Dax schließt im Minus Impfstopp belastet die Börse

Dax-Kurve in Frankfurt: Der Dax bleibt auf Rekordkurs
Foto: Frank Rumpenhorst/ dpaAuf hohem Kursniveau haben die Dax-Anleger am Montag einen Gang zurückgeschaltet. Der deutsche Leitindex schloss 0,3 Prozent schwächer auf 14.461,42 Punkten. In der Vorwoche hatte er eine viertägige Rekordserie bis auf einen Höchststand von 14.595 Punkten hingelegt und ein Wochenplus von mehr als 4 Prozent verbucht. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es zum Wochenauftakt um 0,1 Prozent auf 31.813,59 Punkte hoch.
Dax
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial erreichte am Montag zunächst ein weiteres Rekordhoch, verlor dann aber an Schwung und stand zum europäischen Börsenschluss knapp im Minus. Zusammen mit den Sorgen vor einer dritten Coronavirus-Welle und negativen Nachrichten zum Impfstoff von Astrazeneca, dessen Verabreichung nun auch in Deutschland sowie in Frankreich und Italien vorübergehend gestoppt wurde, belastete dies den Markt.
Dax, Dow und Aktien auf einen Blick: Hier geht es zur Börsenseite
Zyklische Chemiewerte ließen am Montag Federn. Die Papiere von Covestro und der BASF sanken hinten im Dax um 3,15 beziehungsweise 2,81 Prozent. Allerdings eroberte mit Volkswagen auch ein zyklischer Wert die Index-Spitze, zurückzuführen letztlich auf Unternehmensnachrichten. So einigten sich die Wolfsburger mit dem Betriebsrat auf weitere Schritte zum Stellenabbau. Zudem kündigte der Autobauer am Montag an, in den kommenden Jahren ein Netz eigener Batteriezellfabriken aufzubauen.
Hellofresh-Aktien machten an der MDax-Spitze mit plus 4,85 Prozent ihrem Ruf als Pandemie-Gewinner wieder alle Ehre. Immer dann, wenn die Sorgen in der Corona-Krise größer werden, sind die Titel des Kochboxenanbieters für gewöhnlich stärker gefragt.
Unter starkem Verkaufsdruck mit einem Minus von mehr als 8 Prozent standen am SDax-Ende die Aktien von Hypoport. Der Finanzdienstleister will nach einem enttäuschend schwachen Vorjahresgeschäft im laufenden Jahr zwar höher hinaus, Analysten hatten aber einen noch stärkeren Zuwachs von Umsatz und operativem Gewinn erwartet.
Bitcoin fällt um 5000 Dollar
Bitcoin-Anleger bleiben weiter bullish: Am Sonntag hatte die Kryptowährung erstmals die runde Rekordmarke von 60.000 US-Dollar geknackt. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligte sich auf 55.900 Dollar, nachdem sie am Wochenende ein Rekordhoch von 61.780,63 Zählern erreicht hatte.
Bitcoin
Euro fällt leicht zurück
Der Euro fiel etwas zurück auf zuletzt 1,1923 US-Dollar.
USD/EUR
Ölpreise wieder unter Druck
Die Ölpreise gerieten nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck. Zuletzt wurde Rohöl der Nordseesorte Brent bei 68,76 US-Dollar je Barrel (159 Liter) gehandelt. Das waren 46 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) fiel um 38 Cent auf 65,22 Dollar.
Brent
Belastet wurden die Ölpreise durch einen gestiegen Dollar-Kurs. Rohöl wird in Dollar gehandelt. Ein steigender Dollar-Kurs macht Rohöl für Anleger als anderen Währungsräumen teurer und dämpft so die Nachfrage. Händler verwiesen zudem auf das zuletzt gestiegene Angebot an Rohöl. So waren zuletzt die Lagerstände an Rohöl in den USA zuletzt deutlich gestiegen.
Am Morgen hatten noch überraschend starke Konjunkturdaten aus China den Ölpreisen etwas Auftrieb verliehen. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist die Industrieproduktion in den ersten beiden Monaten des Jahres stark gestiegen. Auch Chinas Einzelhandel konnte sich in den ersten beiden Monaten weiter vom Corona-Einbruch ein Jahr zuvor erholen. Die aktuellen Zahlen zur Industrieproduktion verstärkten am Ölmarkt die Spekulation auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl in China.