

Möve Airy im Fahrtest So fährt sich das Premium-E-Bike mit Heckantrieb
Mit dem Einzug des neuen E-Bikes in das Fahrradhäuschen verkümmerte bei uns zu Hause die Kommunikationskultur. "Mama, bei dir piept es schon wieder", sagte mein ältester Sohn Henry (6). Der Satz wurde zum festen Bestandteil unserer täglichen Konversation. Und der Junge hat recht.
testet jeden Monat ein anderes Führungskraftfahrzeug. Diesmal schwingt sie sich auf das E-Bike Airy der Marke Möve.
Nicht, dass sich mit dem E-Bike etwas in meinem Kopf verschoben hätte. Radfahren soll ja ausgesprochen gut sein fürs Gehirn, für die Neubildung und Verknüpfung der Nervenzellen untereinander. Die schrillen, nervigen Laute sind das Ergebnis gut gemeinter Technik: Das Möve Airy besitzt eine Alarmanlage, wie wir sie vom Auto kennen, nur um ein Vielfaches empfindlicher. Immer wenn sich jemand im Abstellraum dem E-Bike nähert, meldet das Fahrrad sich lautstark, um Diebe abzuschrecken. Zeitgleich setzt es eine Meldung auf mein Handy ab. In einem fahrradbegeisterten Mehrfamilienhaus kann das zu einem Dauerkonzert werden. Piep, piep, piep.

Möve Airy
Das Airy will geschützt sein, denn es macht was her. Ein schlichter mattschwarzer Rahmen, von dem sich die roten Bremsleitungen optisch absetzen, während sich der 250-Wh-Akku im Rahmen versteckt, das Fahrrad gehört zur Gruppe der sogenannten Inkognito-E-Bikes. Ein als Trinkflasche getarnter 208-Wh-Akku schafft eine Verlängerung der Reichweite auf bis zu 120 Kilometer. Dazu kommt ein leichter Heckmotor des Automobilzulieferers Mahle, der lautlos seine Arbeit verrichtet und damit das Standard-Bosch-Mittelmotoraggregat schlägt.
Ebikemotion X35+ Nabenmotor von Mahle mit 250 Watt Dauerleistung
40 Nm Drehmoment am Hinterrad und Gates-Carbon-Zahnriemen
Nabe vorn: Shimano XT
Rahmen: Möve EN AW 7020 Aluminium, made in Europe
Alles an dem Airy ist premium, etwa die Fahrradschaltung von Pinion oder die Beleuchtung von Supernova mit Fernlicht. Wer einen Dynamo sucht oder einen Schaltknopf an der Lampe, outet sich als Fahrradgestriger – so wie ich. Ein langer Druck auf den Zentralschalter im Fahrradrahmen reicht, um das Licht anzuschalten.
Das Coolste am Airy, dessen Hersteller im thüringischen Mühlhausen sitzt, ist aber das Fahren. Manche E-Bikes sind so schwer, dass sie sich ohne elektrischen Rückenwind aus dem Akku kaum bewegen lassen. Das Airy fährt selbst mit bloßer Pedalkraft richtig gut. Und das ist am Ende unter den Radfahrern immer noch die härteste Währung.