Ab November verkauft Porsche den Cayman, einen auf Basis des Boxster entwickelten geschlossenen Sportwagen. Zunächst kommt die S-Version, die zwischen Boxster und 911er angesiedelt ist doch bei der Nischenmotorisierung soll es offenbar nicht bleiben.
Stuttgart - Porsche bringt am 26. November den neuen Sportwagen Cayman S zu den Händlern in Deutschland. Das zweisitzige Sportcoupé basiert weitgehend auf der Roadster-Baureihe Boxster, wird jedoch von einem neuentwickelten Motor angetrieben. Das Sechszylinder-Boxer-Aggregat mit 3,4 Litern Hubraum leistet 295 PS.
Damit beschleunigt das Coupé in 5,4 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Porsche mit 275 km/h an. Geschaltet wird wahlweise mit manuellem Sechsgang-Getriebe oder mit einer Fünfgang-Automatik, die für manuelle Gangwechsel über Schaltwippen am Lenkrad verfügt.
Optisch reiht sich der Cayman zwischen den aktuellen Porsche-Sportwagen ein, wozu unter anderem die ovalen Hauptscheinwerfer beitragen. Von den Baureihen 911 und Boxster unterscheidet sich das Coupé durch eine niedrige Windschutzscheibenoberkante und eine flach zum Heck abfallende Dachlinie. Vor allem im Vergleich zum so schlichten wie eleganten 911 wirkt der Cayman mit Spielereien wie dem geschwungenen Türschweller, nach Ferrari-Art angeschrägten hinteren Seitenfenstern und Einfassungen der Nebelscheinwerfer auffällig verschnörkelt. Eine große Heckklappe soll den Zugang zum 260 Liter fassenden Kofferraum im Heck erleichtern. Weitere 150 Liter Gepäck lassen sich im vorderen Fach verstauen.
Rückleuchten vom Boxster: Porsche Cayman S von hinten
Schriftzug im Porsche-Stil: Cayman
Hinter den Türen viel Ferrari: Porsche Cayman S
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Zur Ausstattung gehören unter anderem ein Aluminium-Fahrwerk, 18-Zoll-Räder und ein Stabilitätsprogramm. Auf Wunsch kann ein variables Dämpfersystem bestellt werden. Damit wird die Abstimmung der Stoßdämpfer automatisch der Fahrsituation angepasst. Außerdem enthält es eine Tieferlegung des Fahrwerks um zehn Millimeter.
Ein Porsche-Sprecher bestätigte indirekt, dass es nach der S-Version des Cayman auch eine Basisversion geben wird: "Wer unsere Modell- und Variantenstrategie kennt, kann sich mit einiger Phantasie die weitere Entwicklung vorstellen". Dabei verwies er auf die Modellpolitik beim Geländewagen Cayenne, wo zunächst auch eine teurere S-Version auf den Markt kam und später ein günstigeres Basismodell.
Kannibalisierung in Kauf genommen
Kannibalisierung in Kauf genommen
Dem Sprecher zufolge tritt der Cayman S gegen den Audi TT, den Mercedes SLK 350 und SLK 55 AMG sowie den Nissan 350 Z an. In den USA, wo 40 Prozent aller Cayman verkauft werden sollen, komme noch die Corvette hinzu.
Weitere 40 Prozent will Porsche den eigenen Angaben zufolge in Europa auf den Hauptmärkten Großbritannien und Italien absetzen. In Deutschland sollen rund 15 Prozent aller Autos verkauft werden. Analysten sehen beim Cayman durchaus die Gefahr eines Kannibalisierungseffektes für die Baureihen 911 und Boxster. Der Cayman S soll für knapp 60.000 Euro angeboten werden. Der 911 Carrera kostet etwa 75.000 Euro, der Boxster knapp 45.000 Euro. Wegen des großen Preisabstandes zum Boxster halten die Experten es für möglich, dass der neue Produktmix trotz Kannibalisierung sogar für höhere Konzernerträge sorgt.
Eine Absatzprognose für den Cayman lehnte Porsche ab. Ein Sprecher bestätigte lediglich frühere Aussagen, wonach auf Basis der bestehenden drei Baureihen Boxster - zu dem auch der Cayman zählt -, 911 und Cayenne mittelfristig ein Absatz von 100.000 Fahrzeugen erreicht werden soll. Im laufenden Geschäftsjahr, das am 31. Juli endet, will Porsche den Absatz auf mindestens 80.000 Einheiten von 76.827 Fahrzeugen steigern.