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Endlich die Datenflut besiegen

Big Data spült jede Menge Informationen ins Unternehmen. Kann KI helfen, sie sinnvoll einzusetzen?
aus Harvard Business manager 6/2023
Kommt hier die lang ersehnte Unterstützung? Viele Führungskräfte hoffen es

Kommt hier die lang ersehnte Unterstützung? Viele Führungskräfte hoffen es

Foto: Peter Cade / Getty Images

Führungskräfte fühlen sich zunehmend überfordert von der schieren Summe der Entscheidungen, die ihr Unternehmen ihnen jeden Tag abverlangt. Angeblich habe sich deren Zahl in den vergangenen drei Jahren verzehnfacht, sagen zumindest 74 Prozent der Manager und Mitarbeitenden, die der IT-Anbieter Oracle im Januar dieses Jahres in einer Studie zu Entscheidungsdilemmata  befragt hat. Offenbar ist die Situation mittlerweile so überwältigend, dass 70 Prozent der Führungskräfte nichts dagegen hätten, wenn ihnen ein Roboter ihre Entscheidungen abnähme.

An der Studie nahmen mehr als 14.000 Menschen aus 17 Ländern weltweit teil, davon 1000 aus Deutschland – jeweils zur Hälfte Führungskräfte und Beschäftigte ohne Führungsverantwortung.

Was die Überforderung ausgelöst hat, wird schnell klar: die Flut an Daten, die sich nach Meinung von 55 Prozent der Befragten in den vergangenen drei Jahren verdreifacht hat. "Theoretisch sollte [...] ein breiterer Zugang zu Daten die Entscheidungsfindung erleichtern", heißt es in der Studie. "Aber er bewirkt genau das Gegenteil." So sagen 86 Prozent der Teilnehmenden, dass die Fülle an Daten ihnen Entscheidungen in Beruf und Privatleben sehr viel schwerer mache. 31 Prozent wissen noch nicht einmal, wo sie anfangen sollen.

Die enorme Datenmenge verursacht offenbar Chaos in den Unternehmen. So geben 91 Prozent der Führungskräfte an, dass die Datenflut den Erfolg ihres Geschäfts beeinträchtige. So überwältigt fühlen sich viele, dass 72 Prozent sogar zugaben, gar keine Entscheidungen anhand von Daten mehr zu treffen. Auch Analysetools wie Dashboards und Grafiken, die sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen sollen, empfindet die überwiegende Mehrheit nicht als große Hilfe.

"Fakt ist: Wir leben in einer Entscheidungskrise, in der wir nicht wissen, ob wir eher unserem Bauchgefühl oder den Daten vertrauen sollen", fasst es die Studie zusammen. Deshalb müssten die zur Verfügung stehenden Daten wirklich relevant für Entscheidungen sein – "anderenfalls werden wir sie einfach nicht weiter nutzen". Was Führungskräfte wirklich brauchten, sei entscheidungsrelevantes Wissen, das Daten mit Erkenntnissen verbinde, Erkenntnisse mit Entscheidungen und Entscheidungen mit Handlungen.

Quelle: "How Data Overload Creates Decision Distress. Decision Dilemma Global Study", April 2023

© HBm 2023

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