Niederlage vor Gericht Kim Dotcoms Auslieferung in die USA rückt näher

Wegen der angeblich größten Urheberrechtsverletzung der Geschichte fordern die USA seit Jahren von Neuseeland die Auslieferung von Kim Dotcom. Der deutsche Internetunternehmer und Megaupload-Gründer hält das für einen Rachefeldzug - doch vor Gericht erlitt er jetzt eine Niederlage.
Kim Dotcom auf seinem Anwesen in Auckland: Bei einer Auslieferung und Verurteilung in den USA drohen Kim bis zu 20 Jahre Haft

Kim Dotcom auf seinem Anwesen in Auckland: Bei einer Auslieferung und Verurteilung in den USA drohen Kim bis zu 20 Jahre Haft

Foto:

REUTERS

Im Kampf gegen seine drohende Auslieferung an die USA hat der aus Deutschland stammende Internetunternehmer Kim Dotcom (47) eine weitere Niederlage erlitten. Das Oberste Gericht Neuseelands wies die Berufung Dotcoms am Dienstag ab. Entgegen seiner Darstellung sei der Unternehmer nicht Opfer eines Fehlurteils, urteilte das Gericht in Wellington.

Die US-Behörden werfen Dotcom massive Urheberrechtsverletzungen, Betrug und Geldwäsche vor. Er selbst weist alle Vorwürfe zurück und wirft den US-Behörden vor, im Namen der einflussreichen Filmindustrie in Hollywood einen Rachefeldzug gegen ihn zu führen. Bei einer Auslieferung und Verurteilung in den USA drohen ihm und zwei Mitangeklagten bis zu 20 Jahre Haft.

Dotcom hatte im Jahr 2005 die Onlineplattform Megaupload gegründet, auf der Internetnutzer Dateien kostenlos hoch- und herunterladen konnten. Das US-Justizministerium wirft ihm und drei weiteren Betreibern vor, die Seite ausdrücklich als Tauschbörse für urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Filme, Fernsehprogramme und andere Dateien eingerichtet zu haben.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das US-Bundespolizei FBI stuft Dotcoms Aktivitäten als größten Fall von Urheberrechtsverletzung in der US-Geschichte ein. Megaupload erzielte demnach einen Gewinn von 175 Millionen Dollar, der Schaden soll sich auf mindestens 500 Millionen Dollar belaufen.

Im Januar 2012 schalteten die US-Behörden Megaupload ab, neuseeländische Polizisten durchsuchten auf US-Antrag Dotcoms Anwesen in Auckland, beschlagnahmten Kunstwerke und mehrere Luxusautos und nahmen Dotcom fest. Seitdem wehrt er sich gegen seine Auslieferung.

cr/afp
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren