

Im Trainingslager mit Michael Bonacker Ex-Bankmanager auf der Suche nach Pulverschnee
manager magazin: Herr Bonacker, warum ausgerechnet Skitouren?
Michael Bonacker: Skitouren bieten eine ideale Kombination aus anspruchsvollem Sport und perfektem Naturerlebnis und Stille.
Wie kamen Sie dazu?
Über das Skifahren abseits der Piste – irgendwann waren die Hänge alle zerfahren, und ich war auf der Suche nach frischem Pulverschnee.
Welche andere Sportart würden Sie gern beherrschen? Und warum?
Klettern, weil man im Sommer keine Skitouren gehen kann.
Gibt es einen Sportprofi, mit dem Sie gern tauschen würden? Und warum?
Nein, Sport soll für mich ein Ausgleich für meine berufliche Tätigkeit sein, und ich möchte das nicht professionell machen (müssen).
Wie halten Sie sich heute fit?
Nordic Walking, Krafttraining und Stretching – alles mehrmals die Woche.
Haben Sie einen Trainer, oder sind Sie Autodidakt?
Ich lasse mich gern von professionellen Trainern beraten – und motivieren.
Welche Arbeit lassen Sie liegen, um lieber Sport zu machen?
Jede, während der Zeiten, die ich für Sport reserviert habe, und am Wochenende.
Und wenn gar keine Zeit bleibt?
Ich habe schon bessere Ausreden gehört.
Ihr größter Erfolg?
Am Matterhorn an der Solvay-Hütte umzukehren, als ich merkte, dass mir die Kraft für den Gipfel fehlt.
Ihre größte Niederlage?
Das Matterhorn (noch) nicht bestiegen zu haben.
Sind Sie ein guter Verlierer?
Nein.
Ihr nächstes Ziel?
Von Salzburg nach Triest mit meiner Frau.
Haben Sie ein Vorbild?
Ja: Reinhold Messner und Herbert Henzler haben mich vor 30 Jahren nachhaltig mit ihrer Begeisterung für die Berge angesteckt.
Was lehren Skitouren fürs Leben?
Sehr viel: die Bedeutung von Ausdauer, Training und Risikobereitschaft, aber auch Vorsicht.
Welche sportliche Eigenschaft fürchten Sie an Ihren Konkurrenten am stärksten?
Ich betrachte meine Kollegen nicht in erster Linie als Konkurrenten, aber viele geben zu früh auf und begnügen sich mit dem zweitbesten Ergebnis.
Und welche schätzen Sie am meisten (ebenfalls im beruflichen Umfeld)?
Teamgeist und Kameradschaft.
Vor welcher sportlichen Leistung haben Sie den größten Respekt?
Free-Solo-Klettern: die Summe aus körperlichen und psychischen Herausforderungen ist jenseits meiner Vorstellungskraft.
Ihr Motto?
Carpe diem.