Szenarioplanung Mit Katastrophen planen

Illustration: Patrick Mariathasan für Harvard Business Manager
Als Lehman Brothers das Geld ausging, standen die Zeichen für den französischen Kraftwerksbauer Alstom schon lange auf Umbruch. Die Liberalisierung der europäischen Stromnetze, die steigende dezentrale Erzeugung durch Solar-, Wind- und Biomassekraftwerke, der Aufschwung energiehungriger Volkswirtschaften wie China und Indien: Seit mehr als einem Jahrzehnt gehörten Umwälzungen in der Energiebranche bereits zum Alltag.
Torsten Wulf
ist Inhaber des Lehrstuhls für Strategisches und Internationales Management an der Universität Marburg und akademischer Direktor des Zentrums für Strategie und Szenarioplanung an der HHL Leipzig Graduate School of Management.
Philip Meissner
ist Akademischer Rat am Lehrstuhl für Strategisches und Internationales Management an der Universität Marburg.
Sabine Busse
leitete bis Oktober 2012 die strategische Planungsabteilung bei Alstom. Seitdem ist sie Vice President für die strategische Kundenbetreuung bei Alstom Thermal Services.
Der Ausbruch der Finanzkrise schließlich brachte das Fass zum Überlaufen: Die Alstom-Manager entschieden sich, Katastrophen nicht mehr als Ausnahmen, sondern als Regel zu betrachten. Sie wollten unliebsame Überraschungen lieber gleich in die strategische Planung einbeziehen - um so im Fall der Fälle vorbereitet zu sein. 2009, im Folgejahr der Lehman-Pleite, entwickelte Alstom erstmals fünf disruptive Szenarien für den Energiesektor. Sie sollten die Grundlage für die Erarbeitung der langfristigen Strategie bilden und als Entscheidungshilfe bei Investitionen in neue Märkte und Technologien dienen.
Doch dafür musste das Unternehmen zunächst einen Ansatz entwickeln, der über traditionelle Methoden der Szenarioplanung hinausging. Diese decken zahlreiche Trends zwar umfangreich ab - doch die Komplexität sorgt oft eher für Verwirrung als für Klarheit. Zudem befasst sich meist nur ein kleiner Teil des Managements in einem einzelnen Workshop mit der Ausarbeitung. Weil die oberste Führungsebene dabei selten zugegen ist, landen die Ergebnisse häufig in der Schublade. Auswirkungen auf die Strategie haben solche Ansätze nicht.
Alstom wollte es besser machen - und erarbeitete einen systematischen, unternehmensweiten Prozess, der vier Schritte umfasst und heute im Unternehmen zum Standard geworden ist.
Schritt 1: Das Umfeld analysieren
Das Wissen der Besten – zu den wichtigen Fragen rund um Führung, Strategie und Management.
Wir liefern Ihnen Knowhow aus den renommiertesten Hochschulen der Welt, anschaulich und umsetzbar für Ihren Alltag als Führungskraft.
Ihre Vorteile mit Harvard Business manager+
-
Der Harvard Business manager
Wissen, Werkzeuge und Ideen für nachhaltigen Erfolg – als E-Paper
-
Zugang zu den besten Texten der vergangenen Jahre
Inspiration, Leadership-Skills und Praxistipps für erfolgreiche Führungskräfte
-
Einen Monat kostenlos testen
jederzeit online kündbar
Sie haben bereits ein Digital-Abonnement? Hier anmelden
Immer einen Einblick voraus
Ihre Vorteile mit manager+
-
manager magazin+
in der App
-
Harvard Business manager+
in der App
-
Das manager magazin und den Harvard Business manager lesen
als E-Paper in der App
-
Alle Artikel in der manager-App
für nur € 24,99 pro Monat
Sie haben bereits ein Digital-Abonnement?
manager+ wird über Ihren iTunes-Account abgewickelt und mit Kaufbestätigung bezahlt. 24 Stunden vor Ablauf verlängert sich das Abo automatisch um einen Monat zum Preis von zurzeit 24,99€. In den Einstellungen Ihres iTunes-Accounts können Sie das Abo jederzeit kündigen. Um manager+ außerhalb dieser App zu nutzen, müssen Sie das Abo direkt nach dem Kauf mit einem manager-ID-Konto verknüpfen. Mit dem Kauf akzeptieren Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzerklärung .