Blockchain Revolution in der Lieferkette

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Blockchain, die digitale Datenbanktechnologie hinter Bitcoin und anderen Kryptowährungen, könnte die Spielregeln der Finanzwelt grundlegend verändern. Sie hat aber auch das Potenzial, enorme Verbesserungen im Supply-Chain-Management voranzutreiben: schnellere und kostengünstigere Lieferungen, bessere Nachverfolgbarkeit von Waren, einfachere Abstimmung zwischen Geschäftspartnern und leichterer Zugang zu Finanzierungen sind dabei nur die wichtigsten Vorteile.
Um das Potenzial besser einschätzen zu können, haben wir sieben US-Konzerne untersucht, die im Supply-Chain-Management führend sind. Sie alle prüfen aktuell, wie sie die Blockchain-Technologie sinnvoll einsetzen können. Diese Unternehmen – Corning, Emerson, Hayward, IBM, Mastercard und zwei weitere, die anonym bleiben möchten – sind in unterschiedlichen Branchen aktiv: in Fertigung, Einzelhandel, Technologie und Finanzdienstleistungen. Einige haben gerade erst angefangen, sich mit Blockchain zu befassen, andere haben schon die ersten Pilotprojekte aufgesetzt. Wieder andere arbeiten gemeinsam mit ihren Partnern in der Lieferkette an praktischen Anwendungen. In diesem Beitrag wollen wir den Status quo vorstellen und diskutieren, welche Vorteile Blockchain bieten kann. Wir wollen aber auch erörtern, wie sich der Einsatz von Blockchain im Supply-Chain-Management von der Anwendung bei Kryptowährungen unterscheidet.
Eine Blockchain ist letztlich ein dezentral geführtes Transaktionsverzeichnis – ein digitales System, in dem Transaktionen zwischen mehreren Partnern auf eine nachprüfbare und manipulationssichere Art und Weise aufgezeichnet werden. Das Verzeichnis selbst kann auch so programmiert werden, dass es Transaktionen automatisch auslöst. Bei Kryptowährungen, die als Ersatz für Fiatgeld – und damit für alle gängigen Währungen wie Euro, Renminbi oder US-Dollar – konzipiert sind, soll Blockchain dafür sorgen, dass beliebig viele und anonyme Parteien Transaktionen privat und sicher ohne einen zentralen Intermediär wie eine Bank abwickeln können.
Bei Lieferketten soll Blockchain ermöglichen, dass eine begrenzte Anzahl von bekannten Parteien ihre Geschäfte vor Betrügern schützen und dabei gleichzeitig ihre Lieferketten verbessern kann. Blockchain-Anwendungen für das Supply-Chain-Management erfordern jedoch andere Voraussetzungen als Kryptowährungen, um erfolgreich zu funktionieren. Dazu zählen sogenannte Permissioned Blockchains (also solche, auf die nur berechtigte Teilnehmer zugreifen können), eigene Standards für die Darstellung von Transaktionen in einem Block sowie neue Regeln für die Kontrolle des Systems. An allen drei Voraussetzungen wird derzeit gearbeitet. Entwicklungsstand und Fortschritte sind jedoch bislang noch sehr unterschiedlich.
Vorteile der Blockchain-Technologie
Die Weitergabe von Daten innerhalb der Lieferkette hat sich durch den Einsatz von ERP-Systemen erheblich verbessert, wobei die Abkürzung ERP für Enterprise Resource Planning steht. ERP-Systeme sind betriebswirtschaftliche Softwarelösungen zur Steuerung von Geschäftsprozessen. Walmart und Procter & Gamble gehören zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Sie arbeiteten schon in den 90er Jahren an entsprechenden Systemen. Doch obwohl diese Systeme nicht neu sind und immer weiter verbessert werden, ist die Transparenz in großen Lieferketten mit komplexen Transaktionen immer noch ein wichtiges Thema.
Die Beschränkungen herkömmlicher Buchführungs- und ERP-Systeme sowie die potenziellen Vorteile von Blockchain-Systemen zeigen sich in einem hypothetischen Szenario: In unserem Beispiel kauft ein Einzelhändler ein Produkt bei einem Lieferanten. Eine Bank stellt dem Lieferanten das Kapital bereit, das er braucht, um das bestellte Produkt zu produzieren. (Die Grafik "Vergleich: Das konventionelle System und die Blockchain" veranschaulicht das Szenario.) Bei der Transaktion fließen also Informationen, Güter und Geld. Das geschieht jedoch immer nur zwischen zwei Parteien. Die jeweils dritte Partei bleibt außen vor und hat keinerlei Informationen über die zwischen den beiden anderen Geschäftspartnern ausgetauschten Daten, Güter oder Finanzmittel. Deshalb ist es selbst in modernen ERP-Systemen nicht immer möglich, die drei Ströme durch manuelle Audits und Prüfungen zuverlässig miteinander zu verknüpfen. Genau das macht es in der Praxis auch so schwierig, Ausführungsfehler zu vermeiden, Entscheidungsprozesse zu verbessern oder Konflikte in der Lieferkette zu klären.
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