Wie können Unternehmen nicht nur zum ökonomischen, sondern auch zum ökologischen und sozialen Fortschritt beitragen? Diese Frage beschäftigt schon seit den 90er Jahren Manager, Wissenschaftler und engagierte Bürger. Den passenden Schlüsselbegriff für die Diskussion prägte 1994 der britische Berater und Buchautor John Elkington in einem Artikel: Triple Bottom Line (1997 hat er ihn in seinem Buch "Cannibals with Forks" weiter ausgearbeitet). Im Englischen ist die Bottom Line der Schlussstrich unter der Gewinn-und-Verlust-Rechnung, dort steht der Profit. Elkington hat diesen vertrauten Begriff um die Dimensionen Umwelt und Gesellschaft erweitert. Die Triple Bottom Line soll den Mehrwert beziffern, den ein Unternehmen ökonomisch, ökologisch und sozial schafft.
Auf die Forderung nach einer Abkehr von der reinen Profitorientierung reagierten viele Führungskräfte positiv; sie versuchten, die durch ihre Unternehmen verursachten Umweltbelastungen zu verringern, und engagierten sich sozial. Diesen Einsatz, der zu einer positiven Triple Bottom Line führt, dokumentieren sie häufig in Nachhaltigkeitsberichten. Kritiker sehen dabei aber auch die Grenzen von Elkingtons Idee, denn der Nutzen gesellschaftlichen Engagements lasse sich nie so genau berechnen wie die klassische Bottom Line, der Gewinn. Dennoch ist der Begriff heute fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsdiskussion. Die EU-Kommission hat börsennotierte Unternehmen sogar aufgefordert, eine Triple Bottom Line in ihren Geschäftsberichten zu veröffentlichen.