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Traditionshandwerk für die Wandersaison Der ultimative Bergschuh
Der Schuh-Bertl ist in München eine Institution. Wenn einer weiß, wie ein Wanderschuh gemacht sein muss, dann er. Der Mann ist 59 Jahre alt, schustert schon sehr lange und hat sowohl dem Papst Benedikt rote Ziegenlederslipper handgemacht als auch die Fußballer des FC Bayern ausgestattet, deren Kapital auf ihrer Fußarbeit beruht. Der Bertl, der eigentlich Albert Kreca heißt, hat weltweit 22.000 Kunden, von Japan bis New York, so berichtet er. Auch Birkenstock-CEO Oliver Reichert steht auf ihn.
Was der Schuster kann: handgemachte Treter, vom seitengeschnürten Haferlschuh (darüber hat er ein Buch geschrieben) bis zum ultimativen Bergschuh. Sein Meisterstück ist der Tricuni-Stiefel: Tricuni ist ein Beschlag auf Bergschuhen, der aus gebogenen Winkeln besteht, die auf der Unterseite gezackt sind. Das genietete Schuhwerk dient vor allem Waldarbeitern und Menschen, die auf Hanglagen und im Gras unterwegs sind. Dort schützen die Schuhe vor Abgleiten. Der Stiefel ist handgemacht, zwiegenäht und aus schwerem fettgegerbten Bergschuhleder, bis zu fünf Millimeter dick. 4000 Paar Schuhe produziert er mit zwei Schuhmachern und 30 Zuarbeitern im Jahr.
Was den Bertl mächtig grätzt (bajuwarisch für ärgert): Das Greenwashing in der Lifestylebranche, die Öko vorgibt, aber dann mit hohen Margen im Ausland produziert. Das seien "Tandler" – bayerisch abwertend für Händler. Seine Quellen sind lokal: das Oberleder aus Tuttlingen, die Produktion im Oberland (Landkreis Garmisch), "die Schuhbandl aus Niederbayern". Sein Rat: "Es ist nichts G'scheits, wenn man es nicht reparieren kann." Also: Er repariert auch.