Laut Bloomberg mehr als ein Kilo schwer: Die Patek Philippe Grandmaster Chime
Foto: Patek PhilippeHamburg - Zu ihrem 175. Geburtstag macht sich die Schweizer Uhrenschmiede Patek Philippe ein gut zwei Millionen Euro teures Geschenk: So viel kostet jede der sieben Grandmaster-Chime-Uhren, die die Manufaktur für das Jubiläum angefertigt hat - eine von ihnen wandert direkt ins hauseigene Museum.
Für Beobachter der Uhrenszene gehört sie auch genau dorthin: Von der "kompliziertesten Armbanduhr der Welt" spricht die Nachrichtenagentur Bloomberg, das "Wall Street Journal" bezeichnet sie als das "bestgehütete und am meisten erwartete Schweizer Geheimnis des Jahres". Acht Jahre lang haben Ingenieure, Uhrmacher und Designer an der Grandmaster Chime gearbeitet, sechs neue Patente stecken laut Hersteller in der Armbanduhr. Zwei davon gab es noch nie für das Handgelenk: etwa die Datumsrepetition. Ein alter Kunde der Manufaktur habe Chef Stern auf diese Idee gebracht.
Drückt man den Datumsknopf, ertönt ein hoher Schlag für jeden bereits abgelaufenen Tag des Monats, eine Kombination aus einem hohen und einem tiefen Schlag steht für zehn Tage. Der 23. eines Monats klinge damit etwa so: Ding-Dong, Ding-Dong, Ding, Ding, Ding. Das Datum liefert ein ewiger Kalender, eine weitere von insgesamt 20 Komplikationen.
Weltweit neu ist ebenfalls der Wecker: Statt eines einfachen Piepsens ertönt zur angegebenen Uhrzeit das Schlagwerk der Minutenrepetition. Zusätzliche Klänge entlocken der Uhr eine Grande und eine Petite Sonnerie, die alle Viertelstunde ertönen.
2,5 Millionen Franken teuer - trotzdem kein Profit
Neben ihren inneren Werten glänzt die Grandmaster Chime auch von außen: 18-karätiges Roségold und Saphire schmücken die 47 mm durchmessende und 16,1 mm dicke Armbanduhr. Sowohl auf der Vorder- wie auch auf der Rückseite befindet sich ein Ziffernblatt - vorne wird primär die Uhrzeit, hinten der ewige Kalender angezeigt.
Für so viel Technik müssen Käufer tief in die Tasche greifen: 2,5 Millionen Schweizer Franken kostet eine Grandmaster Chime - trotz des hohen Preises macht Patek Philippe laut Chef Stern mit der Uhr aber keinen Gewinn. 100.000 Stunden habe ein Team aus Uhrmachern alleine gebraucht, um die unterschiedlichen Teile der sieben Armbanduhren zusammenzufügen.
Entsprechend exklusiv will Patek Philippe seine Grandmaster Chime vermarkten: Nicht jeder mit genügend Geld auf der hohen Kante kann die Uhr erwerben. Die sechs verbliebenen Uhren sollen laut Pressemitteilung an "langjährige Sammler von Patek-Philippe-Uhren" gehen. Wer zu diesem erlauchten Kreis gehört, entscheidet der Chef selbst: "Ich würde gern mit jedem einzelnen Klienten sprechen und so sicherstellen, dass er ein Uhrenliebhaber ist und viele Jahre Freude an der Uhr hat", sagte Thierry Stern.
A-Typisches für Alpha-Männer: Das liefert Urwerk mit der UR-202 Turbine Automatic. Ihre Spezialität, erstmalig 2008 vorgestellt, ist das Aufzugssystem mit Luftkompressor: Zwei Turbinen sind mit dem Rotor gekoppelt, die im Modus free losgelöst die Uhr aufziehen. Im Sport-Modus funktionieren sie wie eine Luftdruckbremse und reduzieren die Aufzugskraft um 35 Prozent. Im Modus Stop werden sie völlig abgebremst. Die Uhrzeit wird von drei drehenden Stundenwürfeln vermittelt, die jeweils von einem teleskopischen Minutenzeiger durchbohrt sind. Zusätzlich ist sie mit einer Mondphasen und Tag-/Nachtanzeige ausgerüstet. Diese Konstruktion ist derart anspruchsvoll, dass hier im Mikron-Bereich gearbeitet werden muss. Und das kostet: Etwa 120.000 Euro für die Rotgold-Variante.
Keramik am Handgelenk: Audemars Piguet stellte auf der diesjährigen SIHH ihre Royal Oak Concept GMT Tourbillon im neuen Outfit vor. Weiße Hightech-Keramik ziert nicht nur Krone, Lünette und Drücker, sondern auch die Brücke im Handaufzugswerk. Dank eines doppelten Federhauses liefert diese Rarität sogar zehn Tage Gangreserve. Zu haben für 185.000 Euro.
Doppeltes Glücksspiel: Wer sich die 169.000 Euro teure Uhr von Christophe Claret leisten möchte, sollte zuvor einen Jackpot knacken. Weiteres Glück ist nötig, um eine der 20 limitierten Exemplare der Poker, die es jeweils in vier Materialvarianten gibt, zu ergattern. Immerhin lässt sich zu Dritt Poker am Handgelenk spielen. Für weitere Spieltriebe lockt der Zufallsgenerator mit Tonsignal. Und schüttelt man die Uhr, beginnt sich der Aufzugsrotor auf der Rückseite zu drehen, der wie ein Roulettespiel fungiert. Beim Stoppen zeigt ein kleiner Pfeil auf eine der 37 Zahlen, die der Besitzer mit einem grünen Smaragd als Glückszahl markieren kann.
Das ist der Tüftler hinter der Poker: Christophe Claret hat gut lachen, ihm ist das Glück hold. Schon seit 25 Jahren bereichert er die Uhrenbranche mit mechanischen Komplikationen. Doch erst seit fünf Jahren sind Sammlerobjekte mit seinem Markennamen zu haben. Einstiegspreis ab rund 150.000 Euro.
Ob schön, liegt im Auge des Betrachters, auf jeden Fall aber selten. Die Agonium Serie von Daniel Strom spricht vor allem vermögende Gothic-Fans und Edelrocker an. Immerhin sind die tickenden Totenköpfe mit soliden Schweizer Uhrwerken ausgestattet. Das Modell Memento Mori Carpe Diem Full Skeleton ist sogar von Hand skelettiert. In Rotgold 37.999 Euro.
Glänzend Idee oder matter Glanz: DeBethune bietet seine neue Dream Watch 5 in zwei Varianten an: Aus Titan auf Hochglanz poliert oder...
... in einer tiefschwarzen Darth-Vader Variante. Wie bei einem Stealthbomber steckt unter der Karosserie weit mehr Know-how, als man zuerst vermutet. Die Uhr zeigt Stunden und Minuten digital auf Scheiben an und das Handauszugskaliber verblüfft mit fünftägiger Gangautonomie. Mit an Bord zwei Federhäuser, Silizium-Weißgold-Unruh und Silizium-Ankerrad sowie eine Mondphase, die erst nach 1112 Jahren um einen Tag abweicht. Zu haben zum Mondpreis von etwa 146.000 Euro.
Kein Transformer, sondern tatsächlich eine Armbanduhr: Allerdings sollte man für die Thread 1 Exoskeleton von Devon ein kräftiges Handgelenk besitzen. Der Bolide aus Edelstahl und transparentem Polykarbonat ist wuchtige 50 mal 56 Millimeter groß. Der Vorteil: Der komplexe Mechanismus für die quer laufenden Stunden- und Minutenbänder und diagonalen Minutenriemen ist von allen Seiten gut sichtbar. Damit diese Energiefresser-Konstruktion nicht schnell schlapp macht, stattet die Kalifornische Marke sie mit einem Hochleistungsakku aus, der nur alle zwei Wochen über eine Induktionsladestation aufgetankt werden muss. Mindestens 14.000 Euro sind für den Hingucker hinzulegen.
Irgendwo zwischen Heizungsventil und uhrmacherischem Geniestreich: Dort ist das Watch Concept WX-1 einzuordnen. DeWitt setzt eben nicht nur auf klassische Uhrmacher-Kompetenz, sondern provoziert gerne mit Ingenieur-Höchstleitungen. Auf stolze 500 Stunden Gangreserve kommt dieser Handaufzug mit Tourbillon. Zudem dürfte er mit seinen imposanten 72,5 Millimetern Länge wohl zu einer der größten Armbanduhren der Welt zählen. Nur 33 Exemplare werden seit 2008 aus Roségold und Titan gefertigt. Ab 445.000 Euro, wobei Sammler sicher mehr hinblättern würden, wenn sie ein Modell ergattern könnten.
Völlig losgelöst: Wer möchte, kann seine Automatikuhr wie im Science-Fiction-Drama Contact auf Zeitreisen schicken. Döttling, die Deutsche Tresor-Manufaktur, konzipiert und fertigt diesen neuen Uhrenbeweger namens Gyrowinder, der erstmals ein völlig freies Drehen in alle Richtungen ermöglicht - Totalüberschlag inklusive. Schwindelfrei sollte man bei dieser Uhr schon sein, denn die Zeitmaschine kostet etwa 12.000 Euro - ohne Armbanduhr.
Feierabend: Zur Erholung von den hohen Summen hier zwischendurch mal eine ganz andere Uhr aus dem Niedrigpreissegment - Happy Hour Timepieces heißt die Marke, die den perfekten Zeitmesser für Stehpartys, Barbecues und nach 17 Uhr anbietet. Erfunden von jungen Kaliforniern, die gerne feiern und ihre Bierflaschen nicht mehr mit den Zähnen öffnen wollten...
... mit der Armbandschließe der Lightweight von Happy Hour Timepieces lassen sich Kronkorken öffnen. Die Partyuhr mit Quarzbetrieb kostet etwa 115 Euro.
Was lange währt: Bei Harry Winston waren sieben Jahren nötig, bis die erste Opus 03 funktionsfähig die Manufaktur verließ. Das Handaufzugswerk ist mit einem zweiten Federhaus ausgerüstet, das die Zahlenscheiben antreibt. Probieren Sie selbst, die Stunden, Minuten und das Datum von den sechs Bullaugen abzulesen. Kleiner Tipp: Es ist morgens kurz vor neun Uhr.
Die Opus 13 von Harry Winston ist die bisher letzte Rarität der legendären Kollektion. Die Stundenangabe wird über elf kippende Dreiecke angezeigt, die Minuten über 59 umklappende Minizeiger und alle zwölf Stunden öffnet sich eine zentrale Verschlussblende: dahinter offenbart sich das Firmenlogo. Für diese Wow- und Aha-Effekte waren 7500 Entwicklungsstunden nötig. Das auf 130 Exemplare limitierte Weißgoldmodell besteht aus 570 Bauteilen. Noch atemberaubender ist der Preis von 264.100 Euro.
HYT, der Alchemist unter den Uhrentüftlern: Statt Zeigern informiert bei der H2 Kollektion fluoreszierende Flüssigkeit über die Stunden und Raumtemperatur. Den Antrieb leistet ein Handaufzugskaliber und eine Art Blasebalg-Mechanismus pumpt die Flüssigkeit in das Röhrchen. Diese Rotgoldvariante mit schwarzem DLC bietet sogar eine Gangreserve von acht Tagen. Ab 110.000 Euro ist die günstigste Alien-Tech Version zu haben, wobei jeweils nur 50 Modelle die Manufaktur verlassen werden.
Das Gimmick für Fotografen: Leica präsentierte im Mai zum 100jährigen Jubiläum der Leica-Fotografie den etwas irrwitzigen aber nachvollziehbaren EL1 Chronographen. Kreiert und gefertigt hat ihn die Schweizer Uhrenmanufaktur Valbray. Wie bei einer Objektivblende...
... öffnen sich 16 Lamellen und geben den Blick auf ein darunterliegendes Zifferblatt frei. Geöffnet wird dieser Mechanismus über das Drehen der Lünette. Die Uhr- und Stoppzeiten lassen sich jedoch im geschlossenen und geöffneten Zustand ablesen. Jeweils 50 dieser Leica-Modelle kommen in Titan sowie mit schwarzer DLC Beschichtung zu jeweils 17.990 Euro auf den Markt.
Tourbillons gibt es reichlich: Auch Minutenrepetitionen bietet nahezu jede Nobelmanufaktur an. Jedoch die Kombination aus beidem, wobei die Stunden in der A Note und die Minuten im C Ton läuten, ist neu...
... erst recht das Aufplustern des Gehäuses, um einen noch satteren Subwoofer-Sound zu erhalten. Manufacture Royal lancierte schon 2010 diesen Sammlerleckerbissen und wird aus Rosé - kombiniert mit Weißgold - nur 12 Exemplare ausliefern, kein Wunder beim Stückpreis von knapp einer Million Euro.
Beep beep: HoroloBot heißt das Maskottchen von MB&F - ein Roboter aus eigenen Uhrwerken.
Sein Name hat bei Insidern Kultstatus: Mad Max alias Maximilian Büsser. Etwa 300 Uhren produziert der Ingenieur für Microtechnik im Jahr sowie weitere mechanische Maschinen. Reich wird er davon nicht, aber glücklich. Sieben Jahre dauerte es, bis der erste deutsche Konzessionär seit diesem September die Zeitmaschinen MB&F vertreibt.
Weltraumstation Deep Space Nine auf neuer Mission: Wer möchte, kann die Starfleet Machine von MB&F für knapp 29.000 Euronen auf seinem Tisch als Uhr landen lassen. Erst nach 40 Tagen benötigt das Manufakturkaliber mit fünf Federhäusern wieder neuen, manuellen Antrieb. Erstkontakt hatte die Tischuhren-Flotte, die aus 175 Modellen besteht, dieses Frühjahr in Basel.
Versteckte Qualitäten: Dass Max Büsser auch brav sein kann, beweist die neue Legacy Machine 101. Jedoch nur auf den ersten Blick. Bei genauem Hinsehen zeigt dieser Handaufzug eine raffinierte Brückenkonstruktion an der die Unruh aufgehängt ist - und zu schweben scheint. Pro Jahr wird MB&F nur 30 Exemplare bauen, die in Weiß- oder Rotgold ab etwa 46.000 Euro geliefert werden.
Radikal und extravagant: Mit der HM5 on the road again stellte MB&F nicht nur die letztjährige Baselworld auf den Kopf: ein Saphirglas-Prisma projiziert die Stunden- und Minutenangabe von zwei Scheiben auf eine senkrechte Anzeige. In diesem Zeit-Spektakel, das an die Sportwagen-Ära der 70er Jahre erinnert, arbeitet ein Automatikwerk und ist jeweils nur 66 Mal in Rotgold und Zirconium-Edelstahl ab 53.550 Euro zu haben.
Was fehlt dieser Uhr? Obwohl die Pangaea von Meistersinger nur mit einem Zeiger auskommt, zeigt sie Stunden und Minuten an. Meistersinger kehrt mit seiner Ein-Zeiger-Kollektion das Wettrennen um spektakuläre Zeitmesser einfach um - auch das hat Seltenheitswert. Für das Innenleben dieser angenehm zurückhaltenden Edelstahluhr sorgt ein automatisches ETA/Sellita-Werk, was sich im Preis bemerkbar macht: die 1798 Euro sind fair kalkuliert.
Man mag es kaum glauben: Es gibt auch Uhren, die völlig ohne Zeiger, Scheiben oder Ticktack auskommen. Sie zeigen sogar überall auf dem Globus die Zeit an, dennoch sind sie manuell zu stellen. Nomos bietet diese Sonnenuhr als Kettenanhänger oder Ring in Edelstahl für 128 Euro und in Gold für 218 Euro an.
Wroooom: Michel Parmigiani, ein Uhrmacher aus der Eliteriege bringt PS ans Handgelenk. Vor exakt zehn Jahren verkaufte Parmigiani seine erste Bugatti-Uhr mit Etagenwerk angeblich an Giorgio Armani. Wer sich auch für die flippe Konstruktion mit zehntägiger Gangreserve begeistern kann, hat die Möglichkeit...
... das Nachfolgemodell Parmigiani Bugatti Super Sport zu erwerben: In Weißgold für etwa 240.000 Euro - ein vergleichsweises Schnäppchen, denn der Sportwagen Bugatti Veyron ist etwa eine Million Euro teurer.
Harte Männer, harte Uhren: Der Schweizer Hersteller Romain Jerome umgibt sich gerne mit Sci-Fi-Image und der 'DNA of famous legends'. Der Space-Cowboy auf dem Bild trägt eine Uhr, die tatsächlich erst im Frühjahr vorgestellt wurde: RJ-Romain Jeromes Spacecraft Black nennt sich dieser mattschwarz PVC beschichtete Titan-Stealthbomber. Mit automatischem Antrieb...
... zeigt er die Stunden gleich auf drei Arten an: linear, retrograd und springend. Die Minuten hingegen offenbaren sich umlaufend auf einer schwarzen Scheibe mit weißen Markierungen. Der Genfer Werkezulieferer Agenhor konzipierte das Kaliber exklusiv für Romain Jerome. In dieser Variante werden nur 25 Modelle existieren, die 23.500 Euro abverlangen.
Der Moon Orbiter: Mit fliegendem Tourbillon, Automatikantrieb und Gangreserveanzeige war er laut Romain Jerome auf intergalaktischer Mission und landete dieses Frühjahr auf der Baselworld. Andere Marken bezeichnen das als Folgemodell. In diesem Fall ein 49 Millimeter breites und 45 Millimeter langes Gehäuse mit schwarzer PVD Beschichtung auf zwei Stahlsorten: Dem klassischen Edelstahl und Stahl von der Raumfähre Apollo 11. Die Tourbillon-Stege...
... sollen zudem an die kreisförmige Kommandozentrale des Raumschiffs Enterprise erinnern. Unendliche Weiten bietet der Preis: 106.500 Euro, dafür ist jedoch die Stückzahl auf 25 begrenzt.
Alien-Alarm: Die limitierte Kollektion Space Invaders brachte Romain Jerome 2011 den Durchbruch: Kleine Aliens leuchten nachts vom Zifferblatt, innen tickt ein Eta-Automatikwerk und das Edelstahlgehäuse enthält minimale Fragmente der Apollo 11. Alle Modelle sind zum Stückpreis von 14.000 Euro ausverkauft.
Hochgerüsteter Allrounder: Mondphase, Wochentag, Datum, Kalenderwoche, Monat und Jahr, ebenso eine zweite Zeitzone, Heimatzeit mit Stunden, Minuten und Sekunden sowie Chronographen-Funktionen und weit mehr besitzt die HD 3 Roller. Der Name ist Programm: Die Anzeigen sind von kleinen Rollen ablesbar - virtuell über einen Touchscreen. Kaum zu glauben, dass die Schweizer Marke Slyde diese erste Luxus-Smartwatch im Edelstahlgehäuse schon 2011 vorgestellte. Mit etwa 4500 Euro ist man dabei.
Weltneuheit im Quadrat: In der Monaco V4 Tourbillon von Tag Heuer wird erstmals ein Wirbelwind von einem Mikroriemen angetrieben. Die Anordnung des Kalibers mit seinen vier Federhäusern und linearen Aufzugsschlitten, erinnert an das Design eines V4-Motors. So viel Innovation hat seinen Preis: die 41 auf 41 Millimeter aus schwarzem Titan kosten 125.000 Euro. Ersonnen...
... hat solche Feinheiten Guy Sémon. Der Direktor des Research & Development Centers bei TAG Heuer war zuvor Kampfpilot und arbeitete als promovierter Physiker und Ingenieur auch schon für die Automobil-, Luft- und Raumfahrtbranche.
Erholungspause: Hier die günstigste Uhr unserer Aufstellung - ein Spaßmacher für Computerfreaks. Wer keine sechsstelligen Beträge für mechanische Spieluhren investieren möchte, wird mit der Classic Arcade von ThinkGeek glücklich. Sie kostet etwa 40 Euro und zeigt nicht nur die Zeit an: Leuchtende Asteroiden verkünden Stunden und Minuten, Ufos die Sekunden. Steuerbar über einen Mini-Joystick, auf Knopfdruck hörbare Schüsse von Laserkanonen sowie ein rotes Lichterspektakel - absolut sinnfrei, aber mit hohem Spaßfaktor.
Insidertipp unter Sammlern: Schon als Offizier bei der Bundesmarine erfand Thomas Perscher nautische Patente, absolvierte bravourös die Uhrmacher- und Uhrenrestauratorausbildung, zudem erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. schon 2010...
... machte Thomas Perscher auf sich aufmerksam: In der fast vollständig transparenten Mysterious Automatic Double Tourbillon scheint kein Uhrwerk zu existieren. Dennoch werden Stunden und Minuten über zwei Walzen vermittelt, eine Kugel dient als Tag-/Nachtanzeige und in der Mitte dreht sich der Tourbillonkäfig um zwei Achsen wie im Schwebezustand. Darunter verraten zwei kleine Zeiger das Datum und den Monat. Für die Roségoldversion werden rund 290.000 Euro verlangt
Das ist kein Märchen: Thomas Perscher belebt Kapitän Nemo. Zumindest sein U-Boot, und zwar passend fürs Handgelenk. Die Nemo Sub I mit Zwei-Achsen-Tourbillon wird mit Turbinen dank Pendelgewichten angetrieben. Das raffinierte, hoch komplexe Kaliber verteilt sich...
... über drei torpedoförmige Glasröhren. Nur fünf Exemplare werden von diesem U-Boot existieren. Und obwohl man über den Preis nur spekulieren kann, können sich Interessenten schon mal hinten anstellen.
Der Name ist ehrlich gewählt: "Freak" taufte die Edelmanufaktur Ulysse Nardin ihre Serie. Das Kuriose daran: Sie ist ohne Zifferblatt und Zeiger so konstruiert, dass ihr Handaufzugswerk sich um sich selbst dreht und die Zeitangabe übernimmt. Die drehende untere Brücke liegt im Zentrum und gibt die Stunden an. Für das Ablesen der Minuten sorgt die obere Brücke in Form eines skelettierten Schiffankers. Sie transportiert auch das Übersetzungsgetriebe, die Unruh-Spiralfeder, die Ulysse-Hemmung aus Silizium und nennt sich fliegendes Karussell-Tourbillon. Ungewöhnlich ist zudem die Handhabung: Statt über die Krone oder den Drücker wird der Hingucker über die drehbare Lünette eingestellt. Der jüngste Freak aus Weißgold heißt Blue Cruiser und ruft 78.000 Euro auf.
Ritterlich gerüstet: Ein Titan-Stahlgehäuse schützt die UR-105M wie eine Rüstung, weshalb die Konstrukteure von Urwerk sie auch Iron Knight nennen. Der Ritter besitzt zudem vier konische Aluminiumscheiben, die ein System von Malteserkreuzen steuert. Man nennt es auch Planetengetriebe mit rotierenden Stundensatelliten, wobei deren Pfeilspitzen die Minuten auf einer halbkreisförmigen Skala anzeigen. Die Sekunden werden digital übermittelt und zwar seitlich am Gehäuse, wo auch die Gangreserveanzeige liegt. Auf der Rückseite der UR-105M liegt das markentypische Control Board mit dem Gesicht eines lächelnden Roboters, der mittels Ölstandsanzeige signalisiert, wann die Uhr zum Kundendienst muss. Welche Komplexität...
... hinter der diesjährigen Neuheit steckt, beweist das Explosionsbild und rechtfertigt den Preis: Mit Titan-Rüstung etwa 52.000 Euro. Der AlTiN behandelte Ritter verlangt einen Aufpreis von ca. 3000 Euro.
Etwas ausgeflippt, doch sie blieben und bleiben ihren Prinzipien treu: Der Creative Director Martin Frei, rechts der Konstrukteur und Technofan Felix Baumgartner. Beide gründeten 1997 Urwerk und gaben sechs Jahre lang nicht auf, bis 2003 der Durchbruch erfolgte. Beide räumen gerne ein, dass ihre verrückten Zeitkonstruktionen einen Science-Fiction-Habitus besitzen.
Rätselhaft: Ein Radiowecker aus den 70ern möchte man meinen. Korrekt ist aber, dass diese flippige Armbanduhr mit Zylinderanzeigen vor fünf Jahren von Urwerk vorgestellt wurde. Sie heißt UR-CC1 und trägt den Spitznamen King Cobra. Ihre Stunden springen, die Minuten sind retrograd auf einem Zylinder und die Sekunden werden sogar doppelt angezeigt: linear und digital, was zugleich eine Weltpremiere ist. Die Konstruktion, die viel Energie frisst, benötigte drei Jahre Entwicklungszeit und soll an Auto-Instrumente, den sogenannten Bandtachometern, erinnern. Wer 2009 bei der Lancierung der 25 Exemplare aus Graugold mit AlTiN-Behandlung zuschlug, musste 233.000 Euro hinblättern.