Vergleich zum Vormonat
Zahl der Arbeitslosen im Oktober gesunken
Die zweite Corona-Welle rollt über Deutschland, aber an der Zahl der Arbeitslosen lässt sich das noch nicht festmachen. Im Vergleich zum Vormonat gingen sowohl Arbeitslosigkeit als auch Kurzarbeit zurück.
Arbeitslose Menschen vor einem Job Point in Berlin: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 556.000 gestiegen
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Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist ungeachtet steigender Corona-Infektionszahlen im Oktober vor allem saisonbedingt noch einmal zurückgegangen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vom Donnerstag waren im Oktober 2,76 Millionen Menschen arbeitslos, 87.000 weniger als noch im September, aber 556.000 mehr als im Oktober 2019. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum September um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.
"Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Oktober kräftig gesunken", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele (64). "Nach wie vor zeigen sich am Arbeitsmarkt aber deutliche Spuren der ersten Welle der Corona-Pandemie", betonte er. So liegt die Arbeitslosenzahl um 556.000 höher als im Vorjahresmonat.
Die Oktober-Statistik bildet jedoch bisher nicht die möglichen Auswirkungen der rasant gestiegenen Corona-Infektionszahlen von Mitte Oktober an ab. Der Stichtag für die Datenerhebung der Bundesagentur liegt jeweils etwa Mitte des Monats, der starke Anstieg des Infektionsgeschehens setzte großteils erst danach ein.
"Es hat keinen Jahrgang Corona gegeben"
Mit Blick auf die gerade beschlossenen neuen Maßnahmen im November sagte Scheele, diese entsprächen nicht einem Lockdown. Anders als im Frühjahr blieben Schulen und Kitas wie auch der Einzelhandel geöffnet. "Es wird zu einem Einbruch am Arbeitsmarkt führen, aber nicht zu einem Zusammenbruch", sagte Scheele. Die Bundesagentur hoffe, im Dezember an die positive Entwicklung im Oktober wieder anknüpfen zu können.
Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im Sommer weiter zurück gegangen. Nach Angaben der Bundesagentur hatten Betriebe im August für 2,58 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im April hatte die Zahl noch bei knapp sechs Millionen Menschen gelegen. Die Inanspruchnahme habe seitdem sukzessive abgenommen, teilte die Bundesagentur weiter mit. Von 1. bis 25. Oktober sei noch einmal für 96.000 Personen Kurzarbeit angezeigt worden. Erfahrungsgemäß erweist sich die tatsächliche Zahl der Kurzarbeiter aber meist als kleiner als die Zahl der Anzeigen.
Scheele zog auch eine positive Bilanz für den Start ins Ausbildungsjahr. "Es hat keinen Jahrgang Corona gegeben", sagte er. Rechnerisch habe es bis Ende September mehr betriebliche Lehrstellenangebote gegeben als gemeldete Bewerber. Für das kommende Jahr sehe es aber schwieriger aus, da die Angebote der Betriebe zögerlich seien. "Wir starten unter schwierigeren Bedingungen als im letzten Jahr", sagte Scheele. "Wer jetzt nicht ausbildet, guckt irgendwann in die Röhre."