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Jobtitel Knochensucher und Keimschlachter

Studien zeigen: Wenn Mitarbeiter selbst entscheiden dürfen, wie sie ihren Job nennen, gehen sie motivierter zur Arbeit. Kreative Stellenbezeichnungen könnten sogar ein Mittel gegen Burn-out sein.
aus Harvard Business manager 6/2016
Foto: Klaus Vedfelt / Getty Images

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Stellenbezeichnungen rufen in der Regel keine großen Emotionen hervor. Manager lassen sie auf Visitenkarten drucken, schmücken mit ihnen ihre Linkedin-Seiten und erwähnen sie, wenn sie sich bei formellen Anlässen vorstellen. Einige Organisationen jedoch sehen sie als Chance, um die Kreativität der Belegschaft zu fördern. Der Unterhaltungskonzern Disney nennt die Mitarbeiter seiner Freizeitparks "Cast Members" oder "Schauspieler", seine Ingenieure und Multimediaexperten heißen "Imagineers". Die Fast-Food-Kette Subway bezeichnet ihre Verkäufer als "Sandwich-Künstler". In manchen Unternehmen sind die Rezeptionisten "Direktoren des ersten Eindrucks" und PR-Mitarbeiter "Brand Evangelists".

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Es wäre einfach, dies als eine kindische Spielerei mit Euphemismen abzutun. Doch Dan Cable, Professor für Organisationsverhalten an der London Business School, ist in den vergangenen zehn Jahren zu einer anderen Meinung gelangt: Er sieht es als legitimes Mittel an, um die Einstellung der Beschäftigten zum Job zu verbessern und der Personalwerbung auf die Sprünge zu helfen. "Die traditionelle Annahme ist, dass Jobbezeichnungen der Standardisierung und dem Benchmarking dienen", sagt er. "Aber Titel senden Bewerbern gegenüber oft die falschen Signale aus. Sie können im Wettbewerb um die besten Leute ein Hindernis sein. Unternehmen sollten verstehen, dass Jobtitel eine starke Symbolkraft haben. Sie geben Aufschluss darüber, wer wir sind, was wir können und was andere von uns zu erwarten haben."

Weniger Stress

Cable und zwei Kollegen haben 2014 eine Studie über "selbstreflektierende" Stellenbezeichnungen veröffentlicht. Seitdem hat Cable das Thema weiter erforscht. Der Aufsatz beschäftigte sich intensiv mit einer lokalen Gruppe der Make-A-Wish-Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, die schwer kranken Kindern Wünsche erfüllt. Die Leiterin hatte ihre Mitarbeiter eingeladen, ihre offiziellen Titel um lustige Bezeichnungen zu ergänzen (siehe Interview "Ein gutes Gefühl"). "Anfangs waren wir skeptisch", sagt Cable. "Doch nach unseren direkten Beobachtungen und ausführlichen Interviews haben wir uns gefragt: Bringt es vielleicht echte psychologische Vorteile, Arbeit anders zu benennen?" Mitarbeiter hatten beschrieben, wie neue und verbesserte Titel ihren Jobs Bedeutung verliehen hätten. Sie hätten ihnen auch geholfen, mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen, die der Umgang mit den Familien kranker oder sterbender Kinder mit sich brachte. Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass die Mitarbeiter weniger Stress empfanden, weil sie sich auf jene Aspekte konzentrierten, die ihrem Job Sinn verliehen.

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