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Präsentieren Üben! Üben! Noch mal!

Für wichtige Vorträge und Präsentationen gilt: Gut ist nicht gut genug. Fünf Punkte helfen Ihnen, perfekt vorbereitet zu sein – und auch bei komplizierten Themen einen exzellenten Eindruck zu hinterlassen.
aus Harvard Business manager 5/2020

Lennart Gäbel für Harvard Business Manager

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Alle drei Jurymitglieder lächelten mich an. Ich sah mich bereits als strahlende Gewinnerin unseres Collegewettbewerbs zur Vortragskunst. Den ersten Vers des von mir ausgewählten Gedichts brachte ich perfekt rüber. Beim zweiten jedoch fühlte ich mich wie unter Vollnarkose. Ich erinnerte mich an kein einziges Wort mehr. Die Juroren versuchten, mich durch freundliche Gesten aufzumuntern. Doch das machte alles nur noch schlimmer. Ich spürte, wie Panik in mir hochstieg. Schließlich ertönte die Glocke: Meine Zeit auf der Bühne war um. Noch zwei Jahrzehnte später hatte ich Angst, auswendig Gelerntes vorzutragen.

Egal worüber ich in meiner frühen Karriere vor anderen sprechen sollte: Ein Teil meines Hirns war damit beschäftigt, die Gedanken an ein weiteres Desaster zu verdrängen. Ich befürchtete, etwas Wichtiges zu vergessen. Ich hatte Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Und ich konnte mich nicht auf mein Publikum einlassen.

Mit der Zeit perfektionierte ich die Kunst des spontanen Vortrags. Ich wurde so gut darin, dass ich mich bei Präsentationen weder von den Experten des Rednerklubs Toastmasters aus dem Konzept bringen ließ noch von meinem CEO, wenn er meine Ideen kritisch hinterfragte.

Ich fing an, mich auch bei entscheidenden Vorträgen und Präsentationen auf meine Spontanität zu verlassen. Jedenfalls bis zu einem Vortrag in Paris. Auch damals verließ ich mich wieder auf mein Improvisationstalent. Ich glaubte fest daran, dass allzu viel Vorbereitung das Risiko erhöhen würde, in Panik zu verfallen, sollte ich den Faden verlieren. Stattdessen waren es die bohrenden Fragen aus dem Publikum, die mich in die Bredouille brachten. Weil ich meine Thesen spontan nicht wissenschaftlich belegen oder anderweitig kompetente Antworten geben konnte, blieb mein Vortrag weit hinter den Erwartungen zurück.

Spontanität reicht nicht

Die Ereignisse beim Vortragswettbewerb und in Paris unterschieden sich stark voneinander. Eine Gemeinsamkeit hatten sie hinter den Kulissen dennoch: die Art und Weise der Vorbereitung. Für den Wettbewerb hatte ich das Gedicht zwar auswendig gelernt, seine Rezitation jedoch nicht sehr oft geprobt. Am Ende war das der Grund für mein Versagen auf der Bühne gewesen. In Paris hatte ich auf meine so oft erfolgreich genutzte Spontanität gesetzt und musste bei weiterführenden Fragen passen.

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Aus diesen Pleiten habe ich gelernt und verwende die Erkenntnisse bis heute in meinem beruflichen Umfeld. Ich bin Vortragende bei TEDx und halte beinahe wöchentlich öffentliche Vorträge. Vielfach handelt es sich dabei um Keynotes oder Reden im Rahmen von Führungskräftetrainings. Als Coach unterstütze ich auch andere dabei, ihre Vortragskunst und Reden zu optimieren. Meiner Erfahrung nach ist es vor allem ein sehr simpler Ansatz, der öffentliche Vorträge erfolgreich macht. Er lautet: Sie müssen Ihr Material und Thema in- und auswendig kennen.

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