Ex-Beiersdorf-Chef Heidenreich löst SAP-Chef Bill McDermott ab, der im vergangenen Jahr die Liste der am meisten verdienenden Dax-Chefs anführte
Foto: picture alliance / dpaDie Bezüge deutscher Topmanager sind im vergangenen Jahr trotz stagnierender Konzerngewinne einer Studie zufolge auf einen neuen Spitzenwert gestiegen. Im Schnitt kletterte 2018 die Vergütung der Vorstandschefs der Dax-Konzerne, die das ganze Jahr im Amt waren, um 3,6 Prozent auf 7,5 Millionen Euro, wie aus einer am Montag veröffentlichten Auswertung des Beratungsunternehmens hkp-Group hervorgeht.
Spitzenverdiener war demnach der zum Jahresende ausgeschiedene langjährige Beiersdorf -Chef Stefan Heidenreich mit einer Gesamtvergütung von 23,45 Millionen Euro. Mit 23,45 Millionen Euro erhielt er den Angaben zufolge die höchste Vergütung, die ein Vorstandschef im Dax jemals kassierte. Von den 23,45 Millionen Euro stammten 21 Millionen Euro aus langfristiger Vergütung, die Heidenreich in den sieben Jahren seiner Amtszeit anhäufte.
Auf Rang zwei folgte nach dieser Berechnungsmethode Allianz -Lenker Oliver Bäte mit 10,33 Millionen Euro. SAP -Chef Bill McDermott kam demnach auf 9,97 Millionen Euro.
Während die Jahresboni zurückgingen, stiegen die langfristigen Vergütungen weiter an. "Die magische Grenze von zehn Millionen Euro überschreitet neben Beiersdorf nur die Allianz - und das auch nur knapp", sagte hkp-Mitgründer Michael Kramarsch. Im Vorjahr bekamen noch fünf Dax-Chefs mehr als zehn Millionen Euro.
Ausgewertet wurden die bislang vorliegenden Vergütungsberichte von 28 der insgesamt 30 Unternehmen, die im deutschen Börsenindex Dax notiert sind. Die Berichte des Zahlungsdienstleisters Wirecard und des Industriegasekonzerns Linde liegen demnach noch nicht vor.
Die Analyse berücksichtigt auch die Altersversorgung und Nebenleistungen, wie Dienstwagen oder Versicherungen, und dokumentiert die zugeflossene Vergütung. "Wir sehen jetzt seit fünf Jahren ein stetiges Wachstum bei den mehrjährigen variablen Vergütungen und der Altersversorgung, die zusammen circa. 60 Prozent der gesamten Vergütung ausmachen", erläuterte hkp-Partner Michael Kramarsch.
Zu den Vorstandsvergütungen gibt es verschiedene Studien mit unterschiedlichen Berechnungsmethoden. Die Ergebnisse weichen teilweise deutlich voneinander ab.
Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich hat im vergangenen Jahr so viel verdient, wie noch nie ein Dax-Chef zuvor: 23,45 Millionen Euro. Er löst damit SAP-Chef Bill McDermott ab, der 2017 mit 21,1 Millionen Euro noch Rang eins belegte.
Auf dem zweiten Platz landet Allianz-Chef Oliver Bäte, der mit 10,33 Millionen Euro allerdings schon deutlich weniger verdient hat.
SAP-Chef Bill McDermott musste nach zwei Jahren infolge auf Platz eins seine Spitzenposition nun abgeben. Mit 9,97 Millionen Euro schaffte er es nur noch auf Platz drei im hkp-Ranking. Somit verdienten im vergangenen Jahr nur zwei Topmanager mehr als zehn Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es mit Bill McDermott, Daimler-Chef Dieter Zetsche, BASF-Vorsteher Kurt Bock, Siemens-Chef Joe Kaeser und dem ehemaligen VW-Chef Matthias Müller noch fünf Topmanager.
DANIEL ROLAND/ AFP
Siemens-Chef Joe Kaeser kam 2018 auf Gesamtbezüge in Höhe von 9,6 Millionen Euro. Das waren rund 1,24 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor.
HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele landet mit 9,43 Millionen Euro auf Platz fünf im Ranking der Dax-Spitzenverdiener.
Daimler-Chef Dieter Zetsche ist der einzige Manager, dem seit 2013 in jedem Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag zufloss. 69 Millionen Euro hat er seither von dem Stuttgarter Autobauer als Gehalt, als Bonus oder in Form von Altersvorsorge-Beiträgen bekommen. Für 2018 bekam er mit 8,26 Millionen Euro erstmals weniger als zehn Millionen Euro.
Noch weniger verdiente Deutsche-Post-Chef Frank Appel: Mit 8,19 Millionen Euro (Vorjahr 9,85 Millionen Euro) belegt er Platz sieben im Gehaltsranking.
Bergab ging es auch für Adidas-Chef Kasper Rorsted, der mit 8,16 Millionen Euro 1,73 Millionen Euro weniger als im Vorjahr verdiente.
Die Vergütung von FMC-Chef Rice Powell lag dagegen mit 7,29 Millionen Euro in etwa so hoch wie 2017.
Auf Platz 10 landet Merck KGaA-Chef Stefan Oschmann mit 7,15 Millionen Euro.