Videorecorder sind out, Festplattenspeicher sind in. Auf der IFA werden die ersten Geräte mit Speicherkapazität bis zu 200 Stunden gezeigt: ein Beispiel von der Firma Metz.
Düsseldorf - "Es ist das Ende der klassischen Videorecorder", sagen Fachleute. DVD-Recorder und Festplattenreceiver halten ihren Einzug in die deutschen Wohnzimmer. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) werden verschiedenste Unternehmen wie Sharp, Panasonic oder Thomson ihre neuesten Entwicklungen zeigen. Das Traditionsunternehmen Metz präsentiert auf der IFA sein Produkt-Highlight: ein TV-Gerät mit Festplattenspeicher, der bis zu 200 Stunden Programm aufzeichnen können soll.
Ausgerüstet ist der integrierte Recorder mit einer so genannten Timeshift-Funktion. Dadurch lässt sich beispielsweise ein Fußballspiel aufnehmen. Schaltet man den Fernseher zu spät ein, ermöglicht die Technik es, das Spiel von Beginn an anzuschauen - nur zeitlich versetzt und während das Gerät die Sendung noch aufnimmt.
Glotzen am PC
PC-Fans können sich Funktionen wie Fernsehen und Timeshift übrigens auch in ihren Rechner holen und so ganz auf das TV-Gerät verzichten. Mit Hilfe von MPEG-Software können herkömmliche TV-Karten den Computer für weniger als 200 Euro zum Timeshift-fähigen Videorecorder hochrüsten. Derartige PC-Karten gibt es zum Beispiel von Terratec und Pinnacle.
Der TV-Enthusiast benötigt allerdings neben Bastelgeschick auch Geduld beim Integrieren der Karten in seinen Rechner und muss sich außerdem mit einer nicht immer optimalen Bildqualität zufrieden geben. Wer sich diese Arbeit sparen und trotzdem auf den heimischen Fernseher verzichten will, für den gibt es Komplettsysteme.
So offeriert beispielsweise der Hamburger Anbieter Nordcomp mit "Hermes DMR-HS8" einen Festplattenrecorder auf PC-Basis. Ein wirkliches Schnäppchen ist der Allrounder allerdings nicht, da er immerhin fast 1400 Euro kostet.
Fazit: Wer ausschließlich Wert auf besonders komfortables Fernsehen und Aufzeichnen der Filme und Sendungen legt, der ist mit einem TV-Recorder am besten bedient. Für Anwender, die zusätzlich auch einen PC nutzen wollen, ist ein Zwitter aus FestplattenRecorder und PC eine gute Alternative. Der Umbau des PCs lohnt sich jedoch nur für echte Technikfans und Bastler, die sich einen Zusatznutzen für ihren Rechner wünschen.