Sport für Führungskräfte Turn Dich schlau

Und durchziehen: Liegestützen mögen eine altmodische`Übung sein. Doch sie erfüllen ihren Zweck
Foto: A9999 Db British Military Fitness LtD/ dpamm: Eigentlich wussten schon die alten Römer um das Zusammenspiel des gesunden Körpers und des gesunden Geistes - was hat sich seitdem geändert?
Adlkofer: Heute gibt es vielfältige wissenschaftliche Beweise dafür. Und dennoch nutzen viel zu wenige Menschen dieses Wissen für ihren Alltag. Die meisten bewegen sich nicht genug. Damit lassen sie auch die positive Wirkung des Körpertrainings auf das Gehirn ungenutzt. Heute weiß man, dass in Kombination mit ausgewählten kognitiven Übungen der Effekt auf das Gedächtnis, die Kreativität, Flexibilität und die Aufmerksamkeit noch verstärkt werden kann.
mm: Verraten Sie uns - was ist eine "gehirngerechte Motivation"?
Adlkofer: Motivation kann nicht erzwungen und von außen diktiert werden. Sie kann gefördert werden, durch klar definierte Ziele, die eine persönliche Bedeutung für uns haben und die wir uns mental vorstellen können. Gehirngerecht ist es dann, wenn wir uns an diesen Zielen orientieren, diese aktiv angehen und auf dem Weg dorthin erste Erfolge verbuchen. Dann springt das innere Belohnungssystem an: Endorphine werden ausgeschüttet, das macht glücklich und motiviert weiterzumachen.
mm: Gibt es dabei Unterschiede zwischen Entscheidern und dem Rest?
Adlkofer: Entscheider erklimmen gerne neue Hürden und sind bereit, Risiken einzugehen. Sie verfügen oft über ein längeres Durchhaltevermögen und eine höhere Frustrationsgrenze. Die mentale Vorstellung von dem, was sie (für sich) erreichen wollen, ist stark genug, um auch in schwierigen Zeiten den Fokus darauf zu bewahren, zu priorisieren oder neue Lösungen für die Zielerreichung zu finden. Das unterscheidet sie von dem Rest.
mm: Welche Rolle spielt die Zeit bei dem Training - je höher die Position auf der Karriereleiter, umso enger gemeinhin das Zeitfenster.
Adlkofer: Effektiv trainieren heißt gezielt und individuell vorgehen. Mit einem Personal Trainer können auch enge Zeitfenster gut genutzt werden. Die investierte Zeit zahlt sich mehrfach aus. Wer gleichzeitig den Kopf trainieren möchte, macht das mei:do-Training. Damit werden auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns auf unterhaltsame Weise gefördert und die Bereiche, die im Arbeitsalltag nicht so stark genutzt werden, zusätzlich aktiviert.
mm: Gibt es Naturtalente für dieses Gleichgewicht? Und auf der anderen Seite besonders schwierige Fälle, wie den hauptberuflichen Hektiker?
Adlkofer: Ja, es gibt Extreme auf jeder Seite, so wie es auch ganz unterschiedliche Charaktere gibt. Die meisten Menschen befinden sich in der Mitte. Viele haben es verlernt, das innere Gleichgewicht zu bewahren, besonders dann wenn es hektisch wird. Einigen ist es auch nicht so wichtig. Doch für High Performance ist es die Basis. Die Möglichkeiten, dieses Gleichgewicht zu stärken, sind vielfältig.
mm: Wie nachhaltig kann so ein Anstoß sein, wie ihn ein Kurs liefert?
Adlkofer: Ein Kurs bringt auch das Gehirn in Bewegung. Die durch das Körpertraining entwickelten neuen Vernetzungen der Gehirnzellen werden durch das kombinierte kognitive Training gestärkt. Das macht das Training leichter und motiviert die Kursteilnehmer zusätzlich am Ball zu bleiben. Außerdem hilft ein Kurs, das Training fest einzuplanen und dadurch eine neue Routine zu entwickeln.
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