Managerausbildung Wo Dax-Vorstände studiert haben

War auch an der Universität zu Köln: Telekom-Vorstand Claudia Nemat hat wie 19 weitere derzeit amtierende Dax-Vorstandsmitglieder hier ihren Abschluss gemacht
Foto: Anke Waelischmiller; Sven Simon / IMAGOOhne einen Universitätsabschluss haben es Managementtalente nach wie vor schwer, in deutsche Dax-Vorstände vorzudringen: 85 Prozent der Vorstandsmitglieder von Dax, MDax und SDax haben an einer deutschen oder ausländischen Universität studiert, mehr als ein Drittel auch promoviert. Lediglich 8 Prozent bringen ein Zeugnis einer Fachhochschule mit, 7 Prozent haben einen anderen Bildungsweg wie Berufsakademie oder Ausbildung. Das hat die Managementberatung Horváth in einer Analyse des Werdegangs der über 500 deutschen Vorstandsmitglieder von Dax-Unternehmen herausgefunden.
Die Hochschule mit den meisten Alumni in deutschen Dax-Vorständen ist die Universität zu Köln (siehe Ranking), an der auch Telekom-Vorständin Claudia Nemat (53) im Jahr 1994 ihren Abschluss gemacht hat. Danach folgen die RWTH Aachen und die Universitäten Mannheim, München und Münster.
Anders sieht es aus, wenn nur die jüngeren Vorstände (unter 54 Jahren) betrachtet werden: Hier stellt die WHU in Koblenz die größte Anzahl amtierender Vorstandsmitglieder, gefolgt von Mannheim auf Platz zwei und der LMU München sowie der RWTH Aachen jeweils auf dem dritten Platz. "Es ist vermutlich der internationale Charakter der WHU Koblenz, der in jüngerer Zeit viele Topmanagerinnen und -manager angezogen hat", sagt Studienleiter Oliver Greiner. "Denn Internationalisierung ist ein klarer Trend der Managementkarrieren."
Setzt man die Zahl der Vorstände mit Abschluss von der WHU (11) ins Verhältnis zur Zahl ihrer Studierenden, liegt die private Wirtschaftshochschule im Hochschulvergleich ebenfalls vorn: Bei insgesamt 1880 Studierenden kommt im Schnitt ein Vorstandsmitglied auf 171 Studierende. An der Uni Köln ist es ein Vorstandsmitglied pro 2575 Studierende, an der RWTH Aachen eines pro 2626 Studierende.
Deutsche Dax-CEOs haben laut Studie ihren höchsten Studienabschluss am häufigsten an der RWTH Aachen erworben, gefolgt von der Universität Köln und dem Karlsruher Institut für Technologie. "Die Spitzenpositionen von Aachen und Karlsruhe zeigen, dass in vielen Vorständen neben exzellentem betriebswirtschaftlichem Wissen auch technologisches Know-how eine wichtige Rolle spielt", stellt Oliver Greiner fest. Tatsächlich haben gut 35 Prozent aller deutschen Vorstände Ingenieur-, Natur- oder Strukturwissenschaften wie Mathematik oder Informatik studiert.

Bereit für ein Update?
Kultur schlägt Software: Wie alle im Unternehmen ein digitales Mindset entwickeln