Ballonsafari Völlig abgehoben
Der Kanadier David Acton schwebt jeden Morgen mit seinem Ballon über der Masai Mara. Zwischen August und Oktober beobachtet er zu seinen Füßen fast 1,5 Millionen Gnus, Zebras, Gazellen und Antilopen auf ihrer endlosen Wanderung zwischen Serengeti und dem kenianischen Tierreservat.
Auf was hatte sich der Kanadier da bloß eingelassen? Fünf Jahre bewarb David Acton sich unermüdlich um eine Stelle als Ballonfahrer in der Masai Mara und dann das. Die Ankunft im hektischen Nairobi war ein Schock. "Das hatte ich nicht erwartet."
Und noch immer erzählt der 39-Jährige gerne, wie er blauäugig an seinem neuen Arbeitsplatz eintraf, den er noch nicht einmal als Tourist zuvor gesehen hatte - heute mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Einmal ist er noch weggegangen, nach Schweden für ein halbes Jahr, doch dort konnte er nicht genügend Fliegen, und er ist zurückgekommen.
In Kenia fliegt er fast jeden Tag. In seinem Ballon über der Masai Mara strahlt Davids Gesicht. Mehr noch als die Touristen kann er die Natur, das einmalige Schauspiel, das sich wenige Meter unter seinem Ballon am Mara Fluss und auf den Plains abspielt, genießen.
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Für eine Ballonfahrt über der Masai Mara heißt es früh aus den Federn und Zelten kommen. Bereits in der tiefschwarzen Nacht verlassen Jeeps die weiter entfernt liegenden Camps und Lodges. Mit unschlagbaren Ortskenntnissen folgen ihre Fahrer den einsamen Pisten und wählen an den undefinierbaren Kreuzungen den richtigen Weg zum Little Governors' Camp (www.governorscamp.com). Begleitet nur von den blitzenden Augenpaaren streunender Hyänen, dem monotonen Grunzen der grasenden Gnus und im Scheinwerferlicht leuchtenden Zebrastreifen.
Zu so nachtschlafender Zeit in der dunklen, kühlen Morgenstunde sind seine Fahrgäste noch nicht allzu gesprächig. David Acton kann es verkraften. Später, während der Fahrt, wenn er - Entertainment bewusst - über die Landschaft berichtet, hängen sie förmlich an seinen Lippen.
Mit dem dampfendem Kaffeebecher in der Hand, die Fliegerjacke noch über das weiße Pilotenhemd gezogen und dem Baseballcap mit der Aufschrift "Flying Beavers" aus seiner Zeit als Pilot in Kanada auf dem Kopf, betrachtet David versonnen, wie sich die regenbogenfarbenen Hüllen des Ballons allmählich mit Leben füllen. An diesem Morgen starten zwei in die Lüfte. David steuert den großen, "den 747 unter den Ballons", wie er sagt, mit zwölf Plätzen.
- 1. Teil: Völlig abgehoben
- 2. Teil: Die Leichtigkeit des Seins
- 3. Teil: Neue Sichtweisen
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