

Im Trainingslager mit Pepe Wietholz Influencer-Agent im Kite-Fieber
manager magazin: Herr Wietholz, warum ausgerechnet Kitesurfen?
Pepe Wietholz: Sobald der Schirm in der Luft ist, denke ich an nichts anderes mehr. Wenn ich nach drei bis vier Stunden aus dem Wasser komme, fühle ich mich wie nach einer langen Meditation.
Wie kamen Sie dazu?
Ich liebe alles, was mit Wasser zu tun hat, und habe mir oft Kite-Videos auf Youtube angeschaut. Leider hab ich es erst mit 32 Jahren selbst angefangen.
Für welchen Sport haben Sie als Jugendlicher gebrannt?
Für Inlineskates und Fußball.
Welche andere Sportart wü̈rden Sie gern beherrschen?
Paragliding steht auf meiner Liste. Ich habe aber drei kleine Kinder, meine Frau macht sich schon beim Kiten Sorgen um mich ...
Gibt es einen Sportprofi, mit dem Sie gern tauschen wü̈rden?
Ich wü̈rde gern einmal bei Kite-Profi Reno Romeu im Kopf stecken, wenn er in 20 Meter Höhe über kleine Inseln in der Karibik springt. Oder den Jesus Walk beherrschen: Man nimmt das Brett in die Hand und läuft 30 bis 40 Meter ü̈ber das Wasser. Das muss magisch sein.
Haben Sie einen Trainer, oder sind Sie Autodidakt?
Ich habe mir nach einem dreitägigen Kurs direkt das Equipment besorgt und übe seither in jeder freien Minute allein.
Welche Arbeit lassen Sie liegen, um lieber Sport zu machen?
Keine: Nur durch diese Auszeiten schaffe ich meine Arbeit.
Ihr größter Erfolg?
Es gab eine Situation im Januar bei Schneesturm. Mein Schirm hatte sich verheddert und stieg nicht mehr hoch. Ich musste ihn abwerfen und fast einen Kilometer zum Strand schwimmen, bei einem Grad Wassertemperatur. Nach der Hälfte merkte ich: Es geht nichts mehr. Zum Glü̈ck kam ein anderer Kiter, an den ich mich hängen konnte. Ich war komplett fertig. Aber eine Woche später wieder auf dem Wasser.
Ihre größte Niederlage?
Definitiv mein Hörsturz 2019: Damals und auch lange davor habe ich unglaublich viel falsch gemacht. In Hinblick auf meine persönliche Resilienz, privat und beruflich.
Sind Sie ein guter Verlierer?
Wenn mir das Spiel sehr wichtig ist, bin ich definitiv ein schlechter Verlierer.
Ihr nächstes Ziel?
Ein wegen Corona verschobener Roadtrip mit einem Freund: zehn Tage, zehn Kitespots. Nachts durchfahren und morgens am Strand aufwachen und ab aufs Wasser.
Was lehrt Kitesurfen fü̈rs Leben?
Wie unfassbar gut man in Extremsituationen funktioniert. Dass man sich immer auf sich selbst verlassen kann. Der Spruch ist wahr: Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen zu surfen.