Telekom-Chef Tim Höttges über gute Reden "Wer gefallen will, gefällt nicht"

Telekom-Vorstandschef Tim Höttges während seiner Rede auf der Jahreshauptversammlung 2018, für die er als bester Redner ausgezeichnet wurde.
Foto: Jörg Schüler / imago imagesHarvard Business manager: Herr Höttges, wie bereiten Sie sich auf eine Rede vor Publikum vor? Was ist das Wichtigste?
Tim Höttges: Ich komme immer vom Inhalt. Die beste Vorbereitung ist die Auseinandersetzung damit. Die eigentliche Rede macht dann nur noch 10 Prozent aus. Ich möchte, dass Menschen, die sich die Zeit nehmen, mir zuzuhören, dabei etwas Neues erfahren oder eine neue Perspektive erhalten. Und wenn man ganz ehrlich ist, wollen die meisten Menschen irgendwie unterhalten werden. Es ist also immer hilfreich, wenn Sie das Ganze nicht bierernst verpacken.
Gibt es in Ihrer Karriere einen Vortrag, der Ihnen als besonders gut oder besonders schlecht gelungen in Erinnerung geblieben ist? Was haben Sie aus dieser Erfahrung gelernt?
Ich habe beide Erfahrungen gemacht, aber gelernt habe ich dasselbe. Erstens muss die Rede dem Publikum gefallen, nicht dem Redner. Es ist wie im Geschäft: Sie müssen sich in den Kunden reindenken. Welcher Inhalt ist relevant? In welcher Atmosphäre oder zu welcher Tageszeit findet die Rede statt? Morgens können Sie inhaltlicher reden, abends muss es unterhaltsamer sein.
Zweitens, und darin liegt ein leichter Widerspruch: Wer gefallen will, gefällt nicht. Der Versuch, den Leuten nach dem Mund zu reden, funktioniert nicht. Meine besten Vorträge waren eigentlich immer inhaltlich klug begründete Gegenreden zu vorherrschenden Meinungen.
Was war das wichtigste Feedback, das Sie zu einem Vortrag erhalten haben?
Lach mal!
Und das häufigste Feedback?
Hinten raus zu lang.
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Braucht man als Topmanager wirklich Kommunikationsberater und Trainer, die einem helfen, an Gestik, Mimik und Körpersprache zu feilen? Oder wird darum oft zu viel Aufhebens gemacht?
Jeder kann gutes Reden lernen. Bei mir persönlich war das aber ein langer Weg. Und am Anfang meiner Karriere haben mir Kommunikationsberater, mit denen ich geübt habe, auch geholfen. Schon da habe ich gemerkt, dass abgelesene Reden nie die Kraft von freier Rede haben.
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