Wir bewegen uns in volatilen Zeiten. Alles ist mit allem vernetzt: das Internet, Finanzströme, Lieferketten. Ereignisse wie eine globale Pandemie werden sich, laut Experten, in Zukunft wohl häufiger wiederholen. Wenn irgendwo ein Sack Reis umfällt, kann das also tatsächlich über Kontinente hinweg Geschäftsmodelle zerstören.
Anpassungsfähigkeit wird zur neuen Kernkompetenz für Führungskräfte. Während Unternehmen früher alle paar Jahre die Strategie überarbeiteten, müssen Chefinnen und Chefs heute ständig auf Veränderungen reagieren. "Entscheidungen sind dafür da, dass sie revidiert werden", sagt Alexander Sixt, Vorstandsmitglied des gleichnamigen Autovermieters, in unserem neuen Führungspodcast Team A.
Das mittelständische Unternehmen aus Pullach wurde schwer von der Corona-Pandemie getroffen und rief als eines der ersten seine Mitarbeiter aus Italien zurück. Alexander Sixt und seine Vorstandskollegen planten völlig um, zum Beispiel mit einem Abo-Angebot für Kunden, die sich während der Pandemie für längere Zeiträume ein Auto mieten wollten.
"Krisen sind natürlich in dem Moment, wo man drin steckt, ein Desaster", sagt Sixt. "Aber wenn wir uns mal die lange Zeitreihe sich anschaut, ist unser Unternehmen jedes Mal gestärkt aus einer Krise heraus marschiert."
Sich einzulassen ist eine Haltung und eine Eigenschaft, die man durchaus trainieren kann. Verhaltenspsychologe Nico Rose rät dazu, sich gezielt herauszubewegen aus der eigenen Filterblase. Mal eine Zeitung zu lesen, die der eigenen Meinung widerspricht. Auf Social Media Inhalte zu lesen, die man sonst nicht lesen würde.
"Als Metalfan lege ich mir ab und zu mal eine Jazzplatte rein", sagt Rose. Ein kleiner, humorvoller Gedanke, hinter dem eine größere Idee steckt. Die Freude am Experimentieren und Lust, sich selbst zu fordern.