Zur Stärkung der Mobilitätsdienste Volkswagen erwägt Rückkauf von Europcar

Volkswagen angeblich an Europcar interessiert
Foto: EuropcarDer Autobauer Volkswagen wirft Insidern zufolge ein Auge auf den mit der Wirtschaftsflaute ringenden Autovermieter Europcar. Die Wolfsburger erwägten eine Offerte für die Franzosen, wenngleich die Überlegungen noch in einem sehr frühen Stadium seien, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Dienstagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Auch andere Interessenten habe es schon gegeben, wobei ein Verkauf angesichts der Probleme durch die Corona-Krise für die Reisebranche schwierig sein könnte.
So hatten die Franzosen schon länger unter dem anstehende Brexit und der sich abkühlende Weltkonjunktur gelitten, bevor weltweite Reisebeschränkungen und Lockdowns in vielen Ländern der gesamtem Branche das Leben 2020 noch schwerer machten.
An der Börse ist Europcar aktuell nur noch rund 390 Millionen Euro wert. 2017 waren es noch bis zu rund 2,2 Milliarden Euro gewesen. Zum Vergleich: der deutsche Konkurrent Sixt bringt es aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 3 Milliarden Euro. Sixt hat sich allerdings jüngst wegen der Corona-Krise mit Hilfe der Staatsbank KfW eine 1,5 Milliarden Euro schwere Kreditlinie besorgt. Der US-Konkurrent Hertz hat in den USA Insolvenz angemeldet.
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Wie Sixt zur Mobilitätsplattform wurde
Sollte Volkswagen Europcar tatsächlich kaufen, etwa um das Geschäft mit Mobilitätsdiensten zu stärken, würde die einstige Tochter zurück in den Mutterkonzern kommen. VW hatte das Unternehmen 2006 an den französische Finanzinvestor Eurazeo veräußert. Damals lag der Verkaufspreis bei 3,3 Milliarden Euro.