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Porsche 911 GT3 RS 4.0: Krönender Abschluss

Porsche 911 GT3 RS 4.0 Furioses Finale

Zur IAA im September feiert der neue Porsche 911 Premiere. Doch bevor das komplett neue Modell auf den Markt kommt, präsentiert Porsche die letzte Version des jetzigen 911er mit noch mehr Kraft, aber weniger Gewicht.

Hamburg - Der 13. September 2011 wird ein besonderes Datum für Porsche. Denn an diesem Dienstag ziehen die Schwaben zum Auftakt der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt das Tuch vom neuen Porsche 911. Es sind also nur noch vier Monate, bis die jüngste Generation der Sportwagenikone vorfährt. Doch die Zuffenhausener wollen die bisherige 911er-Baureihe mit dem internen Code 997 mit Pauken und Trompeten verabschieden und schicken jetzt abermals eine neue Version auf die Straße. Es ist der Typ 911 GT3 RS 4.0. Das Auto wird immer in Weiß ausgeliefert und soll ab Juni für ein Finale furioso sorgen. Für potenzielle Kunden des aktuellen Modells wird es langsam schwierig. Mittlerweile gibt auf der Internetseite des Herstellers 21 Variationen der Baureihe.

Von einem neuen Auto kann man also kaum reden. Doch die Marketingexperten haben sich genug Argumente einfallen lassen, um den Sportwagen anzupreisen. Das Coupé soll jene Eigenschaften, die den Porsche 911 GT3 auf der Rennstrecke zum Seriensieger machten, in einem Straßenfahrzeug bündeln. Der Kraftmeier fährt also mit Zulassung und TÜV-Segen vor, ebenso aber mit Überrollkäfig, Schalensitzen und einem Spoiler, der in kleinen Wohnungen als Küchentisch taugen würde. Zudem feilten die Ingenieure in Entwicklungszentrum in Weissach an den Details. "Die Kurbelwelle des Boxermotors stammt ohne Änderungen aus dem Rennfahrzeug 911 GT3 RSR und die Verbindung zu den geschmiedeten Kolben übernehmen Titanpleuel", heißt es beispielsweise.

Während solche Finessen wahrscheinlich nur Profis wie Rennass und Porsche-Repräsentant Walter Röhrl wirklich interessieren - Röhrl umrundete mit dem neuen Auto die Nordschleife des Nürburgrings in 7:27 Minuten -, erkennen selbst Laien schon am Typenschild, dass mit dem Motor etwas nicht stimmen kann. Denn im konventionellen GT3 RS hat der Sechszylinder-Boxer 3,8 Liter Hubraum, für das neue Modell aber wurde er um 0,2 Liter aufgebohrt. Die Maschine ist damit der größte Sechszylinder, den Porsche je in einem Serien-Elfer installiert hat. Weil auch die Leistung von 450 auf 500 PS steigt, reklamiert der Wagen noch einen anderen Superlativ für sich: Kein anderer Saugmotor im 911 hat eine größere spezifische Leistung. In diesem Fall beträgt sie übrigens 125 PS pro Liter Hubraum.

Der leichteste 911er

Zwar bezeichnet Andreas Preuninger, der die Entwicklung des Basisfahrzeugs leitete, Messdaten wie Sprintwerte oder Höchstgeschwindigkeit als Nebensächlichkeiten und hält die Rundenzeit am Ring für eine viel aussagekräftigere Zahl. Doch weil es genau solche Kenngrößen sind, mit denen Porsche-Fahrer gerne protzen und ihre Investition rechtfertigen, lassen sich die Schwaben nicht lange bitten: Mit maximal 460 Nanometer katapultiert der neue Motor den GT3 RS 4.0 in 3,9 Sekunden auf Tempo 100; Tempo 200 ist nach weniger als zwölf Sekunden, und das Ende der Beschleunigung erst bei 310 Stundenkilometern erreicht.

Das Auto erhielt aber nicht nur ein Motortuning - immerhin liegt der Preis von 178.596 Euro fast 30.000 Euro über dem des Serienmodells. Es wurde also auch am Fahrwerk gefeilt und die Karosserie abgespeckt: Federleichte Schalensitze, Fronthaube und vordere Kotflügel aus Karbon, eine Heckscheibe aus Kunststoff und dünnere Teppiche drücken das Gewicht am Ende doch um ganze zehn auf 1360 Kilogramm.

Aber immerhin - leichter ist kein anderer Porsche 911. Dazu gibt es eine weiter optimierte Aerodynamik, die aus einer reduzierten Bodenfreiheit, dem großen Heckspoiler und sogenannten Flics resultiert. Diese Luftleitschaufeln am Bug kommen erstmals bei einem 911er zum Einsatz und drücken die Vorderachse bei hoher Geschwindigkeit auf die Straße. Die Furcht vor dem Abheben kommt nicht von ungefähr, Verkehrsjets wie ein Jumbo oder ein A380 heben bei Tempo 300 ab.

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