Elon Musk: Hat der Tesla-Chef wieder zu viel versprochen?
Foto: Jae C. Hong/ APEs war ein beeindruckend schlechtes Quartal für Tesla: Mehr als 700 Millionen Dollar Verlust und deutlich weniger Auslieferungen als erwartet. Bis Anfang Juni brach die Aktie auf 180 Dollar ein. Dann versprach Konzernchef Elon Musk: Alles wird gut und Tesla bis zu 100.000 Elektroautos im zweiten Jahresviertel an die Kunden bringen. Mittlerweile steht die Aktie wieder bei rund 220 Dollar.
Alles gut, also?
Nicht nur Tesla-Fahrer auch viele Tesla-Aktionäre hängen nibelungentreu an den Worten von Elon Musk, hatten sich in der Vergangenheit ob der zahlreich gebrochenen Versprechen des streitbaren Managers nicht wirklich von ihm abgewandt. Ihre Loyalität allerdings könnte erneut auf die Probe gestellt werden:
Flüsterschätzungen der Wall Street gingen schon Mitte Juni von lediglich 70.000 verkauften Tesla-Fahrzeugen aus. Tatsächlich könnte Tesla sein Auslieferungsziel verfehlen. Der für gewöhnlich sehr gut informierte Branchenblog "Electrek" berichtet unter Berufung auf Insider, dass Tesla bis zum 25. Juni in Nordamerika 49.000 E-Autos ausgeliefert habe. Weitere 12.000 Bestellungen für die USA lägen vor, so dass Tesla in seinem Heimatmarkt auf 61.000 Fahrzeuge kommen könnte.
Trotz ausgelobter Sonderprämien für die Mitarbeiter dürfte es Tesla aber nicht gelingern, 12.000 Elektroautos in der noch verbleibenden einen Woche an die US-Kunden zu bringen. Dies benötigte mehr Kapazitäten als Tesla zur Verfügung stünden.
"Die Nachfrage ist nicht das Problem"
Eingedenk der für Tesla besonders stark wachsenden Märkte in China und Norwegen werde der Elektroauto-Pionier Probleme haben, mehr als 90.000 Elektroautos weltweit an die Kunden auszuliefern, rechnet "Electrek" vor um gleich anzuschließen: "In jedem Fall ist klar, die Nachfrage ist nicht das Problem." Tesla selbst wollte den Bericht nicht kommentieren.
Klar ist auch: Selbst wenn der Autobauer im zweiten Quartal weltweit unter 90.000 Auslieferungen bleiben sollte, ist das immer noch mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr um diese Zeit (40.768) - aber eben weniger als von Musk prognostiziert.
Und zumindest kurzfristig wird Tesla am Aktienmarkt immer wieder an den Prognosen seiner Lichtgestalt gemessen, die dann zuweilen ins Utopische abgleiten:
So wagte Musk, der sich auf verbale Aktienkurspflege bestens versteht, kürzlich mit der Erwartung von mittelfristig 500 Milliarden Dollar Börsenwert seines Unternehmens auf den Markt. Vor allem der Trend zum Autonomen Fahren und ein Heer von Tesla-Roboter-Taxis werde dem Autobauer zu dieser Verzehnfachung des Börsenwertes verhelfen. Diese Prognose ist wohl so nah an der Wahrheit wie Musks Ankündigung von Mitte Juni, er werde nicht mehr twittern und seinen Account löschen. Musk twittert seitdem fröhlich weiter.
Für Analyst Frank Schwope stellt sich der Tesla-Chef daher eher als Schaumschläger dar - und steht damit bei weitem nicht allein: "Einmal mehr verspricht Elon Musk eine glänzende Zukunft und kaschiert damit, dass er die Gegenwart nicht im Griff hat", schreibt der Experte von der NordLB in einer aktuellen Studie. Der Konzern müsse noch beweisen, dass er nachhaltig Geld verdienen kann, und dass die Fahrzeuge qualitativ hochwertig sind.
Audi e-tron: Der Mittelklasse-SUV (4,90 Meter) ist das erste reine Elektroauto der Ingolstädter. Im Boden stecken Batteriezellen mit einem Energieinhalt von 95 kWh, ausreichend für mehr als 400 Kilometer Reichweite. Zwei E-Motoren entwickeln zusammen 400 PS und 660 Newtonmeter Drehmoment. Es wundert nicht, dass dabei sportwagenähnliche Fahrleistungen herauskommen. Jüngst konnten wir für eine erste Tour hinter das Lenkrad des e-tron setzen. Fazit: Selten hat ein Auto so viel Fahrspaß bereitet. Der kostet allerdings einmalig knapp 80.000 Euro.
Audi e-tron Sportback: Der ersten e-tron-Studie hat Audi kurze Zeit später eine zweite namens e-tron Sportback folgen lassen. Genauso verhält es sich bei den Serienfahrzeugen. Schon Ende 2019 schicken die Ingolstädter E-Mobil Nummer zwei an den Start. Der Sportback ist flacher und coupéähnlicher, geht mehr in Richtung Crossover. Unter dem Blech steckt aber weitgehend die gleiche Technik. Nur spendiert man dem Modell an der Hinterachse einen zweiten Elektromotor. So soll es noch flotter um die Kurven gehen. Die Leistung wird etwas über jener des normalen e-tron (408 PS) liegen. Preislich dürfte es bei rund 85.000 Euro losgehen.
Kia E-Niro: Der Niro ist Kias erstes Modell, das es von Beginn an nicht mehr mit konventionellem Antrieb gibt. Auf Hybrid und Plug-in-Hybrid folgt nun die voll-batterieelektrische Version E-Niro. Der Antrieb stammt aus dem Hyundai Kona Electric. Wie diesen gibt es auch den E-Niro mit zwei unterschiedlich großen Batterien. Für das Einstiegsmodell mit 39,2 kWh werden 312 Kilometer, für die Topversion mit 64 kWh sogar 485 Kilometer Reichweite versprochen. Der Preis soll bei etwa 39.000 Euro liegen.
Kia E-Soul: Dem E-Niro lassen die Koreaner im Frühsommer gleich noch die Neuauflage des Soul folgen. Schon vor Monaten kursierten Gerüchte, dass Kia den kleinen SUV nur noch mit elektrischem Antrieb anbieten will. Seit dem Debüt auf der Autoshow in Los Angeles vor wenigen Wochen ist das amtlich. Auch hier bedient sich der Hersteller aus dem Konzernregal und nutzt den 150-kW-Motor in Verbindung mit der 64-kWh-Batterie. Die Reichweite dürfte ähnlich ausfallen wie beim E-Niro. Das Vorgängermodell kostete knapp 30.000 Euro. Genaue Zahlen zum Nachfolger will Kia Anfang 2019 bekanntgeben.
Mercedes EQC: Für seine Elektro-Offensive hat Mercedes extra eine neue Marke gegründet: EQ. Das steht für "Electric Intelligence". Erstes "schlaues" Auto ist der EQC, der sich in Teilen vom GLC ableitet, aber eine eigenständige Karosserie bekam. Beide laufen in Bremen vom Band. In dem 4,76 Meter langen SUV stecken 80 kWh an Energie und zwei Motoren, die zusammen 408 PS und 765 Newtonmeter an Drehmoment zu den Rädern schicken. SUVs versprichen derzeit weltweit die besten Absatzchancen. Bestellbar ist der EQC ab dem 2. Quartal 2019. Preis: rund 75.000 Euro.
Mercedes GLC F-Cell: Kein Autohersteller beschäftigt sich länger mit der Brennstoffzelle als Mercedes. Seit Mitte der Neunzigerjahre tüfteln die Schwaben an dem sauberen Antrieb. Jetzt kommen auch Privatkunden in den Genuss, Wasserstoff zu tanken und elektrisch zu fahren. Weil es nur 50 Tankstellen in Deutschland gibt, entschieden sich die Entwickler, den F-Cell als Plug-in-Hybrid auszulegen. Die Batterie kann zu Hause geladen werden und ermöglicht im Bestfall 51 Kilometer elektrische Reichweite. Das Wasserstoffgas reicht für weitere 427 Kilometer. Kaufen kann man den GLC F-Cell allerdings nicht, nur mieten. Die 799 Euro im Monat beinhalten den Service. Nach der vereinbarten Laufzeit muss der Wagen an Mercedes zurückgegeben werden.
Porsche Taycan: Schon Porsches elektrische Studie Mission E hat viele Fans verzückt. Mittlerweile hört der Superstromer auf den Namen Taycan. Es sollen mehr als 10.000 Bestellungen vorliegen. Die ersten Kunden werden noch Ende 2019 beglückt. Die Nachfrage zeigt: Design und Konzept stimmen und kein Sportwagenhersteller hat den Sinneswandel zum Elektroantrieb bislang glaubwürdiger rüberbringen können. 600 PS schlummern im Taycan. Rund 500 Kilometer Reichweite werden versprochen und dank einzigartiger 800-Volt-Technik auch extrem kurze Ladezeiten: vier Minuten für 100 Kilometer. Preislich soll der Spaß bei unter 100.000 Euro starten.
e.Go Life: Wenn die Großen kein kleines, neuartiges E-Auto bauen wollen, muss man eben selbst tätig werden. Günther Schuh, Chef von e.Go Mobile AG hat 2018 seinen City-Stromer e.Go Life zur Serienreife gebracht. Die ersten Fahrzeuge sollen im April 2019 ausgeliefert werden. In der schwächsten Version und mit der kleinsten Batterie soll der Zweitürer bei knapp 16.000 Euro starten. Das ist deutlich günstiger als der Smart Fortwo EQ. Dafür bietet der e.Go Life nicht so viel Luxus und weniger Reichweite. Mehrere Tausend Bestellungen sind dennoch eingegangen.
e-Mini: Schon vor mehr als sieben Jahren ließ BMW eine kleine Flotte seiner Mini-Modelle unter Strom setzen. Die Prototypen gingen an ausgewählte Kunden und dienten als Versuchsträger für den i3. Jetzt folgt der nächste Aufschlag. Mini wird elektrisch. Allerdings nur der klassische Dreitürer. Daten nennt BMW noch keine. Es ist aber davon auszugehen, dass der Brite die jüngste Batterie- und Antriebstechnik vom BMW i3 übernimmt und dadurch eine Alltagsreichweite von gut 260 Kilometern schaffen wird. Preislich sollte man sich auf ein Niveau von 35.000 Euro einstellen.
VW ID: Das Kompaktmodell in Golf-Größe bildet den Auftakt zu einer ganzen Elektrofamilie. Volkswagen investiert gerade Milliarden, schuf eine neue Plattform, richtet neue Fabriken ein und will Mitte des nächsten Jahrzehnts jährlich über eine Million E-Autos verkaufen. Im ID werden unterschiedlich große Batterien stecken. Die maximale Reichweite liegt nach WLTP bei etwa 550 Kilometern. Durch die platzsparende Antriebsarchitektur bietet der ID deutlich mehr Raum als vergleichbare konventionelle Autos. VW will es schaffen, seinen Stromer zum Preis eines gut ausgestatteten Golf-Diesel anzubieten, mithin für unter 30.000 Euro. Zwar stellt VW das Modell noch Ende 2019 vor, der Marktstart ist aber erst Anfang 2020.
Honda Urban EV: Wenn Honda den kleinen Cityflitzer tatsächlich so baut wie die im September 2017 auf der IAA gezeigte Studie Urban EV, dann sollte einem Erfolg nichts im Wege stehen. So cool und clean gezeichnet war noch kein Modell von Honda. Es hätte auch von Apple sein können. Mit technischen Daten halten sich die Japaner noch zurück. Doch eine allzu große Batterie dürfte der Urban EV nicht bekommen. Schon der Name verrät sein Revier. Und in der Stadt braucht es weder viel Kapazität, noch viel Reichweite und viel Gewicht. Auch preislich kann man die Sache günstiger angehen - Details dazu gibt Honda später bekannt.
DS3 Crossback: Die Saat zu diesem Wagen hat der französische PSA-Konzern vor Jahren mit der Plattform CMP (Common Modular Platform) gelegt. Sie wurde zusammen mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner Dongfeng Motors entwickelt und verträgt neben konventionellen Motoren auch elektrische Antriebe. Den Anfang macht DS mit dem DS3 Crossback, gefolgt von Peugeot mit dem 208. Die neue Tochter Opel bringt den Corsa. Alle drei Autos sind technisch identisch. Noch Ende 2019 soll die Produktion anlaufen. Die Motorleistung liegt bei 136 PS. Eine 50-kWh-Batterie soll 300 Kilometer Reichweite ermöglichen. 2020 wird der Elektrobaukasten dann auch im Peugeot 2008 sowie im Citroen C3 und C3 Aircross Einzug halten. Ein Preis steht noch nicht fest.
Tesla Model 3: Das Warten hat ein Ende. Ab Februar 2019 will Tesla nach diversen Anlaufschwierigkeiten in der Produktion endlich seine Mittelklasse-Limousine Model 3 in Europa ausliefern. Von den einstigen 35.000 US Dollar ist allerdings keine Rede mehr. Der Einstieg beginnt bei 57.900 Euro. Der Grund: Tesla bietet zunächst nur eine üppiger ausgestattete Version mit größerer Batterie und Allradantrieb an. 75 kWh Energieinhalt schlummern im Akku, 500 Kilometer Reichweite verspricht Tesla. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 225 km/h liegen. Das Model 3 wird für mehr als zwei Jahre keinen deutschen Konkurrenten in dem Segment haben, erst dann kommen Mercedes und BMW mit ähnlichen Premiumlimousinen.
Skoda e-Citigo/Seat e-Mii: Zwar gibt es den VW up! schon seit Ende 2013 als Elektrovariante, doch erst jetzt legen die Tochtermarken Skoda und Seat mit ihren baugleichen Modellen Citigo und Mii (im Bild) den Schalter um. Noch für Ende 2019 ist für die Cityflitzer der Marktstart geplant. Die beiden sollen helfen, den CO2-Verbrauch für die Flotte zu senken und werden entsprechend günstig eingepreist. Ein Niveau um die 20.000 Euro halten Branchenkenner für realistisch. Vorteil der späten Geburt ist zudem die deutlich höhere Reichweite als der up!. Sie soll bei rund 270 Kilometern liegen. Aber auch der up! wird das neue Batteriepaket erhalten. Ab 2022 mischt VW die Karten neu - dann entfallen wahrscheinlich alle drei Kleinstwagen zugunsten neuer Modelle.
Tesla neustes Elektroauto: Am Donnerstagabend (Ortszeit) zeigte Elektroautobauer Tesla sein neustes Fahrzeug: Model Y
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... das Geheimnis um Model Y lüftete.
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