
BMW iX50 im Test Ausfahrt für das neue Elektromonster


Frontrunner: Der BMW iX xDrive 50 aus Sicht des Gegenübers
Foto: Uwe Fischer / BMWDas Lob vom Beifahrersitz nimmt kein Ende. Der BMW sei das fortschrittlichste E-Auto überhaupt. Und kein anderes Modell habe eine so große Batterie. Achtung, hier spricht nicht der BMW-Verkäufer, sondern mein Ehemann, nachdem er eine Woche mitfahren durfte im iX xDrive 50.
Tatsächlich hat BMW mit dem fast fünf Meter langen SUV ein technisch beeindruckendes Auto geschaffen. Es ist allerdings gleichzeitig so verspielt, dass Besitzer Jahre brauchen dürften, bis sie die letzte Funktion verstehen. Um einen Vergleich aus der Literatur zu bemühen: Der iX50 wirkt wie ein Werk Thomas Manns. Immer wenn man einsteigt, gibt es etwas Neues zu entdecken.

BMW iX xDrive 50
Das Ende der Story hat BMW für diesen Wagen noch offengelassen. Dank fünf Kameras, fünf Radarsystemen und zwölf Ultraschallsensoren soll der iX50 nicht nur – wie bereits jetzt – allein einparken können, sondern irgendwann auch autonom auf Level 3 fahren, also ohne das Zutun des Fahrers beschleunigen, bremsen und überholen. Um ehrlich zu sein, mir war der BMW schon aktuell zu autonom, beispielsweise, wenn merkwürdige Nachrichten auf meinem Handy landeten: "Sorry, der Wagen macht Selfies und verschickt sie", entschuldigte sich mein Mann eines Sonntags, nachdem er mit den Kindern schon eingestiegen war. Der iX50 lädt den Fahrer zum Nichtstun ein. Selbst die Türgriffe öffnen den Wagen auf Knopfdruck elektrisch. Die Bedienung der Automatik erfolgt nur noch über einen winzigen Push-Knopf.
BMWs zuständiger Designer hat mal zu Protokoll gegeben, dass der Innenraum nicht mehr an ein Automobil erinnern soll. Beleg dafür sei unter anderem die Anordnung des Bildschirms, der wie ein Fernseher auf einem Möbelstück stehe. Aber warum nur? Für seine Autos muss BMW sich nun wirklich nicht schämen.
Die Performance-Daten, die mich vor allem überzeugten: Trotz 2,6 Tonnen Gewicht braucht der iX50 lediglich 23 KWh auf 100 Kilometer, was umgerechnet etwa 2,3 Litern Diesel entspricht. Das ist für ein E-Auto dieser Größe wenig, besonders da der Wagen mit Urgewalt antritt. Dazu gibt's einen ziemlich aggressiven Blick. Den allerdings hätte ich nicht gebraucht – zumal das für BMW nun wirklich keine Innovation ist.