Feine Flaschen: Der Rekordwhisky
Foto: Le ClosShopping am Flughafen kann schon mal ins Geld gehen - auch wenn die Läden mit vermeintlich günstigen Preisen vor allem für Spirituosen werben. Ein anonymer Sammler hat am Flughafen Dubai beim Spirituosenhändler Le Clos 1,2 Millionen US-Dollar für zwei Flaschen Whisky ausgegeben, wie die Tageszeitung "Die Welt" berichtete.
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Der Weltrekordpreis ist allerdings nicht ausschließlich dem Inhalt der Flaschen geschuldet. Wertvoll ist vor allem das Design der beiden Flaschen des seltenen, 1986 abgefüllten Single Malt Whisky Macallan 1926. Insgesamt wurden von dem in Sherry-Eichenfässern gereiften Whisky nur 40 Flaschen produziert - und je zwölf wurden von von den Pop-Art-Künstlern Sir Peter Blake und Valerio Adami gestaltet. Blake war unter anderem Mitgestalter des Beatles-Albums "Sgt Pepper's Lonely Hearts Club Band".
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Die Flaschen waren vor 32 Jahren zunächst für je 20.000 britische Pfund an ausgewählte Kunden verkauft worden; zuletzt ging eine der Flaschen 2007 beim Auktionshaus Christie's für 75.000 US-Dollar an einen neuen Besitzer. Die schottische Destillerie Macallan hielt schon bisher den Rekord für den teuersten Whisky: 2014 wurde eine Flasche Macallan M Imperiale bei Sotheby's Hong Kong für 628.000 US-Dollar verkauft (allerdings war das ein Sechs-Liter-Gebinde).
Der Spirituosenhändler zitiert Geoff Kirk, der bei Macallan den beneidenswerten Jobtitel "Director of Prestige" trägt: "Dies ist ein ikonischer Verkauf, der weltweit viele Jahre in Erinnerung bleiben wird. Es ist unglaublich selten, dass The Macallan 1926 zum Verkauf steht." Laut Informationen der "Welt" sollen in wenigen Wochen bei Bonhams im Hongkong allerdings schon die nächsten beiden Flaschen einen neuen Besitzer finden - der Schätzpreis dafür liegt bei je rund einer halben Million US-Dollar.
Der Londoner Luxusimmobilienmakler Knight Frank errechnet in Kooperation mit Experten aus verschiedenen Fachrichtungen jährlich seinen Luxury Investment Index, der einen Vergleich der Renditen verschiedener exotischer Geldanlagen ermöglicht. Aktuell stehen auf dem Index chinesische Keramiken nicht gut da. Deren Wertverlust 2017 betrug laut Knight Frank 5 Prozent, nachdem sie im Vorjahr bereits um 14 Prozent nachgegeben hatten. Über zehn Jahr kommen Tassen, Vasen und ähnliches aus Fernost damit auf eine Wertentwicklung von enttäuschenden minus 3 Prozent, der zweitschlechteste Wert aller von Knight Frank beleuchteten Anlagegüter.
Am schlechtesten von allen alternativen Geldanlagen schnitten laut Knight Frank über einen Zeitraum von zehn Jahren Möbel ab. Deren Preise fielen in dem Zeitraum um 32 Prozent. Auch 2017 ging es der Untersuchung zufolge mit den Möbelpreisen um 1 Prozent abwärts.
Die Preise für farbige Diamanten stagnierten laut Knight Frank im vergangenen Jahr. Auf Sicht von zehn Jahren verbuchen sie allerdings ein Plus von 70 Prozent.
Auch bei Briefmarken gab es im vergangenen Jahr der Studie zufolge kaum Preisveränderungen (plus 1 Prozent). Die Performance über zehn Jahre kann sich mit 103 Prozent allerdings sehen lassen.
Bemerkenswert ist die Entwicklung bei klassischen Automobilen wie diesem 1962er Ferrari 250 GTO. Die heiße Phase der Preisaufschwünge haben die Oldtimer offenbar hinter sich, Knight Frank ermittelte für 2017 nur noch ein Plus von mageren 2 Prozent in der Betrachtung des Gesamtmarktes. In den vergangenen Jahren hat sich allerdings kaum eine andere exotische Anlageklasse so gut entwickelt wie diese: Über zehn Jahre beträgt der Wertzuwachs noch immer 334 Prozent, so die Analyse.
Auch der Kauf von Schmuck kann sich lohnen: Laut Knight Frank stiegen die Preise im vergangenen Jahr um 4 Prozent und damit im nahezu gleichen Tempo wie im Vorjahr (3 Prozent). Über zehn Jahre summiert sich die Performance damit auf 138 Prozent.
In ähnlicher Größenordnung bewegen sich seltene Münzen: 2017 legten sie im Wert um 4 Prozent zu, nachdem es 2016 bereits im 6 Prozent nach oben gegangen war. Über zehn Jahre macht das ein Plus von immerhin 182 Prozent.
Uhren stehen dagegen nicht ganz so gut da. Zwar ging es 2017 mit den Preisen um 5 Prozent ebenfalls aufwärts. Über zehn Jahre betrachtet beträgt das Plus jedoch vergleichsweise bescheidene 69 Prozent, so Knight Frank. Wie bei den anderen exotischen Gütern muss zudem auch in diesem Fall beachtet werden: Nur, wer das richtige Objekt gewählt hat (Marke, Herkunft, Zustand etc.), kann tatsächlich auf den erwünschten Wertzuwachs hoffen. Der Kauf erfordert daher einiges an Expertise.
Das gilt auch für exklusive Weine. 2017 konnten sie im Preis nochmals um 11 Prozent zulegen, nachdem es 2016 schon um ordentliche 24 Prozent aufwärts gegangen war. Mit 192 Prozent Wertzuwachs über zehn Jahre gehören Weine damit weiterhin zu den lukrativsten Geldanlagen im Bereich Liebhaberei - wie gesagt: bei richtiger Auswahl.
Besonders stark performte der Übersicht zufolge, die Knight Frank aktuell in seinem jährlichen Wealth Report veröffentlicht hat, Kunst. Um sage und schreibe 21 Prozent stieg das Preisniveau am Kunstmarkt im vergangenen Jahr, so die Experten. Über zehn Jahre beträgt das Plus allerdings lediglich 78 Prozent.
Besonders stark performte der Übersicht zufolge, die Knight Frank aktuell in seinem jährlichen Wealth Report veröffentlicht hat, Kunst. Um sage und schreibe 21 Prozent stieg das Preisniveau am Kunstmarkt im vergangenen Jahr, so die Experten. Über zehn Jahre beträgt das Plus allerdings lediglich 78 Prozent.
Foto: STR/ AFP