Horacio Pagani verwirklichte 1999 seinen Jugendtraum vom Bau eines exklusiven Sportwagens. Dieses Jahr stellt seine Sportwagenmanufaktur Pagani Automobili ihr überarbeitetes Modell vor, dass sich mit vier Auspuffendrohren in Genf durchaus sehen lassen kann.
San Cesario sul Panaro - Juan Manuel Fangio, der argentinische Formel-1-Heroe der fünfziger Jahre, war das große Vorbild für seinen Landsmann Horacio Pagani. Er war für ihn auch so etwas wie ein Wegweiser auf der Karriereleiter.
Denn Fangio legte bei Mercedes Fürsprache für ihn ein, als es darum ging, an sehr starke und sehr teure Motoren heranzukommen. Zu diesem Zeitpunkt, Anfang der neunziger Jahre, hatte Pagani damit begonnen, sich seinen Jungentraum zu erfüllen und einen Supersportwagen zu bauen.
Von Anfang an war für Pagani klar, dass das Auto den Namen Fangio F1 tragen sollte. Doch nach dem Tode des fünfmaligen Formel-1-Weltmeisters im Jahre 1995 nahm er Abstand von diesem Plan. "Aus Respekt vor Fangio entschied ich mich, das Auto Zonda zu nennen, so wie der Andenwind aus meiner Heimat", erklärte Pagani.
1999 war der erste Pagani Zonda fertig und debütierte auf dem Genfer Salon. Dank der früheren Fürsprache Fangios trug er einen Mercedes-Motor unter der Karosserie.
Inzwischen hat Pagani den Wagen überarbeitet, verfeinert, geschliffen. Beim diesjährigen Genfer Salon (3. bis 13. März) wird der Pagani Zonda F seine Weltpremiere feiern.
Ein flach geducktes Projektil, mehr als zwei Meter breit, aber nur 1,14 Meter hoch, lediglich 1230 Kilogramm schwer und mit vier zentral angeordneten Auspuffendrohren am Heck. Unter dem Kohlefaserchassis ist ein 7,2-Liter-Zwölfzylindermotor von Mercedes-AMG verschraubt.
Die Maschine leistet 602 PS (443 kW) und entwickelt ein Maximaldrehmoment von 760 Newtonmeter. Die Kraft wird über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die 20-Zoll-Räder der Hinterachse geleitet. Und dann kann es losgehen.
Bereits bei den Zahlen auf dem Datenblatt zum Auto stellen sich die Nackenhaare auf: Von 0 auf 100 Stundenkilometer prescht der Wagen in 3,6 Sekunden, von 0 bis Tempo 200 vergehen lediglich 9,8 Sekunden.
Noch schneller funktioniert es umgekehrt. Wer bei 200 Sachen mit ganzer Kraft aufs Bremspedal tritt, steht binnen 4,4 Sekunden still. Energievernichtung der extremen Art sozusagen. Ach ja, als Höchstgeschwindigkeit nennt Signore Pagani "mindestens 345 km/h". Das sollte reichen.