

mm: Herr Kienle, die Retro Classics in Stuttgart sind mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Die Messehallen waren ausgebucht. Hat sich das Wochenende auch für Sie als Händler gelohnt?
Kienle: Wir sind sehr zufrieden. Es waren nicht nur mehr Besucher auf der Messe, sie waren auch sehr viel kaufkräftiger. In diesem Jahr war es für uns das erste Mal, dass die Autos nicht nur angesehen, sondern auch direkt gekauft wurden. Das Publikum wird immer internationaler. Wir hatten Besucher aus den USA, der Schweiz, Italien und Österreich.
mm: Welche Fahrzeuge waren denn besonders begehrt?
Kienle: Gefragt waren natürlich Ikonen wie das Mercedes 300 SL Coupé Flügeltürer oder der 300 SL Roadster. Mit dem Mercedes 600 SL haben wir aber auch einen Youngtimer verkauft. Weitere Gespräche mit Messebesuchern laufen noch.
mm: Welche Preise haben Sie erzielt?
Kienle: Ich kann dazu nur soviel verraten: Der Flügeltürer und der Roadster werden am Markt für 600.000 bis 900.000 Euro gehandelt. Und die Preise werden weiter steigen.
mm: Das ist natürlich Ihre Meinung als Händler. Was macht Sie da so sicher?
Kienle: Mit derart großen Preissprüngen wie in der Vergangenheit rechne ich in den kommenden Jahren zwar nicht. Aber die Wertsteigerung von gefragten Modellen wie dem Flügeltürer wird sich fortsetzen.
mm: Eine Preisblase bei Oldtimer fürchten Sie also nicht.
Kienle: Wer soll sie zum Platzen bringen, wenn die Nachfrage immer größer und das Angebot immer kleiner wird? Denn kaum ein Oldtimerbesitzer verkauft seinen Klassiker wieder.
Qualmende Socken: Neun Messehallen, 100.000 Quadratmeter Fläche, 1300 Aussteller - Auto-Liebhaber mussten auf der Retro Classics in Stuttgart jede Menge zu Fuß gehen, um alle 3000 Fahrzeuge in Augenschein zu nehmen. Davon ließen sich die Oldtimer-Fans jedoch nicht abbringen. Rund 70.000 strömten am vergangenen Wochenende zu Deutschlands zweitgrößter Oldtimermesse, ein neuer Besucherrekord. Zu bestaunen gab es ...
... einen zitronengelben Lamborghini Countach Lp 400 mit Flügeltüren, Baujahr 1974. Eher auf Eleganz statt auf Geschwindigkeit setzt ...
... dieser Jaguar MK II Mark 2 3.8 Saloon, gebaut im Jahre 1962. Luxus im Übermaß bieten auch ...
... die französischen Edelkarossen von Delahaye. Ihnen wurde eine Sonderausstellung gewidmet. Zum Star der Retro Classics wählte die Jury ...
... diesen Ferrari 500 Testa Rossa. Der "Traum aus Blech und Pferdestärken" erhielt den Preis "Best of Show". Auch das teuerste verkaufte Fahrzeug auf der Messe war einen Ferrari. Zum Verkaufspreis verrät der Händler nur soviel: Er fand für einen "einstelligen Millionenbetrag" einen neuen Besitzer. Feuerrot kommen auch andere italienische Boliden daher ...
... beispielsweise dieser Zweisitzer von Alfa Romeo. Für mehr Rennwagen-Flair sorgt ...
... diese aerodynamische Flunder von Ford. Für die sprithungrigen Boliden aus US-amerikanischer Herstellung ...
... wurde gleich eine ganze Messehalle reserviert. Nicht überall war Hochglanz zu bestaunen ...
... diese Vorkriegskarosse besteht vermutlich mehr aus Rost als aus Metall. Ebenfalls in einem traurigen Zustand ist ...
... dieser Fiat 500. Das Wrack sollte inmitten aufwendig restaurierter Fiats wohl eher als Abschreckung dienen. In einer anderen Gewichtsklasse spielt ...
... das Postauto der Schweizer Marke Saurer L 4C, gebaut im Jahr 1951. Fast genausoviel Platz und noch mehr historischen Charme bietet ...
... dieser T1 von Volkswagen. Der auf Hochglanz polierte Bulli war ein Besuchermagnet in Halle acht, die eigens für Nutzfahrzeuge reserviert war. Genug Sitzplätze für eine ganze Fußballmannschaft hat ...
... dieser historische Setra-Bus. Den Spruch "Der hat doch ein Rad ab" müssen sich Fahrer des nächsten Oldtimers wohl öfter anhören, ...
... denn der Goliath GD 750 aus dem Jahr 1952 ist ein Dreirad-Transporter.