IAA Oberklasse-Studien Mitfahren in der Touchscreen-Lounge

Mercedes F 125: Ausblick auf die S-Klasse von übermorgen Karosserie, Rückleuchten, Innenraum: Bei Daimlers Forschungsfahrzeug F 125 scheint alles ineinander überzufließen. Mercedes gibt mit dem F125 einen Ausblick auf die Oberklasse im Jahr 2025 - und packt viel Zukunftsmusik in das Fahrzeug. Die 5 Meter lange und fast zwei Meter breite Luxusauto-Studie ist als Plugin-Hybridauto mit Brennstoffzelle konzipiert.
Mit einer Tankladung Wasserstoff fährt der F 125 1000 Kilometer weit - und das völlig emissionsfrei. Die Elektromotoren des F 125 leisten bis zu 313 PS und beschleunigen das Auto in 4,9 Sekunden auf 100 km/h, Flügeltüren sollen Ein- und Ausstieg in engen Parklücken leichter machen.
Auch bei der Innenausstattung des F 125 hat sich Mercedes viel Innovatives einfallen lassen …
Mercedes F 125: Innenraum mit Holz und Seide

Helle Naturmaterialien statt dunklem Plastik - so stellt sich Mercedes den Auto-Innenraum der Zukunft vor. Der großzügige Einsatz von Holz, Alcantaraleder und Seide gibt dem Interieur des Wagens etwas Lounge-Artiges. Rund um den Fahrersitz schlingt sich die Mittelkonsole mit der Instrumententafel, die aus Bildschirmen besteht.
Die Bedienung der Fahrzeug-Techniksysteme erfolgt mittels Spracherkennung und Gesten - das gilt auch für den Zugriff auf diverse Internet-Dienste, die der F 125 ebenfalls an Bord anbietet. Selbst Twitter- oder SMS-Nachrichten lassen sich per Sprachbefehlen versenden und abrufen. Auch bei den Fahrassistenzsystemen bietet Mercedes einen Ausblick auf übermorgen: Der F 125 kann auf mehrspurigen Straßen mit gleichgerichtetem Verkehr selbständig fahren.
Volvo zeigt schicke Studie eines S80-Nachfolgers

Die neuen chinesischen Eigentümer tun der schwedischen Kult-Marke Volvo gut: Die Verkaufszahlen steigen ebenso wie das Selbstbewusstsein. Mit der Studie Concept You gibt Volvo auf der IAA einen Ausblick darauf, wie der Nachfolger des S 80 aussehen könnte.
Was auffällt: Anstelle der Volvo-Kanten tritt eine flüssige Linienführung, die Räder sind mit 21 Zoll mächtig groß geraten. Großzügiger Einsatz von Aluminium reduziert das Fahrzeuggewicht des Concept You um 150 Kilogramm im Vergleich zu heutigen Modellen. Auch bei den Motoren speckt Volvo ein wenig ab: Künftig sollen nur mehr Vierzylinder-Motoren zum Einsatz kommen. Diese werden aber dieselben Leistungswerte bieten wie heutige Sechszylinder-Motoren, versprach Volvo-Chef Stefan Jacoby - bei deutlich geringerem Verbrauch.
Volvo Concept You: Dunkle Töne vorne, helles Ambiente hinten

Gegenläufig angeschlagene Türen sollen den Einstieg leichter machen. Auch Volvo setzt auf die warmen Akzente heller Hölzer, die den Innenraum durchziehen. Während die Frontsitze mit dunklem Microfaser-Material bezogen sind, sind die Fondssitze in behaglichem Beige gehalten.
Besonders stolz ist Volvo auf sein Infotainment-System, das nahtlos mit Smartphones zusammenarbeiten soll. Im Inneren des Fahrzeugs sind gleich vier Bildschirme integriert: Ein digitaler Informationsmonitor, ein Head-Up-Display, und zwei Touchscreens im oberen Bereich der Mittelkonsole und zwischen den beiden Einzelsitzen im Fonds. Informationen lassen sich per Wisch-Geste zwischen den Monitoren verschieben - gewisse Funktionen wie der Internetzugang können während der Fahrt nur vom Mitfahrer bedient werden.
Cadillac: Wuchtige Cabrio-Studie Ciel

General Motors will seine Tochter Cadillac weltweit zur konzerneigenen Luxusmarke machen. Zur IAA haben die Amerikaner ein Konzeptfahrzeug mitgebracht, das sich vom französischen Wort für Himmel ableitet: Der Ciel soll zeigen, wie ein Oberklasse-Cabriolet von morgen aussehen könnte.
Mit 5,18 Metern Länge und 3,18 Metern Radstand fällt der Ciel ziemlich mächtig aus. Zum wuchtigen Gesamteindruck tragen auch die 22-Zoll-Reifen bei. Beim Antrieb setzt Cadillac auf eine Kombination aus einem 3,6 Liter-Direkteinspritzer samt Elektromotoren, die gemeinsam 425 PS auf die Straße bringen. Die Motorisierung klingt durchaus seriennah, was man von den Designideen im Innenraum nur teilweise behaupten kann…
Cadillac Ciel: Cashmeredecken serienmäßig

Dank gegenläufig öffnender Türen können auch Fondspassagiere bequem in das Cabriolet steigen. Während der Fahrt müssen sie müssen weder frieren noch ihren Lastern entsagen: Die Ledersitze lassen sich alle heizen und extra klimatisieren. Sollte es unterwegs zu windig werden, können die drei Beifahrer zu den in Seitenfächern verborgenen Kaschmirdecken greifen - und sich am noblen Ambiente aus Olivenholz, Leder und Alu-Applikationen erfreuen.
Zigarrenrauchern bietet der Ciel übrigens ein besonderes Vergnügen: Auch ein Humidor ist in dem Cadillac-Konzeptfahrzeug eingebaut. Den wird es - wenn überhaupt - wohl nur gegen Aufpreis geben…
Jaguars sparsame Sportwagen-Vision

Als "Vision für einen Sportwagen des 21. Jahrhunderts" will Jaguar-Chef Adrian Hallmark die Konzeptstudie C-X16 verstanden wissen. Der betuchten Jaguar-Klientel dürften Hallmarks Visionen wohl auf Anhieb gefallen.
Der Kühlergrill des C-X16 fällt bullig aus, die Lüftungsschlitze erinnern ein wenig an Haifischkiemen - doch die Silhouette der Konzept-Raubkatze bleibt sanft geschwungen. Unter der Motorhaube werkt ein kraftvoller Hybridantrieb mit einem Sechszylinder-Verbrenner und einem 95-PS-Elektromotor. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der C-X16 in 4,4 Sekunden - auch dank "Push to Pass"-Funktion, die beim Überholen zusätzliche Elektro-Kraft zur Verfügung stellt.
Jaguar C-X16: Luftschwälle wie im Kampfjet

Im Innenraum des Zweisitzers setzt Jaguar auf viel Leder in der Farbe zinnoberrot. Beruhigend zu sehen: Zwar findet die Geschwindigkeitsanzeige auch bei Jaguar auf einem TFT-Bildschirm statt - doch die Anzeige sieht erfrischend herkömmlich aus. Gedanken gemacht hat sich Jaguar zudem über die Belüftung und sich dabei von der Klimatisierung in Kampfjets inspirieren lassen: Mit einem plötzlichen kalten oder heißen Luftschwall lässt sich die Innenraum-Temperatur besonders rasch verändern.
Einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole gibt es natürlich auch. Angenehm dabei: Fahrer können eigene Favoriten für oft benötigte Funktionen anlegen. Wie viel davon in einem Serienfahrzeug zu finden sein wird, ist noch unklar - doch der Innenraum der Konzept-Raubkatze gibt sich deutlich weniger verspielt als andere Designstudien.
Ford: Markanter Kühlergrill und viel Infotainment im Evos

Dieses Fahrzeug soll das "neue Gesicht von Ford" werden, wie Ford-Designchef Mays auf der IAA sagte. Für die aggressiv wirkende Frontpartie dürfte das zutreffen - denn die soll in Teilen auch der neue Mondeo übernehmen.
Bei der Antriebstechnik des Evos setzt Ford auf das Konzept des Plugin-Hybrids, also eine Kombination aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor. Die Batterien des Evos lassen sich an der Steckdose aufladen - und diese Technik wird Ford auch im kommenden C-Max anbieten. Die Vorreiter-Rolle des Evos sieht Ford ohnedies im Wageninneren….
Ford Evos: Pulsmessung für den Fahrer

Spektakulär sind die riesigen Flügeltüren, die Sitzschalen fallen jedoch ziemlich tief aus. Tasten sucht man im Innenraum vergebens - die Bordelektronik wird über Touchscreens gesteuert. Die angezeigten Informationen will Ford auch dank dauerhafter mobiler Datenverbindung individuell auf den jeweiligen Fahrer zuschneiden. So hat der Fahrer Zugriff auf seine Lieblingsmusik und seinen Kalender.
Auch die Fahrwerksabstimmung, Lenk- und Bremsverhalten sowie die Klimaanlage lassen sich auf den jeweiligen Fahrer abstimmen. In den Sitzen eingebaute Sensoren messen zudem die Pulsfrequenz des Autolenkers. Daraus erkennt das Fahrzeug die physische Verfassung des Fahrers und passt das Auto entsprechend an.
Peugeots Van-Flunder HX1: Dieselhybrid mit noblem Interieur

Mit seinem HX1 hat Peugeot einen echten Messe-Hingucker aus dem Hut gezaubert. 4,95 Meter lang ist das Konzeptfahrzeug, mit dem Peugeot seine Fühler in Richtung Luxus-Van ausstreckt - dabei nur 1,38 Meter hoch und fast zwei Meter breit. Die flache Bauweise macht das Fahrzeug extrem windschlüpfrig, biete aber trotzdem bis zu sechs Personen bequem Platz.
Angetrieben wird der HX1 von einem 204 PS starken Dieselmotor, den Peugeot mit einem 95 PS starken Elektromotor kombiniert. Im reinen Elektrobetrieb kommt der Plugin-Dieselhybrid bis zu 30 Kilometer weit. Diese Technologie soll übrigens bei Peugeot bald in Serie gehen.
Peugeot HX1: Erfrischungen an der Mittelkonsole

Für den leichteren Einstieg in die Van-Flunder öffnen die Türen gegenläufig. Holzapplikationen aus Natureiche und weiße Lederplissee-Sitze erinnern mehr an Lounge als an einen Auto-Innenraum. Natürlich dürfen auch bei Peugeot Touchscreens nicht fehlen. Wichtige Informationen erhält der Fahrer per Headup-Display direkt in die Scheibe eingeblendet.
Erfrischende Überraschung für die Mitfahrer: In der Mittelkonsole hat Peugeot eine Minibar eingebaut - samt Kaffeemaschine. Die wird später wohl ebenso wenig in die Serienproduktion eingehen wie der handgefräste Carrara-Marmor, der die Mittelkonsole schmückt.