Lauf-Apps im Test So bleiben Läufer auf dem Laufenden

App dafür: i.Run ist eine von zehn Lauf-Apps, die manager magazin online ausprobiert hat
Hamburg - Es gibt Features, ohne die kommt keine Lauf-App aus. Etwa die Messung von Zeit, Geschwindigkeit, Distanz, Pace und Kalorienverbrauch. Manche Apps können auch nur das, kosten aber trotzdem Geld. Andere haben noch viel mehr an Bord - und das alles für lau.
Ganz sicher ist es aber auch eine Typenfrage, welche App für wen geeignet ist. Unser Autor ist Freizeitläufer, dem es vor allem um den Spaß an der Sache geht. Hier die Kriterien für unseren App-Test:
Was geht app: Wie heißt die App, was kostet sie?
App dafür: Der Test. Was kann die App, was nicht?
Appgefahren: Unterscheidet sich die App mit besonderen Features von der Konkurrenz?
Die Apprechnung: Das Fazit.
Übrigens: Getestet haben wir mit einem iPhone. Die meisten Apps sind aber auch für Android verfügbar. Viel Spaß mit dem Lauf-App-Test von manager magazin online!
SportScheck Laufsport: Werbung mit GPS

SportScheck Laufsport: Olympiasieger Nils Schumann gibt Trainingstipps, SportScheck Kaufempfehlungen
Was geht app: Sportscheck, Sport-Einzelhändler und Otto-Konzerntochter, bietet eine kostenlose Lauf-App an: "SportScheck Laufsport".
App dafür: SportScheck Laufsport misst Geschwindigkeit, Distanz, Pace und zählt die verbrannten Kalorien. Da die App aber weder Gewicht und Größe noch Geschlecht abfragt, sind die Kalorienangaben ungenau. Das GPS arbeitet ordentlich, auch auf dem Land. Die Karte ist übersichtlich. Eine Audio-Ansage gibt es aber nicht. Die Läufe lassen sich speichern und bei Facebook teilen.
Appgefahren: Mit der Laufsport-App lässt sich auch ein individuelles Training absolvieren, je nach persönlichem Ziel. Der Event-Kalender liefert Termine für kommende Sportveranstaltungen, bei denen man zeigen kann, wofür man trainiert hat. Dazu gibt's Tipps von Olympiasieger Nils Schumann. Und natürlich darf bei SportScheck eine ausgiebige Beratung zur richtigen Sportausrüstung nicht fehlen - mit direkter Anbindung zum Online-Shop.
Die Apprechnung: App mit grundlegenden Features für werberesistente Sparfüchse. Es geht auch deutlich teurer.
iRun: Wenig App für viel Geld

i.Run: Das Design ist aufgeräumt, aber altbacken
Was geht app: i.Run kostet stolze 8,99 Euro. Damit ist sie die teuerste App in diesem Test.
App dafür: Die Funktionen sind standardmäßig: i.Run misst Zeit, Geschwindigkeit, Pace und Kalorienverbrauch. Auch hier arbeitet das GPS ordentlich. Die Läufe lassen sich speichern. Das war's dann auch schon.
Appgefahren: Oder sagen wir doch lieber: abgehoben - das ist bei i.Run einzig der Preis.
Die Apprechnung: Wenig App für viel Geld. Aber im Dickicht der Lauf-Apps mit ihren mitunter unnötigen Funktionen könnte weniger für manchen Jogger auch mehr sein. Trotzdem der Tipp: Das gibt's auch für lau.
Sportics/MySportics: Bloß kein Schnickschnack

Sportics/MySportics: Eine Umgebungskarte sucht man hier vergebens
Was geht app: Wer die Fitness-App "Sportics" (5,49 Euro) herunterladen will, findet den Hinweis: "Diese Version läuft nicht stabil unter iOS 5. Wir empfehlen daher MySportics zu laden. Die App ist kostenlos." Also testen wir beide.
App dafür: Sportics ist puristisch. Distanz, Zeit und Pace - mehr zeigt das Display nicht an. Immerhin: In den Zwischenergebnissen kann man auch den Kalorienverbrauch sehen. Das Programm verfügt zudem über Audio-Signale, die nach einer bestimmten Zeit oder Distanz abgespielt werden. "MySportics", die kostenlose App für iOS5-Nutzer, kommt gänzlich ohne Ansagen aus. Eine Umgebungskarte sucht man bei beiden vergebens.
Appgefahren: Im Internet können Nutzer Tagebuch führen und ihre Ergebnisse auswerten - die Datenübertragung funktioniert automatisch. Das ist Technik, die begeistert.
Die Apprechnung: Puristen könnte Sportics gefallen. Für 5,49 Euro bekommt man allerdings auch schon ausgefeiltere Programme. MySportics sollten nur Jogger downloaden, die während des Laufens nicht gestört werden wollen.
Endomondo: Übersichtlich, aber blechern

Endomondo: Klar strukturiert, doch die Karte ist zu klein
Was geht app: Endomondo Sports Tracker gibt es kostenlos und in der Pro-Version für 4,49 Euro. "Es ist Zeit, Deine Endorphine freizusetzen", wirbt das Unternehmen. Dann wollen wir mal.
App dafür: In der Free-Version bietet Endomondo alle Standardfunktionen: Messung von Zeit, Distanz und Pace, Kalorienverbrauch, sogar Höchstgeschwindigkeit. Die GPS-Karte ist ein wenig zu klein, um wirklich Orientierung zu bieten. Und die Ansage enttäuscht durchweg: Sie klingt blechern wie aus einer Dose.
Appgefahren: Die Pro-Version lohnt. Hier zeichnet Endomondo Grafiken zur Auswertung und bietet sogar Intervallprogramme. Das Training von Freunden lässt sich in Echtzeit verfolgen und kommentieren. Und mit Zubehör können Cardio-Fans ihre Herzfrequenz messen und aufzeichnen.
Die Apprechnung: Trotz der Features eine ausbaufähige App.
Runmeter: Mächtig viele Möglichkeiten

Runmeter: Gut orientiert dank großer Karte
Was geht app: Runmeter kostet 4,49 Euro.
App dafür: Alle Standard-Features sind an Bord und leicht zugänglich, die Karte ist groß und das GPS arbeitet ordentlich. Kompliziert wird es erst, wenn man Einstellungen ändern will. Dann kann man sich schon einmal in den Möglichkeiten verlieren. Ein Ärgernis ist die Ansage: Sie ist oft falsch betont und holprig. Immerhin: Alternative Stimmen gibt's gegen Aufpreis. Und die Musik wird direkt von der App integriert.
Appgefahren: Runmeter hat einen ganzen Sack voll weiterer Möglichkeiten: So lassen sich persönliche Ziele mittels Trainingsplänen erreichen. Zudem kann man gegen die eigenen Zeiten antreten - visualisiert als virtueller Gegner, der sogar auf der Karte angezeigt wird. Da wird der Waldlauf zum Wettbewerb.
Die Apprechnung: Eine mächtige App, die viel will und manchmal daran scheitert.
iRunner: Dankbare Lauf-App

iRunner: Die App bietet visualisierte Auswertung für lau
Was geht app: iRunner ist kostenlos und gewinnt auf Anhieb Sympathiepunkte: "Thank you for giving us a try", grüßt das Programm. Gern geschehen!
App dafür: Der Countdown zählt runter: "Five, four, three, two, one" - richtig gehört, iRunner spricht Englisch. Wem das nichts ausmacht, und wer das Metrische System in den Einstellungen findet, dem bietet die App alles, was ein Läufer braucht: Zeit, Distanz, Geschwindigkeit, Pace und Kalorienverbrauch. Die GPS-Karte funktioniert einwandfrei. Der iPod ist in die App integriert.
Appgefahren: Mit Zubehör ermöglicht die iCardio-App das Messen der Herzfrequenz beim Laufen.
Die Apprechnung: Alles super - und das kostenlos!
RunKeeper: Charming Personal Trainer

Runkeeper: Pace als Balkengrafik - das motiviert
Was geht app: Auch RunKeeper ist kostenlos. Und auf Englisch.
App dafür: Nach dem Einstellen von Gewicht, Größe und Geschlecht zeigt RunKeeper alle Standard-Daten. Pace kommt als Balkengrafik daher, was zusätzlich anspornt. Die englische Stimme klingt sympathisch und natürlich - es ist die beste überhaupt in diesem Test. Auch Musik ist bei RunKeeper eingebunden und beginnt mit dem Laufen. Nur ausschalten lässt sie sich nicht über die App. Also am besten nicht mehr aufhören mit dem Training!
Appgefahren: Motivation bietet das "Leaderbord": eine Hitliste der Läufer, die am aktivsten sind.
Die Apprechnung: Gute kostenlose App, die ähnlich wie iRunner einzig durch die englische Sprache für manche unbrauchbar sein könnte.
Nike+ Running: Powersongs mit Registrierzwang

Nike+ Running: Die Geschwindigkeit wird farblich auf der Strecke markiert
Was geht app: Nike+ Running ist die Lauf-App des Sportschuhherstellers und kostenlos. Befürchtungen, es könne sich vornehmlich um Werbung handeln, entkräftet Nike sogleich: "Sensoren und Produkte sind nicht notwendig." Na, dann los!
App dafür: Nike+ Running ist die einzige App, bei der eine Registrierung unvermeidlich ist. Durchmogeln klappt nicht. Daher ist auch ein spontanes Loslaufen nicht möglich. Erst müssen persönliche Daten eingegeben, ein Nutzername gewählt und ein Passwort vergeben werden. Und was für ein Passwort! Nike fordert Groß- und Kleinschreibung sowie Zahlen. Das ist gut für die Datensicherheit, aber schlecht für den ersten Eindruck. Dafür ist die Performance gut: Die Standard-Daten sind vorhaben, Ansagen umfassend.
Appgefahren: Nike+ Running bietet eine Tour, die die Features der App erklärt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Powersong festzulegen. Auf den Karten sind die verschiedenen Lauftempo-Zonen unterschiedlich koloriert. Der ertönt auf Tastendruck - und dann geht's richtig ab. Motivierend wirkt auch ein Applaus, den Freunde über Facebook auf den Kopfhörer senden können. Kann aber auch mal erschrecken, so ein spontanes Klatschkonzert.
Die Apprechnung: Kostenlose App mit vielen Extras und umfassenden Möglichkeiten zum Austausch. Das ist aber auch so gewollt - Stichwort Registrierzwang.
MiCoach: Warnt, wenn die Sohlen durch sind

MiCoach von Adidas: Hier spielt das Schuhwerk naturgemäß eine Rolle
Was geht app: Was Nike kann, können wir schon lange, müssen sie sich in Herzogenaurach gedacht haben. MiCoach, die Lauf-App von Adidas, ist ebenfalls kostenlos.
App dafür: Im Unterschied zum Wettbewerber Nike hat Adidas einen Gastzugang eingerichtet. Läufer, die das soziale Netzwerken nicht mitmachen wollen, müssen es nicht. Die App misst die Standard-Daten. Die Karte funktioniert ordentlich. Einzig die Ansage ist äußerst träge.
Appgefahren: Auch hier gibt es eine Tour, die die Features erklärt. Wer MiCoach synchronisiert, erhält die Auswertung seiner Trainingsergebnisse. Und als besonderer Service gibt Adidas einem Bescheid, wenn die Schuhe abgewetzt sind.
Die Apprechnung: Brauchbare App, die aber an der trägen Stimme scheitert.
Runtastic: Spart nicht an Lob

Runtasic: Die grafische Auswertung ist ein wenig unübersichtlich
Was geht app: Runtastic ist eine der meistgeladenen Fitness-Apps. Neben der Free-Version gibt es Runtastic Pro für 4,49 Euro.
App dafür: Im iPhone-Display zeigt Runtastic alle wichtigten Standard-Daten wie Zeit, Tempo und Pace. Wer nicht ständig auf den Bildschirm schielen will, der kann die Ansage so konfigurieren, dass sie wahlweise nach Zeit oder Distanz Auskunft gibt. In der Pro-Version unterbricht Runtastic dazu sogar laufende Songs - das aber auch ziemlich rabiat. Mit der Karte ist Orientierung kein Problem.
Appgefahren: Wie bei Nike lässt sich auch bei Runtastic ein Powersong festlegen. Freunde können auch hier Applaus via Facebook senden. Die Möglichkeiten zur Auswertung nach dem Lauf sind vielfältig, aber etwas unübersichtlich. Mit Zubehör ist eine Messung der Herzfrequenz möglich.
Apprechnung: Runtastic macht Lust auf mehr. Die App meldet sich am Sonntag mit einer Nachricht: "Großartig! Schon zwei Aktivitäten diese Woche." Endlich jemand, der's bemerkt hat!