Personalmanagement Warum Kündigungen oft zum Bumerang werden

Viele Unternehmen glauben, Entlassungen seien ein effektiver Hebel, um die Kosten möglichst schnell herunterzufahren. Kurzfristig mag das stimmen. Langfristig geht die Rechnung allerdings nicht auf. Eine Analyse.
Damit Kündigungen nicht in einem Trümmerhaufen enden, sollten Unternehmen unbedingt einige wichtige Regeln beachten

Damit Kündigungen nicht in einem Trümmerhaufen enden, sollten Unternehmen unbedingt einige wichtige Regeln beachten

Foto: Pulp Photography / Getty Images

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In den vergangenen Monaten häufen sich die Nachrichten über prominente Unternehmen, die angesichts der wirtschaftlichen Lage die Reißleine ziehen und sich von Teilen ihrer Belegschaft trennen wollen. Zum Jahresende verkündete Finanzdienstleister Morgan Stanley , 2 Prozent seiner Mannschaft zu entlassen, das US-Webportal Buzzfeed  ließ verlauten, 12 Prozent seiner Mitarbeitenden freisetzen zu müssen, und der Limonadenhersteller PepsiCo  sagte, er plane, "Hunderte" Stellen zu streichen. Sie sind damit nicht allein: Selbst Unternehmensberatungen wie Accenture oder McKinsey kündigten kürzlich einen Abbau beim Personal an. In der Techbranche haben derart viele Menschen Jobs verloren, dass die Entlassungen mittlerweile über Tracker wie TrueUp Tech  und Layoffs.fyi  erfasst werden.

Mehr zur Lage: Wo hierzulande Kündigungen drohen

Auch vor Deutschland macht die Entlassungswelle nicht halt. Der schwer angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof  wird 2023 etliche Arbeitsplätze abbauen, und Ford  will 2300 Stellen in Deutschland zu streichen. Der Versandriese Otto  hat nach dem Corona-Boom nun mit einbrechenden Gewinnen zu kämpfen und erwägt ebenfalls einen Stellenabbau. Zalando  sieht sich ähnlichen Problemen gegenüber. Der Onlinemodehändler streiche deshalb mehrere hundert Stellen. Ebenso betroffen sind Verlage. Nach der Fusion des Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr und der RTL-Gruppe in Deutschland streicht RTL  nun 700 Stellen bei Gruner + Jahr, und der Medienkonzern Axel Springer  setzt den Rotstift bei "Bild" und "Welt" an.

Die Nachrichten sind angesichts der unsicheren Weltwirtschaftslage keineswegs erstaunlich: Je schlechter die Aussichten, desto mehr Arbeitgeber versuchen, der Krise mit Kündigungen zu trotzen. Die Vorstellung, dass Personalabbau eine der effektivsten und vor allem schnellsten Lösungen für finanzielle Schieflagen ist, ist nach wie vor verbreitet.

Ich (Co-Autorin Sandra Sucher – Anm. d. Red.) wollte es genauer wissen und habe deshalb im Jahr 2009 begonnen, mich intensiv mit den langfristigen Folgen von Kündigungen zu befassen. 2018 habe ich die Ergebnisse meiner Forschung in einem Artikel  zusammengefasst und beschrieben, dass die kurzfristigen Kosteneinsparungen durch Entlassungen langfristig von ihren negativen Folgen überschattet werden: Kündigungen schaden der Reputation, führen zu Wissensverlust und senken das Engagement der Mitarbeitenden. Zudem wirken sie sich negativ auf Innovationen aus, lassen neue Ideen versiegen – und führen so letztlich zu weiteren Entlassungen. Anders gesagt: Kündigungen schaden dem Unternehmenserfolg beträchtlich.

Gefährliche Verstärker

An diesem Zusammenhang hat sich auch in den fünf Jahren seit der Veröffentlichung meines Artikels nichts geändert. Was sich jedoch gewandelt hat, ist die schiere Masse an Branchen, in denen inzwischen Personal abgebaut wird. Um sich dem Sog zu entziehen und ihm stattdessen mit einer klugen und nachhaltigen Personalstrategie zu begegnen, sollten Führungskräfte sich dreier wichtiger Einflussfaktoren gewahr werden:

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