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Verhandlungsführung So verhandeln Sie mit Ihrem Betriebsrat

Gerade sind in Deutschland neue Betriebsräte gewählt worden – der ideale Zeitpunkt, um heikle Gespräche über die Zukunft zu führen. Die meisten Topmanager stolpern jedoch über zwei Fehler.
aus Harvard Business manager 6/2022
Foto: Reinhard Schmid / Schapowalow / HUBER Images

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Ganz Wirtschaftsdeutschland schaute im Herbst 2021 auf diesen Machtkampf: Auf der einen Seite VW-Chef Herbert Diess , 63 Jahre alt und seit 2018 Vorstandsvorsitzender von Volkswagen. Auf der anderen Seite Daniela Cavallo, 17 Jahre jünger und Tochter eines aus Italien zugewanderten VW-Produktionsmitarbeiters. Für sie war es die erste Kraftprobe; erst sechs Monate zuvor hatte sie den langjährigen Betriebsratschef Bernd Osterloh abgelöst.

Der Konflikt war eher banal: Diess wollte nicht zur Betriebsversammlung des Wolfsburger Autokonzerns kommen, sondern seinen Stellvertreter schicken, da er selbst wegen lange geplanter Investorengespräche in den USA nicht teilnehmen könne. Stattdessen verwies er auf eine eigene Informationsveranstaltung, zu der er Cavallo jedoch nicht eingeladen hatte.

Die Stimmung in Wolfsburg war aufgeladen. In der Belegschaft herrschte Unruhe, wegen Chipmangels mussten die Mitarbeitenden immer wieder Kurzarbeit hinnehmen. Zudem hatte Diess in einer Aufsichtsratssitzung über den Abbau von bis zu 30.000 Stellen spekuliert. Für Cavallo war Diess' Absage eine Provokation. "Herbert Diess zieht die Investoren an der Wall Street der eigenen Belegschaft vor", empörte sie sich. Er zeige "weder Empathie noch Gespür für die Situation der Belegschaft", erklärte sie über die Presse und die sozialen Medien. Ultimativ forderte sie Diess auf, sich "gefälligst" der verunsicherten Belegschaft zu stellen und den Finanzchef in die USA zu schicken.

Am Ende knickte Diess ein, blieb in Wolfsburg und sagte seine eigene Veranstaltung ab. Er hatte die Lage falsch eingeschätzt. Nicht nur erntete er ein verheerendes Presseecho. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Vertreter des Bundeslands im Aufsichtsrat, ging öffentlich auf Abstand. "Der blamierte VW-Chef" hieß Diess fortan in der Presse. Cavallo dagegen verbuchte im ersten Kräftemessen mit Diess einen klaren Punktsieg. Als Nachfolgerin des machtbewussten Osterloh hatte sie den Konflikt als Chance genutzt, sich als toughe Betriebsratschefin zu profilieren. Klein beizugeben war für sie keine Alternative. Sie musste Stärke demonstrieren, auch weil der Wahlkampf für die nächste Betriebsratswahl bevorstand und die IG Metall gegenüber konkurrierenden Kandidaten Flagge zeigen musste.

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