Luxus-Modemarke Burberry bricht fast der halbe Umsatz weg

Trenchcoats und Karomuster: Typisch Burberry - die Verkäufe der Luxus-Modemarke brachen im ersten Quartal drastisch ein.
Foto: Vianney Le Caer/ APGeschlossene Geschäfte und Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die britische Luxus-Modemarke Burberry im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 stark getroffen. Die Verkäufe fielen von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 257 Millionen Pfund (283 Millionen Euro), teilte das für seine Trenchcoats und Karomuster bekannte Unternehmen am Mittwoch mit .
Vorstandschef Marco Gobbetti (60) sagte, es werde Zeit brauchen, bis die Nachfrage nach Luxusgütern mit der Wiederaufnahme von Überseereisen das Vorkrisenniveau erreichen werde. Der Rückgang habe sich jedoch im Juni auf 20 Prozent abgeschwächt, was auf eine anziehende Nachfrage in China und in Südkorea zurückzuführen sei. Daher rechne er für das zweite Quartal mit einem Rückgang der Verkäufe im eigenen Einzelhandel um 15 bis 20 Prozent. Im Großhandelsgeschäft werde der Halbjahresumsatz voraussichtlich um 40 bis 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.
Angesichts der schlechten Zahlen will Burberry verstärkt sparen. Weltweit werde das Unternehmen rund 500 Arbeitsplätze abbauen, berichtet die Nachrichtenagentur AP . Demnach sollen etwa 150 Arbeitsplätze in Großbritannien, wo Burberry seinen Hauptsitz hat, und weitere 350 in Übersee abgebaut werden. Die Kosten sollen so jährlich um weitere 55 Millionen Pfund sinken. Diese Einsparungen kommen zusätzlich zu bereits angekündigten Kosteneinsparungen in Höhe von 140 Millionen Pfund hinzu. Die Kürzungen betreffen etwa 5 Prozent der insgesamt 10.000 Beschäftigten weltweit.
Burberry ist eine der wenigen unabhängigen Marken, die sich nicht unter dem Dach eines Luxusgüter-Konzerns wie LVMH oder Kering befindet. Unter dem Namen werden weltweit nicht nur Kleidung, sondern auch Uhren, Schmuck oder Parfüm vertrieben. Die Burberry Group PLC ist an der Londoner Börse notiert und Mitglied im FTSE-100-Index .
Indes litten auch andere Luxus-Label unter der Kaufzurückhaltung insbesondere ihrer asiatischen Kundschaft. So brachen der traditionsreichen US-Juwelierkette Tiffany im ersten Jahresviertel ebenfalls die Umsätze um fast die Hälfte auf 555 Millionen Dollar ein; unter dem Strich stand ein Verlust von 64,6 Millionen Dollar. Das Unternehmen musste bereits Schulden umschichten, um in der Corona-Krise seine Liquidität zu sichern. Mit den Zahlen kamen im Juni Gerüchte auf, dass LVMH-Chef Bernard Arnault (71) einen seit Monaten bestehenden Übernahmedeal neu verhandeln wolle.