Der am Lehrstuhl von Ulrich Beck beheimatete Soziologe und Unternehmensberater Stefan Kühl versteht es, unterhaltsam und treffend über Managementfragen zu schreiben - so in seinen Büchern "Wenn die Affen den Zoo regieren. Die Tücken der flachen Hierarchien" und "Das Regenmacher-Phänomen. Widersprüche und Aberglaube im Konzept der lernenden Organisation".
Die Argumentation wird hier fortgeführt. Die perfekte Organisation, so der Autor, gibt es nicht. Mit den neuen Managementkonzepten lassen sich Unternehmen nicht optimal gestalten, die Nebenwirkungen sind oft erheblich. Schuld seien weniger handwerkliche Fehler während des Wandels. Vielmehr gebe es grundlegende Paradoxien, die Manager kaum auflösen könnten. So muss eine Dezentralisierung von Entscheidungen immer von höheren Hierarchieebenen ausgehen. Und den Mitarbeitern gegebene Freiräume zur Selbstorganisation müssen regelmäßig eingeschränkt werden, wenn das Ergebnis nicht im Sinne der Unternehmensleitung ist. Durch Reorganisationen entstehen zudem ständig neue Schwachstellen. So wird das Organisieren zur sprichwörtlichen Sisyphosarbeit. Kühl präsentiert gewohnt kluge und kritische Gedanken, mitunter allerdings recht sperrig.
-------------------------------------------------------------------
Kühl, Stefan
Sisyphos im Management
Wiley, Weinheim 2002, 327 Seiten,
24,90 Euro
© 2003 Harvard Businessmanager