" der britischen Reederei Fred. Olsen Cruises befahren diese Region.
Ein Besuch bei den Buckelwalen
Expeditionsschiffe fahren aber nicht nur in die Polargebiete. Die "Hanseatic" und die "Bremen" von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in Hamburg bieten neben dem ewigem Eis auch exotische Warmwasserexpeditionen auf dem Gambia River, dem Orinocco oder dem Amazonas an.
Vor allem letzterer Strom lockt: Das größte Flusssystem der Erde beherbergt rund 50 Millionen Tier- und Pflanzenarten. Eine klassische Kreuzfahrt führt von Französisch-Guayana aus ein Stück den Amazonas hinauf und dann entlang der brasilianischen Küste nach Rio de Janeiro. Auf Zodiacfahrten sehen die Passagiere Brüllaffen, rosa Delfine und Mohrenkamaine - und im Abrolhos Archipel mit Glück auch Buckelwale.
Von Rio führt so manche Seefahrt weiter über Buenos Aires nach Ushuaia, wo die Antarktis-Fahrten starten. Die Expeditionskreuzfahrer besuchen die Falklandinseln, sehen Magellan-, Felsen- und Eselspinguine, Austernfischer und Dampfschiffenten auf George Island und Barren Island sowie Königspinguine auf Volunteer Point.
Auf Danger Island und Paulet Island gibt es mächtige Gletscher zu bewundern, im Prinz-Gustav-Kanal Wale. Meistens werden auch Deception Island mit seinem aktiven Vulkan und die historische britische Station Port Lockroy besucht, bevor es durch die Drake Passage zum berüchtigten Kap Hoorn geht und von da aus zurück nach Ushuaia.
Reise mit Expeditionscharakter
Schiffe, die in polaren Gewässern unterwegs sind, müssen bestimmte Vorschriften bezüglich des Schiffskörpers, der Maschine und der Ausrüstung erfüllen. Die Schiffe von Norden Tours haben alle hohe bis höchste Eisklasse. Mit ihrem verstärkten Rumpf können zum Beispiel die "MS Professor Multanovsky" oder die "MS Polar Star" noch fahren, wenn das Eis einen Meter dick ist. Der Eisbrecher "Kapitan Khlebnikov" schafft 1,5 Meter, und der Atomeisbrecher "Yamal" durchschneidet mit seinem Stahlrumpf und angetrieben von 75 000 PS locker sogar Eis von mehr als zwei Metern Stärke.
Starre Ablaufpläne und feste Häfen hat eine Expeditionskreuzfahrt nicht. "Die Expeditionsteams an Bord passen das Programm an das Wetter an oder an die Gelegenheit zur Beobachtung von Tieren", sagt Nina Walde von Norden Tours. Die Gäste müssen sich aber an strenge Regeln halten: "Der Abstand zu den Pinguinen muss wenigstens fünf Meter betragen, Abfall wird aufs Schiff zurückgebracht, Zigaretten dürfen nicht über Bord geworfen werden", zählt Anne Schmidt von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auf. Samen, Blätter oder Blüten zu sammeln ist verboten, auch Muscheln, Steine oder Federn müssen liegen bleiben. Und bei der Rückkehr an Bord werden die Schuhe desinfiziert.
Auch heute gibt es noch etwas zu entdecken
Auch heute gibt es noch etwas zu entdecken
Dass an Bord nur Studienräte sind, ist ein Gerücht. Die Reedereien bescheinigen den Gäste aber ein "hohes Bildungsniveau" sowie "ein großes Interesse an Natur und Kultur" - und ein hohes Nettoeinkommen. Denn die Reisen sind niemals Schnäppchen. Die Schiffe sind eher kleiner und ihr Bau aufwendig, das schlägt sich auf den Preis nieder.
Eine Reise ins Eis um Grönland etwa kostet rund 4000 Euro, eine Amazonas-Kreuzfahrt zirka 6000 Euro pro Person - je nach Länge der Reise und Komfort an Bord. Dass es auch im dritten Jahrtausend nach Christus noch etwas zu entdecken gibt, hat die "MS Bremen" von Hapag-Lloyd bewiesen. Am 2. Februar 2003 erreichte das Schiff die Melchior Islands in der Antarktis.
Ein Expeditionsführer fuhr mit zehn Gästen in Zodiacs zu den Eisinseln des kleinen Archipels. Bei der Einfahrt in einen Gletscher-Fjord der Insel Omega stellt sich heraus, dass aus dem Fjord eine Passage geworden war, der aus Omega zwei Inseln machte. Am 10. April kam dann die Bestätigung der British Antarctic Survey in Cambridge: Der Durchgang war unbekannt, Satellitenaufnahmen von 1989 zeigten noch keine Trennung der Inseln. Der neue Seeweg heißt nun Bremenweg, die neue Insel Bremeninsel.