Ein bisschen BMW, ein bisschen Uber Elektro-Startup Evelozcity holt neue Leute - und heißt jetzt Canoo

Deutsche Automanager auf neuen Wegen: Stefan Krause (links) und Karl-Thomas Neumann (rechts) wollen gemeinsam mit Clemens Schmitz-Justen und Ulrich Kranz dem Elektroauto-Startup Canoo (formerly known as Evelozcity) zum Durchbruch verhelfen

Deutsche Automanager auf neuen Wegen: Stefan Krause (links) und Karl-Thomas Neumann (rechts) wollen gemeinsam mit Clemens Schmitz-Justen und Ulrich Kranz dem Elektroauto-Startup Canoo (formerly known as Evelozcity) zum Durchbruch verhelfen

Foto: Evelozcity

Clemens Schmitz-Justen ist so etwas wie ein globaler Autoveteran. Er arbeitete fast 20 Jahre für den bayerischen Automobilkonzern BMW, leitete bis 2008 das Werk im amerikanischen Spartanburg. Danach blieb er in den USA, gründete eine kleine Unternehmensberatung, wirkt als deutscher Honorarkonsul für den Bundesstaat South Carolina, und jetzt ist er zurück: bei dem deutsch-kalifornischen Elektroauto-Start-up Evelozcity, und bei Kollegen, die er schon aus seiner BMW-Zeit in den USA kennt: Stefan Krause und Ulrich Kranz; der eine war Vertriebs- und Finanzvorstand bei BMW, der andere war als Leiter des Project i BMWs Elektropionier.

Die beiden haben 2018 das Elektroautounternehmen Evelozcity gegründet, sie haben bereits den ehemaligen Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in ihr Team geholt; und sie wollen 2021 mit dem ersten von vier geplanten Modellen loslegen. Und mit Schmitz-Justen und einigen weiteren Neuzugängen soll es in die nächste Phase gehen. Der ehemalige BMW-Kollege steigt als Produktionschef ein.

Krause, Kranz und Neumann müssen jetzt zentrale Partner präsentieren

Für Krause, Kranz und Neumann geht es in eine entscheidende Phase. Sie haben ihr Projekt erst Anfang 2018 gestartet; sie wollen rein elektrische Autos anbieten, ihre Architektur soll unter anderem mehr Platz bieten als ähnlich große Konkurrenzmodelle. Jetzt haben sie ihre Zielgröße (350 Mitarbeiter) erreicht; sie haben den Markennamen gewechselt, aus Evelozcity wird Canoo. Als nächstes müssen die drei Deutschen auch ihre zentralen Partner präsentieren.

Das gilt insbesondere für die Produktion. Man prüfe aktuell noch mehrere Optionen, heißt es im Unternehmen. Geplant sei, die Autos in zwei Werken in China und den USA produzieren zu lassen.

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Als mögliche Partner gelten die europäischen Auftragsfertiger Magna und Valmet, in China verhandeln Krause und seine Leute aber auch mit regionalen Herstellern. Klar ist: es soll schnell entschieden werden; schon anderthalb Jahre Vorlaufzeit gelten in der Branche als ambitioniert. Und Canoo kommt mit seinen Modellen ab 2021 in einer Phase auf den Markt, in der auch die großen Autohersteller mehr und mehr Elektroautos anbieten werden.

Schmitz-Justen gilt als bestens vernetzt im Südosten der USA, dort soll das Werk für die Canoo-Modelle angesiedelt werden. Er soll sich dort insbesondere um die Zusammenarbeit mit den Zulieferern kümmern. Neben dem ehemaligen BMW-Kollegen hat Canoo-Chef Krause sein Team um Olivier Bellin als COO und den Uber-Manager James Cox als Digitalchef engagiert.

mf
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