Lautsprecher für kinoreifen Digitalsound gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle. Mittlerweile sehen einige der Boxen sogar recht gut aus. Und selbst der schon immer diskrete Kopfhörer umzingelt die Ohren in Cinemaqualität.
Hamburg - Raumklang in Kinoqualität für das Wohnzimmer ist mittlerweile kein Luxus mehr - wenn man vielleicht von der 192 Lautsprecher umfassenden Neuentwicklung vom Fraunhofer Institut absieht. Auch deutlich weniger Aufwand lässt sich hören. Und teilweise auch sehen. Denn viele Boxen, die auf der IFA vorgestellt wurden, brauchen nicht mehr in die hinterste Ecke des Wohnzimmers versteckt werden.
So ist es der dänischen Firma Jambo mit dem 5.1-Heimkinosystem "A325PDD" gelungen selbst den üblicherweise ansehnlichen Subwoofer in ein kleidsames Äußeres zu stecken. Wahlweise werden, ganz klassisch, die schwarzen Frontgitter aufgesteckt oder in nacktem Silber gehalten. Ohne die Blenden kommt das aus fünf Speakern bestehende System etwas kühler daher. Wer es etwas auffälliger mag, bekommt mit dem "A355PDD" die Boxen in höherer Ausführung. Der Leistung ist es egal, beide Sets leisten 80 Watt.
Fühlen und hören verspricht der Boxenhersteller Magnat Audiovox mit dem 1000 Watt starken Modell "Omega 530". In jugendzimmerfarbenen Schwarz/Beige gehalten, ist zugegebenermaßen dann aber nicht mehr viel anderes zu hören als der Basslautsprecher. Dafür lässt sich der neue Feind aller Nachbarn mit einem Durchmesser von 53 Zentimetern auch als Abstelltischchen benutzen - zum stolzen Preis in Höhe von 2000 Euro.
Ein richtig wuchtiges Loch ins Portemonnaie reißt das Topmodell "PSDP-1" vom Unterhaltungselektronikhersteller Pioneer. Für 40.000 Euro bekommen Audiophile 254 Minilautsprecher, untergebracht in einem 15 Zentimeter tiefen Gehäuse, das zwar schick anmutet, aber auch irgendwie an einen Heizkörper erinnert. Laut Pioneer sollen sich die Reflexionen dem jeweiligen Raum anpassen und beim Hörer den Eindruck erwecken, dass der Sound aus jeder Ecke des Raumes kommt. Die Zuhörer also regelrecht umzingelt. Auch der Verstärker ist in der Box untergebracht.
Umzingelt werden Ohren auch vom Philips "SBC-HP 1500". Was jedoch weniger an einer ausgeklügelten Technik liegt, sondern vielmehr daran, dass es sich dabei um einen Kopfhörer handelt - Homecinema-Kopfhörer versteht sich.
Denn die neueste Generation der akustischen Ohrenwärmer wird von einem Receiver unterstützt, der den klassischen 5.1-Dolby-Surround-Sound eines Boxensystems für Kopfhörer umwandelt. Die so genannte "Head Related Transfer Function" zeichnet sich dafür verantwortlich. Während das Philips-Modell noch ein Kabel benötigt, gibt es den Pioneer "SE-DIR 1000" als drahtlosen Funkkopfhörer.