Führungskräfte Mehr Kontrolle aus dem Homeoffice

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Nach über anderthalb Jahren Arbeit im Homeoffice hat sich die Einstellung vieler Führungskräfte zu ihren Mitarbeitenden verändert: Erstaunt stellen drei Viertel von ihnen fest, dass ihre Teams deutlich selbstständiger arbeiten können, als sie es ihnen bisher zugetraut hatten (in der Grafik grün dargestellt).
Das hat aber nicht dazu geführt, dass sie sich künftig lockerer geben, im Gegenteil: Weit über die Hälfte der in einer Studie der Personalberatung Hays und des Marktforschungsinstituts Rheingold befragten 755 Führungskräfte berichten, dass sie die Ergebnisse seit Beginn der Pandemie genauer und engmaschiger überwachen sowie kleinteiligere Vorgaben und Kontrollen machen (in der Grafik rot dargestellt).

Der Grund: 52 Prozent – und damit die Mehrheit der Befragten – gehören einem Führungstyp an, dessen Fokus die Studienautoren mit "Performance Management" angeben (auf die anderen beiden Typen "Employee Empowerment" und "Business as usual" entfallen 30 beziehungsweise 18 Prozent der Befragten).
Performanceorientierte Führungskräfte haben die Pandemie am stärksten als Krise und Belastung empfunden und reagieren darauf mit verstärkter Überwachung ihrer Mitarbeitenden. Statt auf Eigenverantwortung setzen sie lieber auf Zuspruch, Motivation und Lob. Manager aus dieser Gruppe sind überwiegend in der Baubranche und verarbeitenden Industrie, bei Informations-, Kommunikations- und Finanzdienstleistern anzutreffen.

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Dieser Artikel erschien in der Dezember-Ausgabe 2021 des Harvard Business managers.