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Ich bin diese Woche unter die Prepper gegangen. Ich habe etwas getan, dass ich nie für möglich gehalten hätte: so genannte Meal-Preparation, kurz Meal-Prep. Meine Kollegin Tina sagte heute Morgen, diese vermeintlich moderne Kulturtechnik sei früher auch bekannt gewesen unter dem schönen deutschen Namen "Vorbereitung".
So etwas erschien mir immer spießig und unkreativ. Ich liebe es, spontan einzukaufen und zu kochen, aber meine Gewohnheiten sorgen nun dafür, dass ich einfach nur hungrig bleibe im Homeoffice. Mitte vergangener Woche wurde mir einmal fast übel, nachdem ich erst um 21 Uhr richtig warm aß und danach in die heiße Badewanne stieg. So kann es nicht weitergehen.
Am Sonntag habe ich deshalb zwei Stunden damit verbracht, Gemüse vorzuschneiden und fein säuberlich in Plastikdosen verpackt in den Kühlschrank zu stellen, damit ich mir daraus blitzschnell Salate und Wok-Gerichte zusammenwerfen kann. Heute gab es eine Bowl mit roter Bete und gebratenem Kürbis, die mich exakt fünf Minuten Zeit kostete.
Um wirksam zu führen, müssen Sie fit sein.
Ich habe hier vielfach darüber geschrieben, wie wichtig es im Homeoffice ist, auf Pausen zu achten. Und dennoch fällt mir das selbst auch nach Monaten noch schwer. Wenn die Zeit knapp wird, spare ich als Erstes an meinen Pausen und meiner Zeit fürs Essen. Ich schiebe das Essen so lange hinaus, bis ich meinen knurrenden Magen nicht mehr ignorieren kann. Oft hat keiner von uns eingekauft und ich nehme, was ich noch so finden kann - nicht immer die gesündeste Option.
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Die meisten aktiven Spitzensportler schlafen elf bis zwölf Stunden jede Nacht, weil sie genau wissen, dass sie nur so die erforderliche Höchstleistung bringen können. Athleten planen auch regelmäßig Essenspausen ein und suchen Lebensmittel danach aus, ob sie ihnen Energie geben – während viele Managerinnen und Manager, die ich kenne, sich seit Monaten von Müsli und aufgebratenen Nudeln ernähren.
Wir sollten auch in der Krise nicht vergessen, darüber nachzudenken, wie wir unser Energielevel so hoch wie möglich halten. Um wirksam zu führen, müssen Sie fit sein. Wenn Sie so hungrig sind, dass Sie am liebsten jemandem den Kopf abbeißen wollen, sind sie wahrscheinlich nicht mehr im besten Modus, um aufmerksam zuzuhören und ihr Team zu unterstützen.
Denken Sie an einen Marathon. Da gibt es immer Läufer, die los jagen wie bei einem 200-Meter-Lauf. Das sind die, die man dann irgendwo auf der Strecke zusammenbrechen sieht. Auch die Pandemie wird uns wohl leider eine Weile beschäftigen mit all den großen Herausforderungen, wie Kinderbetreuung zu Hause oder der Trennung von Privatleben und Arbeit. Wer schneller läuft, kommt nicht schneller ins Ziel - sondern im Zweifel gar nicht.